Kommunikationsproblem: Stadt Höxter korrigiert Kosten für Vereinsschwimmen

Höxter. Zehn Euro pro Bahn und Stunde verlangte die Stadt von den Vereinen als Gebühr für Hallenbad und Freibad. Das war vollkommen utopisch, denn dann hätten sich die Vereine auch direkt auflösen können, oder ihren Sport nur im Sommer betreiben oder gleich in den Nachbarkommunen Anträge auf Hallenbadnutzungszeiten stellen können. Die Bundeswehr kann das sicherlich schultern, denn wenn sie mit größeren Gruppen das Höxteraner Hallenbad nutzt, ist das mit dem Pauschalpreis von zehn Euro pro Bahn und Stunde sogar billiger, als würde man pro Kopf einen ermäßigten Eintritt nehmen. Für die Schwimmsportvereine DLRG, HLC und WSH ist das aber nicht zu leisten. Auch die von Bürgermeister Daniel Hartmann ins Spiel gebrachte 50-prozentige Ermäßigung ist für die Vereine nicht tragbar. Das hatte Uwe Schreiner, Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe anhand seiner Einnahmen und Mitgliedsbeiträge dem Rat sogar auf Heller und Pfennig vorgerechnet. Deswegen war die von der Verwaltung erarbeitete Entgeltordnung in der letzten Woche vom Rat zur kompletten Neuberatung in den Fachausschuss verwiesen worden, der zuvor nicht gefragt worden war. Nun stand die Frage am Dienstag im Sportausschuss zur Beratung an. &bdquo;Das ist schon peinlich, dass wir das hier in dieser Art und Weise beraten, denn eigentlich sollten wir froh sein, dass es nach all den Jahren ohne Schwimmbad überhaupt noch Vereine gibt, die sich für das Schwimmenlernen engagieren", sagte Grünen-Ratsvertreterin Angelika Paterson. Eigentlich wäre diese Debatte tatsächlich nicht nötig gewesen, denn es gibt einen Stadtsportverband, der genau an dieser Schnittstelle zwischen Verwaltung und Ehrenamt sitzen sollte, damit es erst gar nicht zu Unstimmigkeiten kommt. Und der ist auch tätig geworden, hat sich mit den Vereinen ins Benehmen gesetzt und dort einen Kostenbeitrag von drei Euro pro Stunde und Bahn erarbeitet. &bdquo;Dieser Vorschlag wurde der Stadt bei einem gemeinsamen Treffen auch so zur Kenntnis gegeben", erklärte der Stadtsportverbandsvorsitzende Roland Merker. Hallenbad kostet Stadt 1 Million im Jahr An den Rat war diese Stellungnahme aber so nicht weitergegeben worden, sonst hätte der Rat darauf Bezug nehmend bereits schon entscheiden können. Der Sportausschuss hatte am Dienstag keine Probleme dieser Argumentation zu folgen. Einstimmig wurde der Vorschlag angenommen, dass alle sporttreibenden gemeinnützigen Vereine des Stadtgebiets das Hallenbad für einen Pauschalpreis von drei Euro pro Bahn und Stunde nutzen können. DLRG-Vorsitzender Uwe Schreiner. &bdquo;Das ist mehr als wir früher bezahlt haben, aber auch wir wissen um die Anstrengungen für das neue Hallenbad, darum haben wir ja auch von uns aus gesagt, dass das ein Betrag ist, mit dem wir leben können." Das neue Hallenbad mit seinen Baukosten von knapp elf Millionen Euro verursacht im Jahr rund eine Million Euro Kosten. Über die Eintrittsgelder lässt sich davon eh nur ein Bruchteil erwirtschaften. &bdquo;Ziel des Hallenbads muss es sein, hohe Nutzer- und Besucherzahlen zu erzielen, dazu braucht es moderate Tarife", mache der Ausschuss unmissverständlich deutlich. Es ist nicht das erste Mal, dass die Politik die Stadt gezwungen hat, die Tarifstruktur nach unten zu korrigieren. Anfangs sollte der Standardtarif bei fünf Euro liegen, was von der Politik aufs Schärfste kritisiert worden war. Der Grundtarif für das neue Hallenbad liegt jetzt bei vier Euro. Seit dem 20. September ist es in Betrieb. Es ist an sieben Tagen in der Woche geöffnet. Die Schwimmzeiten sind montags von 7.30 bis 13 Uhr und von 15 bis 21 Uhr. Dienstags und mittwochs von 6 bis 7.30 Uhr und von 15 bis 21 Uhr. Donnerstags ist das Bad vormittags von 6 bis 13 Uhr und nachmittags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Freitags kann von 15 bis 20 Uhr und samstags von 11 bis 17 Uhr geschwommen werden. Sonntags ist das Hallenbad von 8 bis 14 Uhr geöffnet.

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