Flusskreuzfahrtschiff der Oberklasse erstmals in Höxter unterwegs

Höxter. Ein Kreuzfahrtschiff auf der Weser bei Höxter? Dieser seltene Anblick bot sich jetzt Anfang der Woche den Menschen am Fluss in Fahrtrichtung Beverungen. Und er wird sich ihnen noch ein weiteres Mal bieten, wenn das Kreuzfahrtschiff zurückkommt. Es ist die 89 Jahre alte, wunderschön hergerichtete &bdquo;Liberté“. Eigentlich sollte das Flusskreuzfahrtschiff der Oberklasse auf der Aller unterwegs sein. Doch dort herrscht Hochwasser – und die 37,66 Meter lange &bdquo;Freiheit“ (so die Übersetzung) kann deshalb dort nicht fahren. Weil die Weser aber eben dort jetzt Hochwasser führt, kann sie nun hier fahren, braucht schließlich mehr als 1,20 Meter Wasser unterm Kiel. Und ist damit zum ersten Mal überhaupt in der Region an der Oberweser, wie Eigner und Schiffsführer Thomas Magner im Gespräch mit der &bdquo;NW“ Höxter zum spontanen Fahrplanwechsel berichtet. &bdquo;Ausgebucht“ sei man auf dem 1935 in den Niederlanden auf Kiel gelegten Schiff der gehobenen Klasse mit Panoramasalon, Pooldeck mit Whirlpool. Ausgebucht heißt, nur zwölf Personen mit drei Crewmitgliedern – außer ihm noch der Koch und die Stewardess. Außerdem auf dieser ungewöhnlichen Tour auch sein Vater Johann, der gern mal die Oberweser vom Schiff aus habe erleben wollen. Höxter als Ausweichrevier Schließlich sei die Liberté in den 15 Jahren, in denen sie zusammen unterwegs seien, normalerweise nur bis Minden auf der Weser. &bdquo;Dreimal hatten wir die Oberweser schon auf dem Routenplan gehabt, dreimal mussten wir absagen.“ Nun also ein Ausweichrevier. Eigentlich sollten die neuen Gäste am Mittwoch in Celle an Bord kommen. Stattdessen ein Wechsel in Hann. Münden. Zuerst seien die Gäste enttäuscht gewesen, &bdquo;nun sind sie positiv überrascht, denn die Gegend ist wunderschön“, sagt Thomas Magner. Aber 200 Kilometer on top, das sei nicht mal eben mit einer solch alten Lady auf dem Wasser zu bewältigen – auch wenn sie 500 PS hat. Eigentlich ist die Liberté in dieser Saison Richtung Norden von Leer über Emden bis in die Niederlande und ans Ijsselmeer, von Amsterdam bis in belgische Antwerpen, nach Lüttich oder nach Verdun unterwegs, bevor es wieder zurückgeht. Sogar der Dortmund-Ems-Kanal, Berlin, Oranienburg oder Waren an der Müritz stehen auf der Route bis Ende September. Dabei habe man schon seine Stammgäste. Auf der Rückfahrt bieten sich erneut Fotomotive für Fans Beverunger, Höxteraner oder Holzmindener Fans dieser schönen historischen Schiffe haben entweder am Donnerstagabend oder am Freitagmorgen laut Magner noch einmal die Möglichkeit, die Liberté an Höxter vorbeiziehen zu sehen. Ein &bdquo;schwimmendes Zuhause“ mit nostalgischem Charme und moderner Gemütlichkeit, so wirbt die Eigner-Familie. Und die Entdeckung der Langsamkeit. Durch ihre Abmessungen habe das Schiff ein riesiges Fahrgebiet. Sie wurde 1935 in Alphen a.R. südliche von Amsterdam als &bdquo;MS Androna“ gebaut und ursprünglich als Frachtschiff auf Kiel gelegt worden. So war sie unter den Namen &bdquo;Tonia“ und &bdquo;Anna-Ilona“ beispielsweise auf der Lahn unterwegs, bevor sie ab Mitte der 1970er-Jahre als private Motoryacht genutzt wurde. 1986 wurde sie zum Kreuzschiff und erhielt bei den Umbauten auch ihren heutigen Namen. &bdquo;Bis heute haben über 8.000 Gäste mit der Liberté wunderschöne Reisen unternommen“, schreiben die Eigener auf ihre Homepage. &bdquo;Viele von ihnen waren mehrmals an Bord. Jährlich wechseln die Routen der &bdquo;Liberté“ Jährlich wechselnde Routen lassen keine Eintönigkeit aufkommen.“ Immer wieder sei das Schiff technisch auf neuesten Stand gebracht, der Komfort den gestiegenen Ansprüchen der Passagiere angepasst worden. &bdquo;Das Steuerhaus, das sich hinten befand, musste umgebaut werden. Heute wird das Schiff von vorne gesteuert.“ Auch moderne Technik habe Einzug gehalten. Der größte Eingriff sei dann 2004 durchgeführt worden: Die Liberté wurde von 33,52 Meter auf ihre heutige Größe verlängert – mehr Platz für die Komfortkabinen. Ein Bugstrahlruder helfe zu mehr Manövrierfähigkeit.

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