Neues Höxteraner Königspaar: Schützen unterwegs auf Euphorie-Welle

Höxter. Nach der Vier kommt die Eins, nach Gelb kommt Blau: jedenfalls aus Sicht der Höxteraner Schützengilde von 1595. Die feierte ihr neues Königspaar am Montagnachmittag bei seinem ersten Festumzug durch die Stadt. Martina und Dieter Kuhlebrock – Mitglied der ersten Kompanie mit der Kompaniefarbe Blau – lösen Sandra Vogt und Frank Wiesemann von der Vierten (Gelb) ab – wurden bei ihrem offiziellen Auftritt bei Parade, Vorbeimarsch und Kutschfahrt durch die Innenstadt bejubelt und winkten freudestrahlend und Küsschen werfend zurück. Sie in einem umwerfenden blauen Kleid mit Krönchen auf den blonden, hochgesteckten Haaren und einem strahlenden Lächeln. Er im schwarzen Anzug mit Zylinder und vierfarbiger Schärpe stolz an ihrer Seite. Der 68-Jährige hatte seine neue Königin und Ehefrau (57) am Morgen im Festzelt beim Schützenfrühstück erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Und damit das bestgehütete Geheimnis von Höxter gelüftet. Bezug nehmend auf die Hobbys der beiden – er ist Wassersportler, sie fährt Motorrad – kam die neue Höxteraner Königin im Seitenwagen-Motorrad, wobei der Seitenwagen als kleines Boot mit Höxteraner Gilde-Fähnchen angebaut worden war. Ein bisschen Wehmut war dabei, als ihr die Königinnenkette abgenommen wurde: Schützenkönigin Sandra Vogt konnte sich ein Tränchen nicht verkneifen, als sie gemeinsam mit König Frank Wiesemann Abschied von der Regentschaft nahm und die Kette auf die neuen Höxteraner Regenten Dieter und Martina Kuhlebrock überwechselte: Aber, und das machte Bürgermeister Daniel Hartmann den Scheidenden deutlich: Sie hätten mit ihrer Regentschaft den Menschen in schwieriger Zeit Halt gegeben und Kurs gehalten. Und sie würden einen festen Platz im Geschichtsbuch der Gilde und der Stadt haben. Sie könnten &bdquo;mit großer Freude“ stolz auf die Zeit zurückblicken und unvergessliche Erinnerungen behalten, sagte Hartmann, bevor sich Vogt und Wiesemann ins Goldene Buch der Stadt Höxter eintrugen. Neben Politikgrößen und weiteren Promis. Der scheidende König sprach von einer &bdquo;Riesen-Zeit“ – &bdquo;lange, anstrengend und unvergessen“: Denn er regiert bereits seit 2018 die Schützen und hatte aufgrund der Pandemie die Amtszeit verlängert. Sandra Vogt ist seit zwei Jahren Königin an seiner Seite. Sein Bruder und Kommendauer Thomas Wiesemann wandte sich mit persönlichen Worten an ihn: &bdquo;Du warst ein ganz, ganz großer König.“ Die Zeit sei für das Königspaar schwierig gewesen, aber sie hätten es gemeistert, sagte er mit Dank – auch an das Kronprinzenpaar Nadine Wiesemann und Thomas Vogt. Um dann die Nachfolger willkommen zu heißen. Auch Daniel Hartmann wünschte den beiden Neuen Glück und Erfolg – übernähmen sie doch die Regentschaft bis 2024 &bdquo;zum Wohle der Schützen und der Stadt“ und damit auch im Jahr der Landesgartenschau 2023 in Höxter mit vielen Veranstaltungen und vielen Gästen. Das Stadtoberhaupt überreichte den neuen Regenten den Schützenbrief von 1595. Und der neue König sprach von einer &bdquo;Welle der Euphorie“, die ihn bereits seit dem Königsschießen am 25. Juni getragen habe und die die nächsten zwei Jahre weitergehen solle. &bdquo;Mit Freude und Stolz“ träten sie zusammen die Nachfolge von Wiesemann und Vogt an: &bdquo;Meine Königin und ich, wir freuen uns drauf, viele Bräuche und Traditionen in den Ortschaften kennenzulernen.“ Dabei dürfe die Gilde auch die Zukunft nicht aus den Augen verlieren. Ziel solle und müsse es sein, junge Menschen für das Schützenwesen zu begeistern und als Gilde-Mitglieder zu begrüßen: &bdquo;Packen wir’s an.“

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