So reagieren Vereine, Politik und Ministerium auf die Pläne der TH OWL für Höxter

Höxter. Die Nachricht, dass die beiden Fachbereiche 8 und 9, die bisher am Standort Höxter der THW OWL angesiedelt sind, aufgeteilt und den beiden anderen Standorten der Hochschule in Lemgo und Detmold angegliedert werden sollen, stößt auf Kritik und Irritationen in Höxter. Wie berichtet, hatte die TH OWL entsprechende Hinweise aus der Hochschulöffentlichkeit auf Nachfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“ nicht dementiert, sondern stattdessen für die Strukturreform geworben, die 2022 als hochschulinterner Prozess auf den Weg gebracht worden war. Bei der Absolventen- und Förderervereinigung Höxter stößt das aktuelle Vorgehen der TH OWL auf Kopfschütteln. &bdquo;Ein solch intransparentes Vorgehen ist in der Geschichte des Hochschulstandortes Höxter und der Vereinigung einmalig. In der Vergangenheit war die Vereinigung immer ein geschätzter Gesprächspartner bei Entwicklungs- und Veränderungsprozessen der Hochschule“, kommentiert Matthias Köhne die Umstrukturierungspläne der Hochschule auf Nachfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Lesen Sie auch: Hochschulstandort Höxter steht vor dem Aus Eine Ehemaligenvereinigung wünscht sich mehr Transparenz Der Verein hatte in einer Initiative seit 2023 der TH OWL wiederholt ein gemeinsames Marketing-Konzept für die TH OWL am Standort Höxter vorgeschlagen, &bdquo;um allen Studiengängen am renommierten Hochschulstandort an der Weser deutschlandweit zu mehr Bekanntheit zu verhelfen“. Die Vereinigung habe &bdquo;eine offenere Informationspolitik der Hochschulleitung“ und aktive Mitwirkungsmöglichkeiten erwartet. Nun sehen er und seine Mitstreiter einer &bdquo;zeitnahen Bereitstellung aller Fakten von der Hochschule zur vorgesehenen Umstrukturierung“ sowie &bdquo;einer aktiven Beteiligung entgegen“. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen stellt auf Nachfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“ klar, dass die TH OWL grundsätzlich eine &bdquo;Entscheidung über eine Veränderung oder Einstellung von Studiengängen“ treffen könne. Lesen Sie auch: Drohende Schließung der Hochschule in Höxter: &bdquo;Existenzangst ist an der Tagesordnung“ Der Landtag kann einen Hochschulstandort schließen Die Hochschulfreiheit garantiere den Hochschulen, im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten &bdquo;eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen und unabhängig von staatlicher Einflussnahme zu agieren“, erläutert ein Sprecher der Ministeriums auf Nachfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Dabei habe die Hochschule gegebenenfalls zusätzliche Rahmenbedingungen, etwa vertragliche Festlegungen bei gesondert finanzierten Studiengängen, zu beachten. Gesetzlich vorgegebene Kriterien zur Schließung von Hochschulstandorten gebe es ebenfalls keine. &bdquo;Eine Schließung kann nur der Landtag durch Gesetzesänderung oder das Ministerium durch Rechtsverordnung bestimmen“, stellt die Sprecherin klar. Die Finanzierung der Hochschulen in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft erfolge im Rahmen eines Globalhaushaltes. Fördermittel würden projektbezogen und nicht standortbezogen vergeben. Unser Kommentar zur Situation: TH OWL will Höxter wohl verlassen: &bdquo;Klartext, bitte“ Die CDU-Fraktion stellt Forderungen an die Entscheidungsträger Zugleich verweist der Sprecher auf ein Zitat von Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU). Die hatte während ihres Besuchs der TH OWL in Lemgo gesagt, der Wissenschaftsstandort Nordrhein-Westfalen lebe davon, &bdquo;dass wir in der Fläche stark sind“. Insbesondere die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, wie die TH OWL, hätten &bdquo;den Auftrag, jungen Menschen – auch und ganz besonders im ländlichen Raum – eine praxisnahe, akademische Ausbildung zu ermöglichen“. Die CDU-Fraktion im Kreistag bereitet indes eine Resolution vor, die sich für den Verbleib der Hochschule in Höxter starkmacht. &bdquo;Wir fordern die Verantwortlichen der TH OWL sowie die politischen Entscheidungsträger auf, den Hochschulstandort Höxter nicht nur zu erhalten, sondern auch gezielt weiterzuentwickeln“, heißt es in dem fünf Punkte umfassenden Papier, das Fraktionschef Josef Lammers unterschrieben hat. Über die Resolution sollen die Mitglieder des Kreistages während der Sitzung am Montag, 9. Dezember, beraten.

Meistgelesen