Kreis Höxter. Mehr als fünf Millionen Euro hat die Katholische Hospitalvereinigung Weser-Egge (KHWE) in den vergangenen Monaten in neue Großgeräte für ihre vier Krankenhäuser in Bad Driburg, Brakel, Höxter und Steinheim investiert. Das teilt die KHWE jetzt mit.
Im Verbund der KHWE werden laut deren Angaben jährlich rund 33.000 Patienten stationär und 50.000 ambulant versorgt. „Wir setzen auf die neueste medizinische Technik, um für die Patienten aus dem Kreis Höxter und über die Region hinaus weiterhin eine hervorragende Therapie sicherstellen zu können“, sagt KHWE-Chef Christian Jostes.
Am Institut für Radiologie, das an allen Standorten angesiedelt ist, müsse es oft sehr schnell gehen. Ganz gleich, ob Patienten mit Polytrauma, akutem Abdomen oder Schlaganfall eingeliefert werden: Die Abteilung biete dank enger Zusammenarbeit mit dem angrenzenden Medizinischem Versorgungszentrum (MVZ) Radiologie diagnostische Möglichkeiten auf höchstem Niveau und ein großes Spektrum an Röntgen-, MRT- und nuklearmedizinischen Diagnoseverfahren.
Bereits nach 15 Minuten werde ein vorläufiger Befund erstellt. Jährlich gebe es rund 60.000 radiologische Untersuchungen. Das Institut für Radiologie sei ein wichtiges Fundament zwischen den Fachkliniken, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Drei neue strahlenarme Röntgenaufnahmegeräte gehörten jetzt zum „hochmodernen Gerätepark“ der KHWE-Krankenhäuser. Neben den konventionellen 2D-Röntgenaufnahmen ermögliche der Röntgenscanner „Multitom Rax“ am St.-Ansgar-Krankenhaus Fluoroskopie-Untersuchungen (Durchleuchtungsdiagnostik) und sogar eine 3D-Bildgebung.
In den Radiologien in den Krankenhäusern in Höxter, Steinheim und Brakel wird jetzt in 3D geheilt
Er liefere eine beachtliche Bildqualität gegenüber herkömmlichen Röntgengeräten. Auf Knopfdruck führen die durch Robotertechnik gesteuerten Arme voll automatisiert um den Patienten. Leide ein Patient etwa unter Knieschmerzen, könne die Untersuchung im Stehen, Sitzen oder Liegen und damit in der Position erfolgen, die für ihn bequem ist. Er müsse also weder umgelagert werden noch für weitere Aufnahmen den Behandlungsraum wechseln.
Die Bilder würden direkt live auf einen Bildschirm übertragen. Es könnten Panoramaaufnahmen erstellt werden, bei denen etwa beide Schultergelenke unter Belastung in einem Bild zu sehen seien – eine Hilfe bei der Entscheidung, ob ein operativer Eingriff ratsam ist. „Somit können wir die Arbeitsprozesse in unserem Haus deutlich verbessern – für die Patienten und für unsere Mitarbeiter“, sagt Arne Dallmann, Chefarzt am Institut für Radiologie in der Krankenhäuser in Brakel, Höxter und Steinheim.
Üblicherweise komme der „Multitom Rax“ nur in Universitätskliniken zum Einsatz. In Bad Driburg und Höxter sei in drei neue Computertomographen (CT) investiert worden, was die Untersuchungszeit erheblich verkürze. Anders als Röntgengeräte ist ein CT dazu in der Lage, Körperregionen in einzelnen Schnittbildern anzuzeigen. Bildgebende Verfahren könnten nicht nur zur Diagnose, sondern auch bei einer schonenden medizinischen Behandlung eingesetzt werden. Oft genüge eine lokale Betäubung. Das bedeute, dass eine Vollnarkose nicht erforderlich ist.
Drei neue Röntgenanlagen für das St.-Ansgar-Krankenhaus
Die interventionelle, also eingreifende, Therapie umfasse etwa die gezielte Entnahme von Gewebeproben, die Entlastung von Körperflüssigkeiten oder das Legen von Drainagen zur Therapie von Abszessen. Ein weiterer Schwerpunkt sei die Tumordiagnostik. Mit einem CT können laut KHWE Lokalisation, Größe und Ausdehnung von Tumoren ab einer Größe von wenigen Millimetern und Metastasen bildlich dargestellt werden. Für die Klinik für Urologie werde zusätzlich ein Prostata-MRT angeboten.
Im Zuge der Modernisierung des Geräteparks seien am St.-Ansgar-Krankenhaus drei neue Röntgendurchleuchtungsanlagen angeschafft worden, von denen unter anderem auch die Kliniken für Gefäßchirurgie und Unfallchirurgie und die Endoskopie und das umgebaute Herzkatheterlabor einschließlich neuem Herzkathetermessplatz profitieren.
Kooperation zwischen Krankenhaus Bad Driburg und dem MVZ Weser-Egge
Zudem gehöre ein weiteres Röntgenaufnahmegeräte am St.-Rochus-Krankenhaus in Steinheim zum neuen Gerätepark. Das St.-Josef-Hospital Bad Driburg verfüge erstmals über einen Magnetresonanztomographen (MRT), mit dem detaillierte Schnittbilder von Weichteilgewebe (beispielsweise Gehirn, Rückenmark) aufgenommen werden können. Im Unterschied zur Computertomographie (CT) komme dabei ein starkes Magnetfeld zur Anwendung. „Patienten können damit untersucht werden, sodass eine Fahrt nach Höxter nicht mehr erforderlich ist“, sagt Liviu-Florian Moisin, Chefarzt am Institut für Radiologie in Bad Driburg.
Das Institut für Radiologie in Höxter arbeite eng mit der benachbarten ambulanten Radiologiepraxis im MVZ Weser-Egge Höxter zusammen, die jetzt auch über eine Zweigpraxis am St.-Josef-Hospital Bad Driburg verfüge. Der KHWE-Verbund sorge für kurze Wege, für eine schnelle Zuweisung der Patienten und für einen raschen Informationsaustausch zwischen den Abteilungen.