Von skurril bis praktisch: Diese Erfindungen stammen aus dem Kreis Höxter

Kreis Höxter. Ein Patent in Deutschland zu bekommen, ist kompliziert, teuer und oftmals nicht von wirtschaftlichem Erfolg gekrönt. Und trotzdem: Der Ideen- und Erfindungsreichtum der Menschen aus dem Kreis Höxter ist ungebrochen. Ganz anders sieht die Lage im Rest von Ostwestfalen-Lippe aus. Hier geht die Patentaktivität in allen Kreisen und Städten kontinuierlich zurück – nur Höxter verzeichnet für das vergangene Jahr ein Plus. Doch was sind das für Geistesblitze und Ideen, die in den Höxteraner Wohnzimmern entstehen? Zum &bdquo;Tag der Erfinder“, am Donnerstag, 9. November, stellt die &bdquo;NW“ fünf skurrile Erfindungen vor. 1. Minizapfanlage Mit ihrem &bdquo;Taste-Hero“, einem Zapfaufsatz für Bierflaschen, konnte ein Beverunger Erfinder-Trio 2019 sogar die Investoren der &bdquo;Vox“-Sendung &bdquo;Die Höhle der Löwen“ überzeugen. 50.000 Euro Startkapital gab es von Wunschlöwe Ralf Dümmel. Noch heute ist die Minizapfanlage erhältlich. Aufgrund eines wechselbaren Aufsatzes ist sie sowohl auf Glas- als auch auf PET-Flaschen einsetzbar. Dank einer Düse wird das frisch gezapfte Bier aus der Flasche außerdem bekömmlicher, so das Versprechen der drei Erfinder Thorsten Schäfer, sowie dem Vater-Tochter-Gespann Jürgen und Jana Schade. 2. Nieheimer Käse Der Nieheimer Käse zählt zu einer von nur 20 europaweit geschützten Spezialitäten. Mittlerweile wird der fettarme, aber eiweißreiche Sauermilchkäse nur noch von einem einzigen landwirtschaftlichen Betrieb in der Stadt hergestellt. Er wird bereits seit Beginn des 19. Jahrhunderts hergestellt. Zu erkennen ist der Käse an seiner Form und Größe: Zylindrisch, zwischen vier und viereinhalb Zentimeter breit sowie zwei bis zweieinhalb Zentimeter dick soll er sein. Das Gewicht sollte sich im Bereich von 32 bis 37 Gramm bewegen. 3. Rückgabebox de luxe Ob die Rückgabe von Mehrwegverpackungen oder das Erhalten und Verschicken von Briefen und Paketen: Der &bdquo;RIC“, eine rechteckige weiße Rückgabebox mit einem Gesamtvolumen von 230 Litern soll, laut Erfindern der Firma Prime-Port aus Warburg, zur Müllvermeidung beitragen. Er funktioniere ohne Strom und soll wohnortnah an festen Standorten aufgestellt werden. 387 Tage habe es gedauert, bis aus den anfänglichen Spinnereien, der erste Prototyp an den Start gehen konnte, sagt Geschäftsführer Henning Ludwig. Der &bdquo;RIC“ war nicht sein erster Geistesblitz. So hatte er bereits vor knapp zwei Jahren an einem schrägen Flüssigkeitsbehälter getüftelt und dafür auch bereits ein Patent angemeldet, dieses aber wieder zurückgezogen. Ludwig: &bdquo;Ideen sind das eine, aber dann kommen die Fragen: Gibt es für das Produkt auch eine Zielgruppe? Kann ich damit Geld verdienen?“ Diese Fragen musste er mit Nein beantworten und legte den bereits gebauten Prototypen in den Schrank. Wie Ludwig geht es vielen Tüftlern. Denn: Ein Patent ist teuer. Allein für die Anmeldung belaufen sich die Kosten auf knapp 500 Euro, hinzu kommen jährliche Beiträge zur Aufrechterhaltung des Patents. Im 20. Jahr, dem letzten Jahr vor dem Auslaufen der Schutzrechte, kostet das den Erfinder 2.030 Euro. 4. Aufklappbarer Tisch Statt einer Arbeitsplatte besteht der Schreibtisch eines Tüftlers aus Brakel aus zwei Platten. Während die obere umgeklappt und als Lesepult genutzt werden kann, kann die untere ausgezogen werden, so dass sich die Arbeitsfläche vergrößert. Der Erfinder, der nicht namentlich genannt möchte, hat schon viele Dinge erfunden. Dazu zählt auch ein Schreibtisch, bei dem die Tischplatte verschiebbar ist. Lesen Sie auch: Erfindungen aus OWL: Einige schafften es ins TV, andere sind noch geheim 5. Wildtierschutz Vogelscheuchen kennt wohl jeder. Doch für Landwirte sind die viel größeren Probleme Wildtiere. Vor allem dann wenn das Feld abgeerntet werden soll und sich darauf noch Rehkitze und Co. befinden. Um das zu verhindern, hat Christian Hausmann aus Brakel eine Vorrichtung entwickelt, die unter anderem aus einer schwingenden Platte und einer Fahne besteht. Sie soll die Tiere fernhalten.

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