Unerkannte Gefahr: Im Kreis Höxter lösen Akkus zwei Brände aus

Kreis Höxter. Die Ursachen für einen Garagenbrand in Beverungen und des Lkw- und Containerbrandes Ende vergangener Woche lassen aufhorchen. Schuld sind nach Ermittlungen des Brandsachverständigen der Polizei in beiden Fällen Akkus. Sie werden immer häufiger zur brennenden Gefahr in Wohnhäusern, Geschäften und Garagen. Doch es gibt Möglichkeiten, sich und sein Eigentum zu schützen, wie Höxters Wehrleiter Jürgen Schmits erklärt. Der eine Vorfall ist eigentlich nicht ungewöhnlich – die Ursache dafür umso mehr: In der Nacht zu Sonntag wurden die Feuerwehren aus Beverungen und Herstelle zu einem Garagenbrand in der Beverunger Kernstadt gerufen. &bdquo;Das Feuer wurde zum Glück schnell bemerkt“, berichtet Polizeisprecher Jörg Niggemann. Ein Anwohner hatte gegen 1.10 Uhr zufällig den Qualm aus einer Garage ziehen sehen. Die Einsatzkräfte können die Flammen schnell löschen, die Schadenshöhe steht noch nicht fest. Was der Brandsachverständige der Kripo Höxter bei seinen Ermittlungen im Nachgang aber feststellt, dürfte so manchen Hauseigentümer beunruhigen: Ein Akku für ein Gartengerät hat den Brand ausgelöst, denn das Feuer war in einer Ecke entstanden, in der Inventar gelagert wird. Das besondere aus Sicht der Polizei: Der Akku war weder an Lade- noch an Gartengerät angeschlossen, sondern wurde einfach so in der Garage gelagert. Der andere Vorfall hat deutlich mehr Schaden verursacht: Kurz nach drei Uhr am vergangenen Freitagmorgen war die Feuerwehr Höxter zu einem Brand in einem Entsorgungsbetrieb gerufen wurden. Ein Lkw und ein Container brannten bereits lichterloh, als die Feuerwehrleute kurze Zet später eintrafen. Sie konnten immerhin das Übergreifen der Flammen auf das Gebäude verhindern. Der Sachschaden: etwa 80.000 Euro. Im Container war nach Angaben der Polizei Elektroschrott gelagert. Auslöser des Brandes hier nach Erkenntnissen der Kripo Höxter: ein unsachgemäß entsorgter Akku. Weitere Fälle in der jüngeren Vergangenheit Zwei aktuelle Fälle, doch die Liste ließe sich weiter fortsetzen. Im Mai vergangenen Jahres löste ein eingestöpselter Akkustaubsauger einen Wohnhausbrand in Steinheim aus – Sachschaden nach Schätzungen der Polizei damals: rund 100.000 Euro. Ein Staubsaugerakku war es auch, der im vergangenen November in Spenge bei Bielefeld ein Kino in Brand setzte. Die Feuerwehr warnt immer wieder vor Brandgefahren, die von Akkus ausgehen. Vor allem dann, wenn sie technische Mängel haben, oder aber heruntergefallen sind und dadurch beschädigt wurden. Akkus können aber auch Brände auslösen, wenn &bdquo;keine zertifizierten Akkus und Ladegeräte“ verwendet werden, sagt Jürgen Schmits, der auch stellvertretender Kreisbrandmeister ist. So rät auch das Umweltbundesamt, nur Ladegeräte und Ladekabel zu verwenden, die für den Akku oder das entsprechende Gerät vorgesehen sind. Die Behörde warnt zudem, dass auch falsche Lagerung, Frost oder sehr hohe Temperaturen zu Kurzschlüssen in den Akkus führen können, die wiederum Brände und Explosionen auslösen können. Niemals sollte ein Ladevorgang unbeaufsichtigt bleiben Was also tun? Jürgen Schmits wiederholt Tipps, die aktueller sind de je: &bdquo;Niemals sollte ein Ladevorgang unbeaufsichtigt bleiben“, unterstreicht er. &bdquo;Außerdem sollten die Akkus nur in Bereichen geladen werden, wo wenig brennbares Material steht.“ So sollte etwa vermieden werden, das Smartphone oder das Notebook in einem Regal oder unter Gardinen aufzuladen. Beschädigte oder verformte lithiumhaltige Batterien und Akkus sollten aus dem Gerät genommen werden. Diese sollten umgehend zu einer entsprechenden Sammelstelle gebracht werden. Auf der Internetseite rauchmelder-lebensretter.de vom Verein Forum Brandrauchprävention, wird dazu geraten, falls doch ein Akku in Brand gerät, diesen vom Stromnetz zu trennen und mit Wasser zu löschen. Auch wenn das Feuer gelöscht zu sein scheint, sollten die Akkus weiter gekühlt werden. &bdquo;Das kann Stunden dauern“, weiß Jürgen Schmits, der dazu rät, &bdquo;als erstes und schnellstmöglich die Feuerwehr zu alarmieren“, damit sich der Akkubrand nicht zu einem Wohnungsbrand ausbreitet.

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