Er macht Einbrechern im Kreis Höxter das Leben schwer

Höxter/Kreis Höxter. Er will aufräumen mit den Mythen und Irrglauben rund um das Thema Einbrüche: Passiert mir nicht. Bei mir ist nix zu holen. Ich bin doch versichert. Der Hund passt auf. Albert Ecke heißt der neue technische Sicherheitsberater für Einbruchschutz der Kreispolizeibehörde Höxter. Er will beraten und sensibilisieren. Der 48 Jahre alte Kriminaloberkommissar ist Nachfolger von Gilbert Schulte, der in den Ruhestand gegangen ist. Für Albert Ecke ist der neue Job eine Herzensangelegenheit. Denn er ist 1994 Polizist geworden, &bdquo;um den Menschen zu helfen", sagt er über seine Motivation. Und will nun den Einbrechern das Leben schwermachen. Maxime: die richtige Vorsorge, damit der Einbruch erst gar nicht passiert. Heißt: individuelle Beratung in Haus und Wohnung, für die er sich Zeit nimmt. Und mechanischer Einbruchsschutz kommt vor zu viel elektronischem Schnickschnack: &bdquo;Was nützt die Kamera daheim, wenn der Bewohner nicht da ist – und der Täter nur kurz bleibt?" Reinkommen dürfe er erst gar nicht in den privaten Bereich. Ecke weiß von den Folgen für das persönliche Sicherheitsgefühl der Menschen, das damit einen tiefen Knacks bekommen könne. Deshalb ist ihm eine Fähigkeit in seinem Job ganz wichtig: Empathie. Berliner Polizei – &bdquo;keine schlechte Erfahrung" Beim technischen Verständnis hilft ihm seine erste Ausbildung als Schweißer. Albert Ecke stammt aus Niesen. Über die Berliner Polizei – &bdquo;keine schlechte Erfahrung, ein ganz anderes Pflaster mit allen Facetten" – führte sein Weg 2002 zurück in den Kreis Höxter. &bdquo;Die Familie und Freunde waren ausschlaggebend, die Wurzeln nach Hause waren immer tief genug und sind nie abgerissen", erzählt der Mann, der in seinem Heimatort im Hallenbetreiberverein, im Gesangverein und als Digitallotse aktiv ist. Bis 2019 war Ecke beruflich im Streifendienst in den Wachen Höxter und Warburg unterwegs, wechselte zur Kriminalpolizei und war dort in der Betrugssachbearbeitung tätig. Neue Herausforderungen, sich entwickeln und sich trauen: Das habe ihn angetrieben. Und die Frage: Was passiert nach dem ersten Kontakt des Streifenpolizisten in der akuten Notlage? Nun die neue Aufgabe: &bdquo;In der Stellenbeschreibung habe ich genau das gefunden, was ich machen wollte." Den Menschen nicht allein lassen und ein Hilfsangebot machen, Interesse am Thema Einbruchsschutz wecken und rechtzeitig beraten – ob im Einzelgespräch direkt zuhause oder in Vorträgen bei Gruppen: &bdquo;Wenn ich nur einem damit helfen kann, ist schon viel gewonnen." Denn der Zeitfaktor spielt eine große Rolle Dabei ist es ihm ein Anliegen, schon bei den Bauplanern und Architekten neben dem energetischen Aspekt auch den Blick für das Thema Einbruchschutz zu schärfen: Albert Ecke empfiehlt Handwerksbetriebe der Region, die sich in dem Netzwerk &bdquo;Zuhause Sicher" zusammengeschlossen haben und Kriterien des Innenministeriums erfüllen. Neben dem Austausch von Fenstern und Türen – nicht nur einbruchhemmende, sondern DIN-geprüfte – und weiteren Maßnahmen sind gelegentlich auch preisgünstige Alternativen möglich. So genüge schon ein einfacher Querbalken hinter der Kellertür, der Hebelkräfte aufnehme, so dass einem Einbrecher der Zutritt möglichst lange verwehrt bleibt. Denn der Zeitfaktor spielt eine große Rolle: &bdquo;Je länger er braucht, desto eher bleibt der Einbruch im Versuch stecken." Er selbst habe das mal am eigenen Zuhause an einem Fenster aus dem Baujahr 1978 getestet und in einem Anschauungsvideo festgehalten: &bdquo;Mit einem einfachen Schraubendreher habe ich 18 Sekunden gebraucht, um es zu knacken." Ein Einbrecher mit Übung benötige weniger. Im Kreis Höxter, da ist Ecke sicher, lebe es sich sehr sicher. &bdquo;Meine Aufgabe ist es, genau das zu untermauern." Hier seien es in erster Linie Gelegenheitseinbrecher, die am Werk seien. Vor allem während der Dämmerung. Weniger die kriminellen Einbrecherbanden. Und das Argument: &bdquo;Bei mir ist nichts zu holen" Und was ist mit den Mythen rund um den Einbruch? Eine Versicherung zahle zum Beispiel dann nicht, wenn man mal kurz das Haus verlasse und nicht abschließe, also keine Einbruchspuren zu erkennen sind. Einen Hund könne man manipulieren. Und das Argument: &bdquo;Bei mir ist nichts zu holen"? Albert Ecke: &bdquo;Jeder hat etwas, das im Interesse des Einbrechers ist. Und wenn es nur 50 Euro und die Papiere sind. Oder ein Ring, eine Kette, ein persönlich wichtiges Erinnerungsstück." Und es bleibe immer ein Eingriff in die Privatsphäre, der psychische Folgen haben könne. Neben der kostenfreien Beratung unter Tel. (0 52 71) 9 62 13 51 sind auch Terminvereinbarungen für persönliche Gespräche möglich. Vor Ort kann individuell entsprechend der Gegebenheiten überprüft werden, welche technischen Sicherungsmöglichkeiten bestehen.

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