Feuerwehr im Kreis Höxter zählt fast 90 Einsätze wegen Orkantief

+++ Dieser Artikel wird laufend aktualisiert +++ Kreis Höxter. Das Orkantief Ylenia hat in der Nacht auch den Kreis Höxter mit voller Wucht erreicht. Teilweise Starkregen mit Gewitter in Verbindung mit Windgeschwindigkeiten in Orkanstärke hat Ylenia mit im Gepäck gehabt auf dem Weg von Westen in Richtung Osten. Vielerorts stürzten Bäume auf die Fahrbahnen oder Wege. Dächer wurden beschädigt, Baustellenklos flogen davon.&bdquo;Das wichtigste ist jedoch, dass niemand zu Schaden gekommen ist“, sagt Kreisbrandmeister Rudolf Lüke erleichtert. Doch noch immer ist die Gefahr nicht vorüber. Insgesamt zählte die Feuerwehr zwischen 22 und 6.45 Uhr im Kreis 88 Einsätze - fast alles umgestürzte Bäume.Um kurz nach 8 Uhr am Morgen liefen noch immer zehn Einsätze, meldet die Feuerwehrleitstelle. In Gehrden fiel ein Ast auf ein geparktes Auto, in Stahle ein Baum auf ein Wohnmobil, berichtet Polizeisprecher Jörg Niggemann.Aktuell sind im Kreisgebiet wegen umgestürzter Bäume und Gefahren folgende Straßen gesperrt: die L 763 von Willebadessen nach Kleinenberg, K 26 von Willebadessen nach Lichtenau, L 763 von Fölsen nach Peckelsheim, L 755 von Langeland nach Altenbeken, K 40 von Rheder nach Hampenhausen und die K 57 zwischen Löwendorf und Hohehaus. Gerade die Straßen in der Egge blieben wohl auch noch länger gesperrt. Zumal am Vormittag noch eine weitere Unwetterwarnung eingegangen war. Trotz des hohen Einsatzaufkommens - auch die Leitstelle der Polizei war mit zusätzlichem Personal besetzt, weitere Kräfte in Bereitschaft - sei die Situation händelbar. In den Baustellen von Höxter kippten zahlreiche nicht im Boden verankerte Schilder um, ebenso wie volle Mülltonnen oder Zäune. Auch andernorts wie in Nieheim flogen Baumaterialien und Baustellenklos davon. Auch der Zugverkehr der Nordwestbahn im Kreis Höxter ist eingestellt. Das betrifft die Strecken von Paderborn über Brakel nach Höxter und nach Göttingen. Los ging es im Kreis Höxter bereits kurz vor 1 Uhr, da stürzten Bäume auf die Landesstraße 763 und die Kreisstraße 26 in Willebadessen in Richtung Kleinenberg. Die Nebenstrecken wurden kurzerhand zügig von den Ordnungsbehörden gesperrt, als schon zahlreiche Bäume dort umgestürzt waren. Auf der K 18 in Bosseborn Richtung Brakel wurden die nächsten umgestürzten Bäume verzeichnet. Nach 1 Uhr drehte der Orkan dann richtig auf. Die Orkanböen von Ylenia traten immer wieder gemeinsam in Verbindung mit starken Regenschauern im Kreis Höxter auf. Sämtliche Feuerwehren der Städte im Kreisgebiet Höxter waren nach NW-Informationen die Nacht über im Einsatz oder hielten Bereitschaft. Es mussten dutzende Einsätze abgearbeitet werden. Mitte des Kreises besonders betroffen Besonders traf es die Mitte des Kreises, insbesondere das Stadtgebiet Brakel, wo mehrere Bäume die Verkehrswege versperrten. Aber auch die Löschgruppen und -züge aus den Städten Beverungen, Höxter, Nieheim, oder Willebadessen hatten mehrere Einsätze zu bewältigen.Die Freiwilligen der Warburger Feuerwehr zählten bis sieben Uhr am Morgen acht Einsätze. "Baum auf Straße", meldet Feuerwehrchef Jürgen Rabbe. Einsatzorte waren Warburg, Hardehausen, Rimbeck und die B 7. In Warburg zerstörte der Wind zudem das Schild an der Zufahrt zum Parkplatz eines Supermarkt-Drogeriemarkt-Komplexes am Paderborner Tor. Bäume und Äste stürzten nicht nur auf viele Kreis- und Landstraßen, sondern auch auf die Bundesstraßen B 252, B 64/83 oder die B 83. Zumeist mit Kettensägen beseitigten die Feuerwehrleute die umgestürzten Bäume und abgebrochenen Äste. Die Sägearbeiten waren für die Feuerwehrleute nicht ungefährlich, da der Orkan während der Einsätze noch immer mit Windgeschwindigkeiten bis zu 120 Kilometer pro Stunde tobte. Im Einzelnen verteilen sich die Einsätze der vergangenen Nacht bis 6.45 Uhr auf die einzelnen Stadtgebiete wie folgt: Bad Driburg: 8 Einsätze Beverungen: 10 Einsätze Borgentreich: 16 Einsätze Brakel: 13 Einsätze Höxter: 15 Einsätze Marienmünster: 4 Einsätze Nieheim: 3 Einsätze Steinheim: 1 Einsatz Warburg: 7 Einsätze Willebadessen: 9 Einsätze Warnung des Krisenstabes Die Wehren im Kreis Höxter waren abwechselnd die ganze Nacht im Einsatz. Und die Gefahr ist längst nicht vorüber. Noch bis in den Vormittag hinein sind schwere Sturmböen möglich. Autofahrer müssen mit Verkehrsbehinderungen rechnen. Der Kreis Höxter hatte aufgrund des Unwetters bereits am Mittwoch einen kleinen Krisenstab gebildet, geleitet von Matthias Kämpfer, Leiter ddes Fachbereichs Öffentliche Sicherheit. Seine eindringliche Bitte an die Bevölkerung im Kreis Höxter: &bdquo;Alle nicht unbedingt notwendigen Wege im Straßenverkehr – insbesondere, wenn sie durch Waldgebiete führen – sollten in den kommenden Tagen unterlassen werden. Bleiben Sie nach Möglichkeit zuhause. Versuchen Sie, Verabredungen oder Termine zu verschieben und, falls es möglich ist, Homeoffice-Regelungen in Anspruch zu nehmen. Und sichern Sie alle beweglichen Gegenstände im Außenbereich gegen Sturmböen, beispielsweise Gartenmöbel oder auch Baugerüste.“ Auch die Schulen sind am Donnerstag geschlossen. Zahlreiche Busse fahren nicht. Auch die Nordwestbahn hat den Bahnverkehr im Kreis Höxter komplett eingestellt. Auch die RB 89 der Deutschen Bahn fährt nicht. Auch wenn der Orkan sich am Donnerstag und Freitag abschwächt, so rechnen die Meteorologen schon in der Nacht von Freitag auf Samstag mit einem erneuten, sehr heftigen Sturm, der über Deutschland hinweg fegen soll. Im Kreis Holzminden Auch im Kreis Holzminden war die Feuerwehr die ganze Nacht im Einsatz. Die Einsatzleitung sprach von seiner "Sonderlage", bei der die Löschgruppen in Einsatzbereitschaft gehalten werden. In der Stadt Holzminden wurden bis 8.30 Uhr 23 Einsätze gezählt, in der Samtgemeinde Boffzen 7.Bei Meinbrexen musste ein Baum von Bahngleisen entfernt werden. Inzwischen, so die Einsatzleitung, beruhige sich die Lage etwas. Die ständige Einsatzbereitschaft wurde vorerst wieder aufgehoben.

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