Klimawandel In Höxter sollen zwei Wasserspender Abkühlung bei Sommerhitze bringen

Höxter. Als Standorte für zwei öffentliche Trinkbrunnen in Höxter sind die Mitte der Stummrigestraße, dort wo sich zuletzt die Hänsel-und-Gretel-Märchenfiguren befanden, und der Platz gegenüber der Dechanei in der Verlängerung der Treppe zur Nikolaikirche vorgesehen. Dort gab es zuletzt den sogenannten Schneckenbrunnen, dessen Wasser allerdings nicht trinkbar war. In den 60er und 70er Jahren gab es auf fast allen öffentlichen Plätzen und in städtischen Einrichtungen Wasserspender und Trinkbrunnen. Im Zuge von Sanierungsmaßnahmen sind sie nach und nach weggefallen. Sie waren einfach nicht mehr in Mode und darum gab es auch keinen Grund, weiter die Wartungskosten für die Trinkwasserspender zu tragen. Da es sich um ein Lebensmittel handelt, gelten strenge Hygienevorschriften und das Wasser muss regelmäßig im Labor geprüft werden. Das alles kostet Geld. Die Haltung zu öffentlichen Trinkbrunnen hat sich aber wieder gewandelt. &bdquo;Die letzten Sommer zeigen, dass frei zugängliche, kostenlose Brunnen und Wasserspender als Durstlöschstationen wieder eine neue Bedeutung im Stadtbild bekommen. Die Bedeutung von frischem Trinkwasser als Getränk nimmt stetig zu“, erklärte Baudezernentin Claudia Koch im Kernstadt-Ortsausschuss. Dies verdeutliche nicht zuletzt die 2017 gegründete Bewegung Refill Deutschland, die zur Vermeidung von Plastikmüll und einer gesunden Ernährung mobilisiert, Wasser kostenlos zur Verfügung zu stellen. Zudem könne der Wert des Trinkwassers gar nicht oft genug ins Bewusstsein der Menschen gerückt werden. Viele Erwachsene aber besonders Kinder sollten auf dieses wertvolle Gut hingewiesen werden. Claudia Koch: &bdquo;Trinkwasser schmeckt gut und ist gesund.“ Diesem Gedanken folgend hatte die Verwaltung vorgeschlagen, mit zwei neuen Trinkbrunnen die Höxteraner Fußgängerzone bereichern. Trinkbrunnen in Höxter werden barrierefrei zu erreichen sein Die Idee wurde auch vom Ausschuss ausdrücklich begrüßt, der sich mit zwei Enthaltungen einstimmig für die Aufstellung aussprach. Auch passten die Brunnen gut ins Gesamtkonzept der Landesgartenschau. Wasser sei dort schließlich das Hauptelement. Geplant sind zwei unterschiedliche Brunnen, die barrierefrei zu erreichen sind und sich auch zum Auffüllen von Wasserflaschen eignen. Über die Funktionalität hinaus sollen sie auch optisch das Stadtbild zusätzlich aufwerten. In der Stummrigestraße soll ein Trinkbrunnen in Form einer Steinsäule aufgestellt werden. &bdquo;Wir denken an eine Ausführung in Sandstein, entsprechend der Pflasterung, damit es ein schönes einheitliches Bild ergibt“, sagte Koch. Der Trinkbrunnen an der Dechanei soll ebenfalls in Stein ausgeführt werden. Dieser Trinkbrunnen soll in seinem Erscheinungsbild an Orgelpfeifen erinnern. Dadurch werde eine Verbindung zur Orgel- und Klosterlandschaft des Kreises Höxter geschaffen. &bdquo;Das Netzwerk Klosterlandschaft OWL hat angekündigt, sich an diesem Brunnen in beträchtlicher Weise zu beteiligen“, sagte Koch. An dem Brunnen soll auch in QR-Code als Link zur Klosterlandschaft angebracht werden. Die beiden Brunnen würden in der Anschaffung 5.000 und 7.000 Euro kosten. Über die Betriebs- und Wartungskosten wurden keine Aussagen gemacht. Kritik gab es im Ausschuss zur weiteren Verwendung der bisherigen Märchenfiguren aus der Stummrigestraße. Der langjährige frühere Stadtheimatpfleger Wilfried Henze erinnerte daran, dass Höxter als Mitglied der Gesellschaft der Deutschen Märchenstraße Hänsel und Gretel als Stadtmärchen zugewiesen sei und die Figuren darum an zentraler Stelle in der Innenstadt präsentiert werden sollten. Wohin mit den Höxteraner Märchenfiguren? Die Verwaltung plant, die Figuren zur Neugestaltung eines öffentlichen Aufenthaltsbereichs am Berliner Platz zu präsentieren. Die Baudezernentin verwies darauf, dass die Figuren an ihrem bisherigen Standort im wahrsten Wortsinn ein Schattendasein geführt haben und dort auch künftig kein Platz mehr sei. Am Berliner Platz würden sie an sonniger Stelle zwischen Sitzbänken, Boulebahn und Schachfeld ein belebendes Element darstellen. &bdquo;Der Berliner Platz wird ein völlig neues Gesicht bekommen, dass mit dem derzeitigen Erscheinungsbild kaum noch etwas zu tun haben wird“, erklärte Koch. 2000 hatte die Figurengruppe der Nordhorner Künstler und Metallgestalter Karl-Heinz Duhn geschaffen. Es war eine Auftragsarbeit anlässlich es 25-jährigen Bestehens der Deutschen Märchenstraße. Realisiert wurde das märchenhafte Kunst-Ensemble durch einen Spendenaufruf der Höxteraner Märchengesellschaft. Das Geld kam maßgeblich von der Sparkassenstiftung sowie von engagierten Bürgern und Firmen aus der Region Höxter.

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