Das sind nach der Flut die größten Gefahren für die Straßen im Kreis Höxter

Kreis Höxter. Der anhaltende Regen kommt nicht überraschend – und ist derzeit sogar noch innerhalb des Vorhersagebereichs des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Weser (WSA). Dennoch stellen die jetzt wieder steigenden Pegel eine große Belastungsprobe für die Infrastruktur an der Weser und an ihren Nebenflüssen dar. Und auch die Nerven der Bevölkerung werden durch den Regen und die von ihm verursachten steigenden Pegel auf die Probe gestellt. &bdquo;Die Lage ist noch nicht entspannt“, sagt Christiane Knippschild, Sprecherin der für den Kreis Höxter zuständigen Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift von Straßen NRW, im Gespräch mit der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Wenn das Wasser der Flüsse weiter steigt, erreicht es früher oder später auch die Fahrbahnen an den Flüssen. Wie am Mittwoch an der Nethe bei Bruchhausen. &bdquo;So hat im Bereich der L890 zwischen Höxter-Ottbergen und Bruchhausen die Nethe bereits die Fahrbahn der Landesstraße geflutet. Aus dem Grund muss diese aktuell im Bereich der Nethebrücke voll gesperrt werden“, sagt Knippschild. Auch über die Feiertage haben die Mitarbeiter der Straßenmeistereien die Strecken intensiv kontrolliert. &bdquo;Wir haben die Pegel dabei genau im Blick“, sagt Knippschild. Die Streckenkontrollen seien deshalb intensiviert worden. Eine akute Gefährdung für Bauwerke wie etwa die Weserbrücke in Höxter bestehe nicht. Allerdings könnten die Wassermassen durchaus eine Gefahr für Straßen und Wege darstellen. Im Bereich der Regionalniederlassung, die neben dem Kreis Höxter auch den Kreis Paderborn und das Sauerland umfasst, sei es durch die Fluten bereits zu Schäden an Straßen gekommen – auch im Kreis Höxter. Knippschild berichtet, die Fluten an der B83 zwischen Godelheim und Wehrden, die wegen des Wassers über die Feiertage bis zum 27. Dezember schon einmal gesperrt war, hätten die Fahrbahnbankette einfach weggespült. Mittlerweile wurde der Schaden wieder repariert. Genau hinschauen Aber wenn das Wasser weiter deutlich steigt, könnte es passieren, dass die Strecke erneut überflutet wird. Und es gibt weitere Risiken: Weil die gesamte Erde aufgeweicht sei, könne es auch an Fahrbahnen zu Erdrutschen kommen. Für die Wurzeln der Bäume biete der Boden unter diesen Bedingungen zudem wenig Halt. &bdquo;Bei Sturm besteht die Gefahr, dass Bäume umkippen.“ Noch ein Grund also für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Straßenmeistereien, derzeit ganz genau hinzuschauen. Entwarnung gibt es derzeit leider weder für die Flusspegel noch für die Straßen: Denn auch am Freitag und Samstag wird es laut dem Deutschen Wetterdienst regnen. Zwar wird kein Dauerregen mehr vorhergesagt wie am Mittwoch und Donnerstag. Den Flüssen, Wiesen, Feldern und Straßen bleibt dennoch kaum Zeit zum Abtrocknen, ehe am Sonntag Frost und Temperaturen bis zu drei Grad unter null vorhergesagt werden. Dann allerdings wird es für die Straßen richtig brenzlig, weiß Knippschild. &bdquo;Auf vielen Fahrbahnen gibt es Spurrillen“, weiß die Sprecherin. Ob die gleichzeitig mit tiefen Rissen in der Fahrbahn einhergehen, lasse sich auch für Experten oft nicht eindeutig sagen. Der historische Höchststand Wenn die Rillen aber mit Rissen einhergehen, sei durch das Hochwasser häufig Feuchtigkeit in die Fahrbahnsubstanz eingedrungen. Nun hat Wasser die Eigenschaft, dass es bei Temperaturen über null Grad seine größte Dichte besitzt und nur wenig Raum einnimmt. Gefriert es zu Eis, dehnt es sich aus. Und sprengt je nach Wasserstand auch schon mal den einen oder anderen Straßenbelag. Wenn Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter von Straßen NRW in diesen Tagen solche Risse entdecken, würden sie, um schlimmere Folgen zu verhindern, sofort repariert, &bdquo;auch kurzfristig“, versichert Knippschild. Von einem historischen Pegelhöchststand ist die Weser in Höxter übrigens mit ihren 482 Zentimetern (Stand Mittwoch, 12 Uhr) weit entfernt: Denn im Februar 1946 stand der Fluss in Höxter mehr als zwei Meter höher. Diese Marke wird zumindest in den nächsten Tagen gottlob nicht ansatzweise erreicht.

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