Wie sehr steigen die Pegel im Kreis Höxter jetzt wieder an?

Kreis Höxter. Obschon die amtliche Unwetterwarnung auch im Kreis Höxter bis einschließlich Mittwoch eigentlich ein Grund zur Beunruhigung wäre - in Sachen Hochwasser ist bei einem Blick auf die Pegel im Kreis Höxter eher Entwarnung angesagt. Wie aber wirkt sich der anhaltende Regen auf die Wasserstände von Weser und Co. aus? Straßensperrung durch den Landesbetrieb Straßen am Mittwoch: Hatte sich die Hochwasserlage im Kreis Höxter mit sinkenden Pegelständen in den vergangenen Tagen entspannt, steigen die Pegelstände mit den erneuten Regenfällen wieder an. In einigen Teilen so weit, dass erneut gesperrt werden muss. So hat im Bereich der L890 zwischen Höxter-Ottbergen und Höxter-Bruchhausen die Nethe bereits die Fahrbahn der Landesstraße geflutet. Aus dem Grund muss diese aktuell im Bereich der Nethebrücke voll gesperrt werden. Der Weserpegel bei Höxter war, wie berichtet, in den vergangenen Tagen kontinuierlich gefallen und liegt zuletzt mit 427 Zentimetern sogar unter der ersten Hochwassermarke, die bei 440 Zentimetern festgelegt ist. Auch in Bad Karlshafen unterschreitet die Weser die erste Hochwassermarke mit 388 Zentimetern am Dienstagmittag knapp - hier liegt die Marke bei 390 Zentimetern. Damit geht die Berechnung des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Weser (WSA) auf: Die Experten waren davon ausgegangen, dass die Pegelmarken der Weser und ihrer Nebenflüsse trotz immer wieder auftretender Schauer weiter zurückgehen werden. Am Montag hat der Deutsche Wetterdienst eine amtliche Warnung vor Dauerregen für den Kreis Höxter herausgegeben. Sie gilt von Montag bis einschließlich Donnerstag, 4. Januar. Es sei mit Niederschlagsmengen zwischen 45 Litern und 60 Litern pro Quadratmeter zu rechnen. Probleme bei der Berechnung Darauf weist auch das WSA hin - und ist bemüht, die Auswirkungen dieses feuchten Segens von oben auf die Flüsse des Kreises Höxter zu berechnen. Als ganz so einfach erweist sich das indes nicht: &bdquo;Für die Mittelweser sind aufgrund der dynamischen Wetterlagen bereits ab heute Unsicherheiten in den Vorhersagen vorhanden“, heißt es in dem Papier, das die Behörde am Dienstag veröffentlicht hat. Niederschläge aus den Teileinzugsgebieten würden nicht berücksichtigt, dies führe zu Abweichungen in den Prognosen. Aber was geht nun aus den Prognosen hervor? Laut der Wasserstandvorhersage werden die Pegel ab Mittwoch, 3. Januar, wieder steigen. Der zu erwartenden Welle wird laut der Berechnung ein vorläufiger Tiefstand des Pegels in Höxter vorausgehen: Er wird am Mittwochmorgen erreicht. Ab diesem Zeitpunkt geht es zunächst langsam, dann immer rascher bergauf. In der Nacht zwischen Freitag und Samstag wird der Wasserstand in Höxter die 570-Zentimeter-Marke erreicht haben und danach langsam wieder sinken. Damit hätte der Pegel in Höxter wieder zwei Hochwasserwarnwerte überschritten - der zweite Warnwert liegt bei 500 Zentimetern. Bis zum Warnwert drei, der bei 600 Zentimetern liegt, fehlten laut der Prognose also noch gut 30 Zentimeter. Das WSA stellt aber auch klar, dass &bdquo;aufgrund der sich dynamisch verändernden Wettervorhersagen“ die Berechnungen ab Mittwoch, 4. Januar, &bdquo;allgemein unsicher“ seien. In den Nebenflüssen der Weser ist jedenfalls schon am Dienstagmittag ein erkennbar Anstieg des Wasserstandes zu registrieren. Während etwa die Brucht bei Brakel am frühen Dienstagmorgen noch bei 217 Zentimetern stand, kletterte der Pegel bis 12.15 Uhr auf 280 Zentimeter. Und auch die Nethe bei Ottbergen ist von 192 Zentimetern am Dienstagmorgen auf 223,8 Zentimeter am Dienstagmittag angestiegen. Die Tendenz weist bei den Flüssen deutlich nach oben. Die Gegenmaßnahme Deshalb plant das WSA, die Abgabe der Edertalsperre an die Weser ab Mittwoch deutlich zu verringern: Während am Dienstag noch 120 Kubikmeter pro Sekunde in den Fluss geleitet werden, wird diese Zahl am Mittwoch auf nur noch 40 Kubikmeter pro Sekunde reduziert. Erst ab Samstag sollen wieder 100 Kubikmeter pro Sekunde in die Weser geleitet werden. Menschen, deren Garten oder gar Haus von den Fluten heimgesucht worden ist, sollten sich dringend mit ihrer Versicherung in Verbindung setzen. Hier listet die &bdquo;Neue Westfälische“ Tipps zum Umgang mit den finanziellen Folgen der Fluten auf.

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