B64

Illegales Rennen zwischen Lieferwagen? Unfall am Bad Driburger Stellberg

Ein Lieferwagen prallte gegen einen vorausfahrenden Polo, in dem eine Mutter mit Kindern unterwegs war. Das mutmaßliche Rennen ist aber nicht das Einzige, was die Polizei dem Lieferanten ankreidet.

Am Ende eines mutmaßlichen illegalen Straßenrennens auf der B64 bei Bad Driburg verunfallen eine Mutter und ihre Kinder. | © Symbolfoto: David Schellenberg

14.04.2023 | 14.04.2023, 15:16

Bad Driburg. Wegen eines möglicherweise illegalen Rennens, das in einem Unfall mit Sachschaden endete, ermittelt das Verkehrskommissariat der Polizei Höxter. Nach erster Einschätzung haben sich zwei Fahrzeuge eines Zustelldienstes am Stellberg bei Bad Driburg auf der zweispurigen B64 eine Art Rennen mit zum Teil waghalsigen Überholmanövern geliefert. Eines der Fahrzeuge prallte dabei auf das Heck eines vorausfahrenden VW Polo und flüchtete anschließend.

Die beiden dunkelgrauen Paketdienst-Fahrzeuge, offenbar beides Mercedes-Sprinter, waren am Donnerstag, 13. April, um 22.35 Uhr auf der B64 aus Bad Driburg kommend in Richtung Paderborn bergauf unterwegs. Nach Zeugenangaben fuhren beide sehr schnell und versuchten, sich gegenseitig zu überholen, auch in unübersichtlichen Kurven und auf Sperrflächen. Schließlich prallte einer der beiden Lieferwagen auf dem rechten Fahrstreifen auf das Heck eines dort fahrenden schwarzen VW Polo.

Trotz heftigen Aufpralls konnte die 45-jährige Fahrerin ihr Auto, in dem auch zwei Kinder saßen, kontrolliert auf dem Fahrstreifen anhalten, schildert die Polizei. Sie blieb, ebenso wie die Kinder, unverletzt. Der Wagen war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Die Fahrstreifen waren für die Dauer der Unfallaufnahme und Reinigung der Unfallstelle für etwa eine Stunde voll gesperrt.

Noch während des Polizeieinsatzes erschien der Unfallfahrer mit seinem Fuhrparkleiter an der Unfallstelle. Eine erste Überprüfung vor Ort ergab, dass der Fahrer nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist. Außerdem ergab ein Atemalkoholtest vor Ort einen Wert von fast zwei Promille. Die Staatsanwaltschaft Paderborn ordnete die Entnahme einer Blutprobe und die Sicherstellung des Lieferfahrzeuges an.

Eine ganze Reihe Vorwürfe

Den Unfallfahrer und auch das zuständige Fuhrunternehmen erwarten nun eine ganze Reihe von Anzeigen, unter anderem wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Straßenverkehrsgefährdung durch grobes und rücksichtsloses Fehlverhalten beim Überholen, Fahren unter Alkoholeinfluss sowie unerlaubtes Entfernen vom Unfallort.

Die Ermittlungen zu dem möglichen illegalen Kraftfahrzeugrennen laufen noch, dazu wird der zweite beteiligte Paketdienstfahrer noch gesucht. Zur weiteren Klärung bittet die Polizei um Hinweise von Zeugen unter der Telefonnummer 05271 9620.