Brände und Verletzte: Das sind die Folgen der Rekordhitze im Kreis Höxter

Kreis Höxter. Am Tag nach der großen Hitze atmen alle auf: Am Donnerstagmorgen sorgt ein Gewitterschauer für einen blitzreichen Nachthimmel und für lang ersehnten Niederschlag. Die Minuten, Stunden davor haben Mensch und Natur vor eine Belastungsprobe gestellt. Die Neue Westfälische trägt die Folgen der Rekordhitze im Kreis Höxter zusammen. &bdquo;Natürlich können wir beobachten, dass aufgrund der aktuell hitzigen Wetterlage vermehrt Patienten mit Herz-Kreislaufbeschwerden unsere Notaufnahme aufsuchen“, sagt Isabell Waschkies, Sprecherin der Katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge (KHWE). Typische Beschwerden seien Kopfschmerzen, Sonnenbrände oder Flüssigkeitsmangel. &bdquo;Vor allem ältere Menschen werden bei diesen Temperaturen dehydriert, also mit hohem Flüssigkeitsverlust, ins Krankenhaus eingeliefert“, ergänzt sie. Zur Risikogruppe gehören demnach vor allem ältere Menschen, Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen, aber auch Kleinkinder und Säuglinge. &bdquo;Je kleiner das Kind ist, je empfindlicher reagiert es auf tropische Temperaturen und Sonneneinstrahlung“, sagt Waschkies. Besonders in diesen Tagen &bdquo;sollte jeder besonders gut auf sich achten und Warnzeichen wie Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, erhöhten Puls und Verwirrtheit ernst nehmen“, rät die Sprecherin. Die 40-Grad-Marke wurde im Kreis Höxter laut der Informationen der Wetterstationen nicht geknackt: Kurz nach 14 Uhr war es in Höxter am heißesten, die Wetterstation an der THOWL ermittelte eine Temperatur um die 38 Grad. Gegen 23 Uhr wurden in Höxter noch Temperaturen um die 27 Grad registriert. Deutlich wärmer war es auf der anderen Weserseite, die Messstation bei Bevern, Holzminden zeichnete um 20 Uhr noch 39 Grad auf. Rekorde wurden gebrochen Im Altkreis Warburg blieben die Temperaturen unter denen an der Weser, morgens um 8 Uhr kletterte das Thermometer in Warburg bereits die 34-Grad-Marke, um 20 Uhr registrierten die Wetterexperten noch 37 Grad. Laut des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurden auch Rekorde gebrochen: Zwar betreibt der DWD im Kreis Höxter nicht direkt Messstationen, dafür aber eine in in Lügde. Dort wurde am 20. Juli eine eine Höchsttemperatur von 36,5 gemessen. &bdquo;Das ist der höchste Temperaturwert, der von der Station vorliegt“, sagt Sprecher Karsten Mix. Der bislang höchste jemals gemessene Wert an dieser Station lag 35,8 Grad und wurde am 25. Juli 2019 gemessen. Die Hitze in Verbindung mit der Trockenheit führt dazu, dass der Kreis Höxter im Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung als außergewöhnliche Dürre gewertet wird, die höchste von insgesamt fünf Bewertungskategorien für Dürre. Das wiederum erhöht auch die Feuer- und Waldbrandgefahr enorm. Am Donnerstag, nach dem Regen, ist die Gefahr im Kreis Höxter als &bdquo;sehr gering“ eingeschätzt. Vor dem Regen war das freilich anders. Am Mittwoch hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) für NRW noch die beiden höchsten Stufen im Waldbrandgefahrenindex ausgegeben. Hier kam es zu Feuerwehreinsätzen Mit Folgen auch für den Kreis Höxter: Gegen elf Uhr Vormittags kam es zu einem Feldbrand im Bereich Albaxen. Auf einem bereits geernteten Getreidefeld brannte eine Fläche von etwa drei Hektar. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr mussten die Wasserversorgung zu einem offenen Gewässer herstellen und konnten den Brand innerhalb von drei Stunden löschen. Am Dienstag, 19. Juli, bereits wurden die Feuerwehr und der Rettungsdienst Höxter wegen eines Industriebrandes alarmiert. Mit Drehleiter erreichten die Einsatzkräfte kurz nach 17.30 Uhr das Gelände der Firma Noelle + von Campe. Laut Einsatzleiter Steven Noble stand eine Maschine zur Glas-Produktion in Brand. Bei Eintreffen der Feuerwehr war das Feuer allerdings bereits unter Kontrolle. Mit der Drehleiter und einer Wärmebildkamera kontrollierten die Einsatzkräfte die Dachhaut. Vier Menschen wurden bei dem Brand verletzt und vor Ort versorgt. Was den Brand auslöste, ist immer noch unklar. Gegen 18.35 Uhr war der Einsatz beendet.

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