Eltern aus dem Kreis Höxter kritisieren Schulpolitik scharf

Kreis Höxter. Markus Weißbrich ist der Vorsitzende der Stadtelternpflegschaft Höxter, einem Zusammenschluss der Schulpflegschaften aller Grund- und weiterführenden Schulen in der Kreisstadt. Der 49-Jährige sieht Verbesserungsbedarf im Grundschulbereich. Konkret kritisiert der Lüchtringer das ständig veränderte Testverfahren. Wie berichtet, müssen sich Grundschulkinder aktuell im Falle eines positiven Pooltests schnelltesten lassen. So soll herausgefunden werden, welche Kinder infiziert sind. Daran kritisiert Weißbrich, dass auch die infizierten Kinder zunächst für das Schnelltesten in die Schule kommen – waren ihre Eltern mit ihnen nicht zuvor in einem Bürgertestzentrum. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat mit dem sehr kurzfristigen Wechsel im Testverfahren erneut viel Kritik auf sich gezogen. Weißbrich nimmt sie in Schutz. Es sei auch für sie eine schwierige Situation. Immer wieder sei es nötig, Regeln anzupassen. &bdquo;Sicher würde man manche Dinge anders machen“, sagt Weißbrich. Insgesamt sei die Arbeit der Ministerin aber &bdquo;in Ordnung“. Auch ihre Linie, möglichst viel Präsenzunterricht zu ermöglichen, findet unter Eltern laut Weißbrich breite Unterstützung. Schätzungsweise seien gut zwei Drittel der Eltern froh, dass der Präsenzunterricht so weit es geht aufrechterhalten werden soll. »Sicher würde man manche Dinge anders machen« &bdquo;Das bedeutet eine generelle Erleichterung für die Eltern“, sagt Weißbrich und betont den Wert des Präsenzunterrichts. Dieser gehe über &bdquo;reines Lernen“ hinaus, denn Kinder erwerben auch soft skills. &bdquo;Sie müssen ein Bild nicht nur malen, sondern es auch der Klasse vorstellen.“Zwei Jahre Pandemie seien natürlich für alle – Schüler, Lehrer, Eltern – eine enorme Belastung. Vor dem Hintergrund lobt Weißbrich das Bemühen der Schulen, &bdquo;für die Kinder das Beste daraus zu machen.“ Außerdem habe der permanente Dialog zwischen Schulleitungen, Lehrern und Eltern dazu beigetragen, die Situation an den Schulen zu verbessern.Gut funktioniert hat nach Auskunft von Grundschulrat Hubertus Gockeln in den vergangenen Wochen ein Notfallplan im Falle von zu hohen Inzidenzen. Er hatte den Plan selbst entwickelt. Die einheitliche Regelung mit den Schulen im Kreis Höxter sollte für Transparenz sorgen, wenn kurzfristig von Präsenz auf Distanzunterricht umgestellt werden muss.Distanzunterricht muss Schulaufsicht gemeldet werden Der Unterricht von Zuhause aus durfte nur angeordnet werden, wenn &bdquo;alle Handlungs- und Vertretungsoptionen ausgeschöpft sind“, so Gockeln. Heißt, ist das Infektionsgeschehen innerhalb einer Klasse unklar, durfte bis zur Feststellung der infizierten Personen kurzfristig auf Distanzunterricht umgestellt werden. Diese Regelung griff auch bei einem Personalmangel an Lehrkräften, die aufgrund einer Quarantäne nicht im Klassenraum anwesend sein konnten: Ist der Unterricht einer Klasse vor Ort nicht mehr möglich, müsse dies parallel der Schulaufsicht gemeldet werden. Kommunikation war in dem Plan als wichtiger Baustein verankert. &bdquo;Schüler müssen während der Unterrichtszeit für die Lehrkräfte erreichbar sein und können zu festen Zeiten Hilfe bei den Aufgabenstellungen in Anspruch nehmen, die auch im Distanzunterricht verpflichtend zu erledigen sind“, so Gockeln. Er zeigte sich mit dem Notfallplan zufrieden, der die Schulleitung entlasten sollte und sich in der Praxis als &bdquo;gut“ bewährt habe. Er wurde inzwischen von landeseinheitlichen Vorgaben abgelöst.

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