So viele Feuerwehrleute gibt’s im Kreis Höxter

Kreis Höxter. Alle zwei Jahre findet der Kreisverbandstag der Feuerwehren im Kreis Höxter statt. Nach der 2020 nur virtuell abgehaltenen Versammlung konnte nun die Veranstaltung wieder in Präsenz stattfinden. Kreisbrandmeister Rudolf Lüke als Verbandsvorsitzender begrüßte 175 Delegierte aus den zehn Stadtfeuerwehren des Kreises in der Alsterhalle in Bühne, denen er eine durchaus positive Personalentwicklung vorlegte. In den vergangenen zwei Jahren ist die Mitgliederstärke der Feuerwehren im Kreis Höxter um etwa drei Prozent von 3.276 Aktiven im Jahr 2020 auf 3.363 im Jahr 2021 leicht angestiegen. Das sei überaus erfreulich, sagte Lüke: &bdquo;Wir sind im Kreis Höxter der zweitgrößte Verband in NRW.“ Deutliche Zuwächse gibt es bei der Freiwilligen Feuerwehr Brakel, wo die Zahl der Aktiven von 318 auf 340 anstieg, in Höxter von 503 auf 526 Aktive. Auch Warburg hat mit 412 auf 431 einen guten Zuwachs. Mitglieder verloren hingegen hat die Stadt Steinheim, wo die Aktivenzahl von 230 auf 219 zurückgegangen ist. Wesentlichen Anteil an dem Zuwachs von 96 Kräften im aktiven Dienst hat die Jugendfeuerwehr, die ungefähr die Hälfte der Übertritte in den aktiven Dienst stellt. Auch die Kinderfeuerwehren zeigen erste Wirkung: Im vergangenen Jahr sind erstmals 18 Mädchen und Jungen von der Kinderfeuerwehr in die Jugendfeuerwehr gewechselt. Deutlich weniger Austritte bei den Jugendfeuerwehren Wie Kreis-Jugendfeuerwehrwart Florian Mantel in seinem Bericht darlegte, ist auch die Austrittsquote bei den Jugendfeuerwehren deutlich gesunken. Was ein Hinweis auf die qualitativ hochwertige Arbeit sei, die in den Jugendfeuerwehren geleistet werde. Gab es in 2019 noch 66 Austritte, ist die Zahl in 2021 mit 44 deutlich geringer ausgefallen. Insgesamt ist die Mitgliederzahl in den Jugendfeuerwehren auch in der Coronazeit konstant geblieben. Sie liegt aktuell bei rund 470 Mitgliedern. Mantel: &bdquo;Die Jugendfeuerwehren sind wichtig für den Erhalt der Einsatzstärke.“ Die Einsatzzahlen der Feuerwehr sind nach Rückgängen von 2.213 in 2018 auf 1.802 in 2020 nun im zurückliegenden Jahr mit 1.891 wieder leicht angestiegen: &bdquo;Die Einsatzzahlen der Feuerwehr lassen sich aber dennoch als relativ konstant charakterisieren, während die Einsätze im Rettungsdienst kontinuierlich mehr geworden sind“, sagte Kreisbrandmeister Lüke. Waren es in 2018 noch 26.802 Rettungseinsätze gewesen, waren es im vergangenen Jahr bereits 31.115 Einsätze. &bdquo;Die Brandbekämpfung ist längst nicht mehr die einzige Aufgabe. Vielmehr ist die Feuerwehr für die Abwehr unterschiedlichster Gefährdungen zuständig, die von Unfällen auf Straßen und Schienen bis zur Beseitigung umweltschädlicher Stoffe reichen“, sagte Landrat Michael Stickeln in seinem Grußwort. Das erfordere auch immer höhere Kompetenzen und stelle höhere Anforderungen an die Ausbildung. Gebraucht würden ein großes Fachwissen und viele Spezialkenntnisse. Deshalb stünden regelmäßig Übungen und Fortbildungen auf dem Plan. Um allen heutigen Anforderungen gerecht zu werden, sei die Feuerwehr natürlich auf eine moderne Ausstattung angewiesen. &bdquo;Sie können sich darauf verlassen, dass wir uns auf Kreisebene und auch als kommunale Familie weiterhin bestmöglich für die Ausstattung, Entlastung und Unterstützung der ehrenamtlich aktiven Feuerwehrleute einsetzen werden. Politik und Verwaltung stehen voll hinter Ihnen“, betonte Stickeln. Vernetzung der Leitstellen der Kreise Höxter, Lippe und Paderborn Seitens der Politik sei die Vernetzung der Leitstellen der Kreise Höxter, Lippe und Paderborn gemeinschaftlich weiter vorangetrieben worden und gehe jetzt auf die Zielgerade. &bdquo;Die interkommunale Zusammenarbeit der kommunalen Familie von Kreis und Städten ist für uns alle ein großer Gewinn und wird kontinuierlich gemeinsam ausgebaut.“ Dies umfasse gemeinsame Ausschreibungen und Vergaben, die deutliche Kostenvorteile mit sich brächten, sowie den weiteren Ausbau der Zusammenarbeit beim Atemschutz oder bei Investitionen im Bereich der Waldbrand- und Vegetationsbrandbekämpfung. &bdquo;Wie wichtig das ist, haben die verheerenden Waldbrände in ganz Europa gezeigt. Außerordentlich bewährt haben sich auch die zentralisierte Schlauchpflege und Atemschutzwerkstatt“, erklärte Stickeln. Drei Feuerwehrgerätehäuser werden aufgegeben Franz-Josef Wegener, stellvertretender Bürgermeister in Borgentreich, verwies auf die Entwicklungen in der Orgelstadt. &bdquo;Als ehemaliger Kripobrandermittler weiß ich sehr genau um die Arbeit der Feuerwehr und weiß auch, dass die Wehren außerhalb der Einsatzlage auch gesellschaftlich wichtige Säulen der Bürgergesellschaft sind“, sagte Wegener. In Borgentreich werden gerade in Bühne, Muddenhagen und Manrode drei Feuerwehrgerätehäuser aufgegeben, und im Schnittpunkt der drei Ortschaften im Außenbereich wird ein neues gemeinsames Gerätehaus gebaut. Wegener: &bdquo;Langfristig spart das auch Kosten. Aber der Vorschlag dazu kam nicht von oben, sondern aus den Reihen der Ortsfeuerwehren.“ Das zeige, wie eng die Einheiten zusammenarbeiten und selbstständig Synergien erschlössen. Der stellvertretende Vorsitzende Stadtbrandinspektor Jürgen Schmits aus Höxter betonte in seinem Schlusswort, dass die Freiwilligen Feuerwehren vor spannenden Zeiten ständen. &bdquo;Wir kämpfen in allen Bereichen – und das macht die Verbandsarbeit so wichtig. Wir sind unverzichtbar für den Zusammenhalt insgesamt, denn der Verband macht die Politik für die Feuerwehr.“

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