Brückensperrung in Höxter: Was zur Weserfähre bisher bekannt ist

Höxter. Dass sie kommt, ist klar, sagt die Stadt. Dazu, wann sie auf den Tag genau kommt, kann und will die Stadt aber noch nichts sagen - nicht ihre Baustelle. Dennoch macht die Verwaltung dem Vernehmen nach kein großes Geheimnis daraus, dass sie kommen werde, wenn sie gebraucht werde: An dem Tag nämlich, an dem die Weserbrücke für Fußgänger und Fahrradfahrer gesperrt wird, soll "im direkten Anschluss" eine Fähre beide Flussseiten für eben jene Gäste miteinander verbinden. Wann dieser Tag sein wird, dazu sagt Bürgermeister Daniel Hartmann im Gespräch mit der NW nichts - immerhin ist das Sache von Straßen NRW. Der Landesbetrieb hatte zuletzt vom 7. Juni als dem Tag der kompletten Brückensperrung gesprochen. Damit hatte sich das Datum bereits um einen halben Monat nach hinten verschoben. Klar ist: Sobald die Brücke für Biker und Fußgänger zu ist, soll der Ersatz stehen, sagt der Bürgermeister: "Es wird dann eine Fähre geben", kündigt Hartmann an. Diese soll an sieben Tagen in der Woche die beiden Weserufer miteinander verbinden. Der Fährverkehr kann, vergleichbar mit der Fähre in Heinsen, von Fußgängern wie auch von Radfahrenden genutzt werden, teilt die Stadt mit. Geplant ist, dass die Fähre jeweils von 6 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 22 Uhr im Einsatz sein wird. Das sei die aktuelle Planung, so werde es anlaufen, erläutert Hartmann. Allerdings seien die Zeiten flexibel gedacht, man wolle sie dem sich aufzeigenden Bedarf anpassen. "Ich freue mich auch, dass es klappt, ich muss aber auch sagen, dass wir ganz schöne Klimmzüge gemacht haben, damit es klappt", sagt der Bürgermeister. Allerdings räumt Hartmann auch ein, dass noch Genehmigungen ausstehen. Nach NW-Informationen muss unter anderem noch die Bezirksregierung in Detmold grünes Licht geben. Fähre über Landesmittel finanziert Konkret wird ein eigens angefertigtes Fährschiff zum Einsatz kommen, das dem ähneln werde, das in Heinsen genutzt wird. Der Bürgermeister betont, dass der Bau der Motorfähre einer langen Vorlaufzeit bedurft habe. "Die Stadt kümmert sich darum, obwohl es nicht ihre Aufgabe ist, eine Fähre zu betreiben", sagt er. Was wohl auch heißen soll: Die Stadt habe sich schon lange im Vorfeld um das Thema gekümmert, "obwohl die Stadt in keinster Weise zuständig" sei. Tino Wenkel, Bürgermeister der Samtgemeinde Boffzen, sagt auf NW-Nachfrage ebenfalls, dass es bereits im Vorfeld der Brückensperrung Gespräche zwischen beiden Kommunen über die Pläne zur Errichtung einer Fähre gegeben habe: "wir haben das gemeinsam besprochen." Bei der Planung habe die Stadt Höxter aber den Hut aufgehabt, räumt Wenkel ein. Wie die Stadt Höxter mitteilt, wird das Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen für den Einsatz der Fähre Finanzmittel zur Verfügung stellen. Anlegestelle noch nicht geklärt Was Hartmann nicht sagen mag: Wo denn die Fähre genau zum Einsatz kommen wird. Laut einer Mitteilung der Stadt steht der Standort der Anlegestelle "derzeit noch nicht abschließend fest". Klar ist offenbar, dass die Fähre weder im Bereich der LGS-Baustelle noch im Bereich der Brückenbaustelle selbst ab- oder anlegen kann, weil auf Baustellen aus verschiedenen Gründen keine Genehmigungen für Fähren erteilt werden können. Hartmann deutete im Gespräch mit der NW an, dass die Fähre eher stromaufwärts, also in Richtung Godelheim zum Einsatz kommen könnte - nach der Baustelle - ohne dabei einen konkreten Platz zu benennen. Auch zum Personal, das die Fähre steuern wird, wollte der Bürgermeister noch keine Auskunft geben. Was er verrät: "Es wird eine Bootstaufe und eine Jungfernfahrt geben." Das Konzept zur Verstärkung der Weserbrücke, das der Brückenbaustelle zugrunde liegt, stammt aus einer Machbarkeitsstudie und wurde Anfang 2020 der Höxteraner Öffentlichkeit vorgestellt. Seitdem ist spätestens auch der Stadt bekannt, dass eine Sperrung der Brücke wohl unvermeidbar werden wird. Die Weserbrücke bei Höxter wurde 1955 gebaut, seit einigen Jahren war klar ,dass das Bauwerk statische Defizite aufweist, was dazu geführt hat, dass sie bereits länger für Fahrzeuge mit über 3,5 Tonnen gesperrt war. Im Vorfeld hatte es Diskussionen darüber gegeben, wie sich die Folgen der Brückensperrung abmildern ließen, im Gespräch war auch eine Ersatzbrücke.

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