Die Frauen übernehmen die Macht in den Rathäusern im Kreis Höxter

Kreis Höxter. Die heiße Phase des Karnevals ist eingeläutet. Gleich acht Rathäuser in den Städten im Kreis Höxter hatten die Närrinnen ins Visier genommen. Bei bester Stimmung wurden Stadtschlüssel eingefordert, Krawatten gekürzt und natürlich gefeiert. Beverungen Auch der Alten Garde des CVWB (Carnevalsverein Weserbrücke) ist es wieder gelungen, den Schlüssel des Beverunger Rathauses zu erobern. Zugegeben, auch wenn der &bdquo;prächtige Zauberer“ (Bauamtsleiter Ludger Ernst) in seiner Rede zuvor angekündigt hatte, es den Damen nicht allzu leicht machen zu wollen, überreichte er das gute Stück bereits nach einem kurzen Ständchen &bdquo;Ludger, gib den Schlüssel raus“ kleinlaut an Alte-Garde-Präsidentin Paula Jochheim (84). Kein Wunder, stand er der närrischen Meute im Sitzungssaal doch allein gegenüber – Bürgermeister Hubertus Grimm fehlte. &bdquo;Dem Hausherrn tun die Bronchien weh“. Die Bilder zur Beverunger Rathaus-Eroberung durch die Alte Garde. Steinheim Für ein paar Minuten hatte er ein Schild ergattert mit der Aufschrift: &bdquo;Meine Krawatte gehört mir“. Doch dann wurde Steinheims Bürgermeister Carsten Torke flott eines Besseren belehrt: Denn vor Steinheims jecken Frauen ist zur Weiberfastnacht kein Schlips sicher – schon gar nicht der des Bürgermeisters. Unter 500 Närrinnen wurde ausgelost, wer Torkes Krawatte abschnippeln durfte: Gewinnerin Katharina Schröder hatte schließlich die Ehre. Zuvor war Steinheims Stadtoberhaupt &bdquo;gefesselt“ von den Damen aus dem Rathaus entführt worden. Im Festzelt ging die Party dann richtig los: Angeheizt unter anderem von den Rhythmusexperten von Drum Storm, feierten die Frauen bis tief in die Nacht. Hier geht es zu den Bilder aus der Emmerstadt. Nieheim Das Rathaus wird zum Freudentempel: Die Frauen auf der zur Feenallee erklärten Marktstraße ließen ihn um 11.11 Uhr vor ihrer tosenden Übermacht kapitulieren und freiwillig das Kommando über die Stadt abgeben. Dabei zeigten sie weder Respekt vor der selbstverliehenen Amts-Meister-Katzen-Bürger-Kette, noch vor dem altehrwürdigen Amtssitz. Selbst auf die ansonsten vom Bürgermeister über seine engsten Spielgefährten ausgebreitete &bdquo;Künstliche Intelligenz“ (KI) konnten die Nieheimer Närrinnen verzichten. &bdquo;Wir haben es so gemacht, wie es die Tempelherren und Tempelfrauen auch für den Rest des Jahres machen sollten“, sagte Sandra Lessmann. &bdquo;Unbürokratisch und nach dem Motto – wö maket olle meh.“ Soll heißen: &bdquo;Wir ziehen alle an einem Strang in eine Richtung.“ Impressionen vom Weiberkarneval in Nieheim. Brakel Der Bürgermeister ist abgesetzt, die Narrenzunft übernimmt die Stadt. Mit dem Rathaussturm haben die Karnevalisten des Karnevalsvereins Brakel Radau pünktlich um 11.11 Uhr das Brakeler Rathaus erobert. Seit 25 Jahren ist Hermann Temme Bürgermeister in Brakel. Die Erfahrung hat ihn gelehrt, dass an Weiberfastnacht Widerstand zwecklos ist. Zum Zeichen der Absetzung waren ihm und seinem Allgemeinen Vertreter Alexander Kleinschmidt die Krawatten abgeschnitten worden. Daraufhin wurde der symbolische Stadtschlüssel übergeben. Höhepunkt des Straßenkarnevals in Brakel ist Samstag, 10. Februar, um 14.11 Uhr der Festumzug. Die Bilder zur närrischen Machtübernahme in Brakel. Höxter Die Farbe Türkis war beim Weiberkarneval in Höxter die dominierende, ob bei den Hexen-Kostümen, der Stadthallen-Dekoration oder aber bei dem in der Stadthalle angebotenen Huxaria-Hexentrunk. Um 11.11 Uhr hatten die Huxaria-Hexen zunächst das Stadthaus und später ganz Höxter im Sturm erobert. In einer fröhlichen Atmosphäre wurde Bürgermeister Daniel Hartmann dabei von der Hälfte seiner Krawatte befreit. Befreit wurde er auch vom Rathausschlüssel, der fortan für die närrischen Tage in den Händen der Hexen bleiben wird, dem einzigen rein weiblichen Karnevalsverein im gesamten Kreis Höxter. &bdquo;Höxters Hexen haben mit ihrem charmanten Auftritt unsere Stadt verzaubert“, so Hartmann nach der Erstürmung, die in einer Polonaise endete. Am Abend erlebten 500 Frauen ein närrisches Programm in der Stadthalle. Bilder zum Sturm auf das Rathaus in Höxter. Bad Driburg Mit lautem Helau und Konfettikanonen feierten die Jecken der Rot-Weißen Garde Bad Driburg ihren Einzug ins Rathaus. Zuvor hatte das Dreigestirn um Prinz Maximilian I., mit Unterstützung von Bauer Johannes I. und Jungfrau Olivia I. bei einem ulkigen Torwandschießen den Rathausschlüssel erobert. Der Schlüssel war in einer von Bauhofmitarbeiter Andreas Rehermann umgebauten Torwand versteckt und konnte erst herausgeholt werden, als das Spiel erfolgreich absolviert war. Nun gab es für alle Feierwütigen kein Halten mehr, diverse Ordensverleihungen und Gardetänze. Bilder zum Weiberkarneval in Bad Driburg. Warburg Punkt 11.11 Uhr stürmen die Damen der Warburger Verwaltung das Büro des Bürgermeisters. Umziehen ist angesagt. Aus dem Rathauschef wird der flinke Peter Pan, aus seinem Beigeordneten der bärbeißige Captain Hook. Die jecken Frauen entführen Tobias Scherf und Andreas Niggemeyer in eine zauberhafte Welt aus Kinderträumen und Feenstaub, mit Abenteuern und Prinzessinnenraub. &bdquo;So schallt es heut’ durchs Bördeland – das Verwaltungshaus ist in Walt Disneys Hand“, heißt das Motto der launigen Runde. Sie kommen, um die Stadtspitze im Nimmerland zu foppen und zu prüfen. Ohne Frage stellen sich der Seeräuber vom grausamsten Format und Peter Pan, das ewige Kind, den Aufgaben. Ein Duell zwischen Schurke und Held zum Amüsement der feiernden Schar. Am Ende zollt sie dem stolzen Gewinner kräftig Applaus: Der Bürgermeister geht aus dem Wettbewerb als Prinz hervor. Bilder zum Weiberkarneval in Warburg. Peckelsheim So schnell war die papierene Barrikade an der Tür des Willebadessener Rathauses in Peckelsheim in den Jahren noch nie eingedrückt: Mehr als 150 närrische Damen, das Prinzenpaar und der Vorstand des &bdquo;Pickel-Jauh“ eroberten am Nachmittag den Sitzungssaal. Auch um den Regentropfen zu entfliehen. Präsident Wolfgang Jonietz las Bürgermeister Norbert Hofnagel nur kurz die humoristischen Leviten, der Rathausschlüssel wechselte in die Hände des Prinzenpaares Sophie und Johann. Dann nahmen die jecken Frauen unter den bunten Lichtern im Saal so richtig Fahrt auf. Schunkeln, singen, tanzen. Bilder zum Weiberkarneval in Peckelsheim.

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