Höxter Einzelhandel zieht durchwachsene Bilanz des Weihnachtsgeschäfts

Kreis Höxter. Zuerst strenge 2G-Regeln, später in einigen Kommunen eine strikte Kontrolle mit Bändchen: Ein Weihnachtsgeschäft wie dieses hat es bislang im Kreis Höxter nicht gegeben. Die Einzelhändler ziehen keine einheitliche Bilanz – einige sind verhalten optimistisch – andere sagen, dass die Zahlen hinter den Erwartungen geblieben sind. Einen Wermutstropfen haben sie alle. Der hat in erster Linie mit dem Internet zu tun. Vor und nach Weihnachten ist für Spielwarenhändler eigentlich so etwas wie das Kerngeschäft: Alle brauchen Geschenke und für die Jüngsten sind Spielwaren nach wie vor ganz vorn auf der Wunschliste. Trotzdem berichtet Dietmar Larusch vom gleichnamigen Haushaltswaren- und Spielwarengeschäft an der Weserstraße von einem Weihnachtsgeschäft, das nicht ideal lief: &bdquo;Unsere Zahlen sind hinter denen des vergangenen Jahres geblieben“, sagt er. Dabei musste der komplette Einzelhandel bis auf Supermärkte und Drogerien ab dem 16. Dezember 2020 komplett schließen.Trotz durchgehender Öffnung weniger verkaufte Waren – Larusch fürchtet, dass viele Umsätze an den Onlinehandel verloren gingen. Immerhin sei es anfangs recht aufwendig gewesen, vorm Einkauf stets alle Dokumente vorzuzeigen. Viele Kunden, glaubt er, hätten da lieber online bestellt, fürchtet er. Die Bändchenlösung in Höxter habe die Situation zwar dann vereinfacht – allerdings habe die Nähe zu Niedersachsen sich auch negativ ausgewirkt. Immerhin galten im Nachbarbundesland mit Blick auf die 2G-Regel teils weniger strenge Regeln, zeitweise hätten dort sogar Ungeimpfte einkaufen gehen können. Viele, schätzt Larusch, fuhren da einfach nach Holzminden. Larusch sagt all das ohne Ärger oder Verbitterung, er bedankt sich bei seinen treuen Kunden, aber er macht auch klar, dass sich was ändern muss. &bdquo;Wenn es eine Normalität gibt, einen Einkauf ohne Kontrolle oder Bändchen, dann gibt es wieder Lebensfreude beim Einkaufen und dann werden auch die Geschäfte wieder anziehen.“ Kira Manegold, stellvertretende Geschäftsführerin der Parfümerie Manegold mit jeweils einer Filiale in Höxter und in Beverungen sagt, dass der Einzelhandel generell sehr froh sei, dass man nicht erneut kurz vor Weihnachten in den Lockdown habe gehen müssen: &bdquo;Darüber sind alle überglücklich.“ Im Vergleich zu 2020 sei das Geschäft der Parfümerien besser gelaufen, und auch im Vergleich mit 2019 stehe man &bdquo;fast gleich“. In den Dezember habe dabei allerdings auch noch die Aktion zum 130. Geburtstag der Parfümerie positiv hineingewirkt. Aufgefallen ist der Einzelhändlerin allerdings, dass es in den letzten Tagen vor Weihnachten ruhiger gewesen sei. &bdquo;Am 23. und 24. war es sehr mau“, sagt sie. Manegold vermutet, dass die Leute ihre Weihnachtseinkäufe in diesem Jahr besonders früh erledigt haben. Ebenfalls ein positives Fazit zieht Jens Klingemann. &bdquo;Das Weihnachtsgeschäft war diesmal auf jeden Fall besser als im Jahr 2020“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter der Mode- und Sporthauses Klingemann GmbH mit dem großen Modehaus in der Marktstraße Höxters. Allerdings seien die Zahlen nicht so gut wie vor der Pandemie und vor der Zeit der damit verbundenen Einschränkungen. &bdquo;Bei uns sind die Menschen zwar sehr verantwortungsbewusst und wir haben eine recht hohe Impfquote – aber wer nicht geimpft ist, kann eben nicht einkaufen“, erklärt Klingemann. Und wer nicht einkaufen kann, der spült auch kein Geld in die Kassen des stationären Einzelhandels.Allerdings hat die Online-Konkurrenz während des vergangenen Jahres im Kampf mit dem stationären Einzelhandel, der ja wieder geöffnet hatte, auch Einbußen eingefahren, berichtet Klingemann: Rund zwanzig Prozent vom Kuchen mussten die Online-Händler 2021 abgeben. &bdquo;Wir stellen uns dem Wettbewerb, wir müssen uns nicht verstecken“, sagt Modehauschef Jens Klingemann dazu.

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