So viel verdienen die Bürgermeister im Kreis Höxter

Kreis Höxter. Der Termin steht bereits fest: Die nächste Kommunalwahl findet in NRW am 14. September 2025 statt. Was noch nicht überall feststeht, ist, wer im Kreis Höxter für das jeweilige Bürgermeisteramt der zehn Städte kandidieren wird. Dass das Amt nicht immer ein einfaches ist, haben einige Bürgermeister jetzt erst öffentlich zugegeben, doch ist es auch lukrativ? Die &bdquo;Neue Westfälische“ hat einen Blick in die Gehaltsdetails geworfen. Die zehn Bürgermeister – im Kreis Höxter alles Hauptamtliche – sind Wahlbeamte. Sie werden bei der Kommunalwahl von den Bürgern in ihr Amt gewählt. Für die Dauer ihrer Amtszeit – fünf Jahre – sind sie nicht nur Leiter der Stadtverwaltung und Vorsitzende des Stadtrates, sie müssen sich auch mit Fachwissen, Empathie und Führungsstärke um die Belange der Bürger in ihrer Kommune kümmern. Sie müssen also die Verwaltungen in den Städten und Gemeinden zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger führen. Lesen Sie auch: &bdquo;Massiv frustriert“: Stimmung bei Bürgermeistern im Kreis Höxter ist auf dem Tiefpunkt Heißt auch: Bürgermeister sein ist kein Job von 7 bis 17 Uhr, auch nach Feierabend und am Wochenende stehen nicht selten Termine und Verpflichtungen an. Die Freizeitgestaltung will gut geplant sein – außer Dienst ist ein Stadtoberhaupt eigentlich nie. Doch wird diese Aufgabe ausreichend entschädigt? In Nordrhein-Westfalen werden Bürgermeister nach der Eingruppierungsverordnung besoldet – die richtet sich nach der Einwohnerzahl der Gemeinde. Sprich: Je mehr Einwohner, desto höher die Besoldungsgruppe. Und je höher die Besoldungsgruppe, desto mehr Gehalt. Aufwandsentschädigungen, Familien- und Kinderzuschläge Doch es gibt Zulagen, die dieses Grundgehalt noch aufstocken. So gibt es für alle steuerfreie Aufwandsentschädigungen (zehn Prozent des Grundgehalts), mehr Geld für weitere Amtszeiten (acht Prozent des Grundgehalts ab der zweiten Amtsperiode) sowie Familien- und Kinderzuschläge für Verheiratete (+152,68 Euro) und Kinder (285,62 Euro fürs Erste, 646,11 Euro fürs zweite und sogar 829,75 Euro fürs dritte Kind), die noch Anrecht auf Kindergeld haben. .responsive23-fXs4G56xADUeOVsc-choro-einwohnerzahl-kommunen-kreis { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-fXs4G56xADUeOVsc-choro-einwohnerzahl-kommunen-kreis { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-fXs4G56xADUeOVsc-choro-einwohnerzahl-kommunen-kreis { padding-top: 166.67%; } } Fünf Bürgermeister haben dank der besonderen Bedeutung ihrer Städte sogar noch ein weiteres Plus auf ihrem Gehaltscheck, denn sie rutschen trotz geringerer Einwohnerzahl eine Besoldungsstufe höher. Die meisten Einwohner im Kreis Höxter hat die Kernstadt Höxter selbst. Mit 28.940 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) verschafft sie Bürgermeister Daniel Hartmann in seiner ersten Amtszeit ein Gehalt nach der Besoldungsstufe 4 (20.001 bis 30.000 Einwohner). Das macht allein ein Grundgehalt von 9.158,52 Euro im Monat. Gleiches gilt für den Warburger Bürgermeister Tobias Scherf, ebenfalls in seiner ersten Amtszeit, da auch Warburg mit 23.799 mehr als 20.000 Einwohner hat. Fünf Bürgermeister profitieren vom Tourismus Zwar haben ihre Städte keine 20.000 Einwohner, doch die Bürgermeister Hermann Temme (Brakel) und Burkhard Deppe (Bad Driburg) kommen dennoch in den Genuss einer B4-Besoldung. Laut Einwohnerzahl würde es zwar nur für B3 (10.001 bis 20.000 Einwohner) reichen, doch das Land NRW hat beschlossen, dass in Gemeinden, die als Heilbad, Kurort oder Erholungsort ganz oder teilweise anerkannt sind, auch die jährliche Zahl der Fremdenübernachtungen hinzugerechnet werden können. Der Tourismus beschert den Bürgermeistern in Bad Driburg (19.778 Einwohner) und Brakel (16.378 Einwohner) also ein Gehalt von 9.158,52 Euro im Monat – beide profitieren zudem davon, dass sie bereits mehrfach wiedergewählt wurden und somit weitere 732,68 Euro (acht Prozent ihres Grundgehalts) obendrauf kommen. Lesen Sie auch: Welche Bürgermeister stellen sich 2025 im Kreis Höxter wieder zur Wahl? Ebenfalls von der Ernennung als Kurort profitieren Josef Suermann in Marienmünster und Johannes Schlütz in Nieheim. Beide gehören laut Einwohnerzahl (Marienmünster: 4.961, Nieheim: 6.205) eigentlich in die Besoldungsstufe 2 (Gemeinden mit bis zu 10.000 Einwohner). Doch statt der 8.179,70 Euro im Monat dürfen sie sich dank der Tourismusübernachtungen in ihrer ersten Amtszeit über das B3-Gehalt freuen: mit 8.657,80 Euro immerhin 478,10 Euro mehr. .responsive23-Qy7bqHZnZwwVieQm-bar-vertical-100424-grundgehalt-der { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Qy7bqHZnZwwVieQm-bar-vertical-100424-grundgehalt-der { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Qy7bqHZnZwwVieQm-bar-vertical-100424-grundgehalt-der { padding-top: 142.86%; } } Auch ihr Willebadessener Amtskollege Norbert Hofnagel darf sich als Bürgermeister einer 8.355-Einwohner Stadt, die sich aber offiziell Luftkurort nennen darf, über ein B3-Gehalt freuen. Nebenverdienste durch Sitzungen Die gleiche Summe erhalten der Beverunger Bürgermeister Hubertus Grimm und der Steinheimer Amtsinhaber Carsten Torke. Sie allerdings, weil ihre Städte die 10.000 Einwohner-Marke knacken. In Beverungen leben 13.550 Bürgerinnen und Bürger, Steinheim kann mit 12.732 Einwohnern aufwarten. Beide Bürgermeister sind zudem bereits in ihrer zweiten Amtszeit auf dem Chefsessel in ihren jeweiligen Rathäusern: macht für sie jeweils 692,62 Euro mehr auf der Gehaltsabrechnung. Schlusslicht ist Borgentreichs Bürgermeister Nicolas Aisch, der seit 2020 im Amt ist. Mit 9.008 Einwohner reicht es für das Stadtoberhaupt der Orgelstadt nur für die Besoldungsgruppe B2. Das macht 8.179,70 Euro im Monat. Wie alle anderen Bürgermeister im Kreis Höxter auch, bekommt er zehn Prozent seines Grundgehalts als steuerfreie Aufwandsentschädigung hinzu - macht bei Aisch beispielsweise 817,97 Euro. Lesen Sie auch: Mehr Geld für Rathauschefs und Landrat im Kreis Höxter Hinzu kommen je nach Familienstand und Kindersegen weitere Summen auf das Gehaltskonto. Weihnachts- und Urlaubsgeld beziehen die Bürgermeister nicht. Die Rathauschefs können ihre Bezüge auch durch Nebenverdienste, etwa durch Sitze in Gremien, zusätzlich aufstocken. Beamte genießen zudem steuerliche Vorteile. Sie müssen zwar auch Steuern zahlen, allerdings entfallen für sie die Abgaben zur Arbeitslosen- und Rentenversicherung. Es bleibt mehr Netto vom Brutto übrig. Landrat verdient im Kreis Höxter am meisten Und noch ein Vorteil: Wer als Bürgermeister, Landrat oder Beigeordneter mindestens eine achtjährige Dienstzeit – schaffen im Kreis Höxter bereits Burkhard Deppe (seit 2004), Hermann Temme (seit 2009), Hubertus Grimm (seit 2014) und Carsten Torke (seit 2015) – absolviert hat und ausscheidet, erhält ein Ruhegehalt von rund 33,5 Prozent seiner letzten Dienstbezüge. Und das schon ab Vollendung des 45. Lebensjahres. Spitzenreiter in der Besoldungstabelle unter den Wahlbeamten im Kreis Höxter ist allerdings ein ganz anderer: Keiner der zehn Bürgermeister kommt an das Gehalt des Landrates ran. Michael Stickeln – in seiner ersten Amtszeit – erhält monatliche Grundbezüge nach Besoldungsgruppe B6. &bdquo;Das Amt der Landrätin oder des Landrats in Kreisen mit einer Einwohnerzahl bis 200.000 in Besoldungsgruppe B6, über 200.000 in Besoldungsgruppe B7“, heißt es in der NRW-Verordnung. Ein Grundgehalt von 10.275,49 Euro brutto im Monat macht das für den Landrat des Kreises Höxter, in dem 143.706 Einwohnerinnen und Einwohner leben.

Meistgelesen