Höxter In Brenkhausen entsteht ein Klostergarten mit Streuobstwiese

Brenkhausen. Die Höxteraner Ortschaft Brenkhausen ist genauso alt wie das Weltkulturerbe Corvey. Im kommenden Jahr feiert die Ortschaft ihr 1.200-Jähriges. Corvey steht für die Christianisierung im Übergang vom ersten ins zweite Jahrtausend. Im 13. Jahrhundert gründeten Zisterzienser in Brenkhausen unweit von Corvey ein Kloster. Heute ist des der Bischofssitz der koptischen Kirche in Deutschland und in besonderer Weise ein Zentrum für die christliche Ökumene. Die Kopten und die katholische Kirchengemeinde teilen sich den historischen Klosterort. &bdquo;Wir sind hier eine gemeinsame christliche Familie und es ist eine wunderbare Symbolik, den Gedanken der Ökumene in einem ansprechend gestalteten Klostergarten zum Ausdruck zu bringen", sagt Koptenbischof Anba Damian. Die Idee ist das Eine, die Umsetzung eine ganz andere Sache. &bdquo;Ich bin dankbar, dass sich die Stadt dieser Sache angenommen hat und zusammen mit der Hochschule ein Konzept ausgearbeitet hat", betont Anba Damian. &bdquo;Ganz wichtig war uns aber auch, interessierte Bürger an den Planungen zu beteiligen und auch hier gab es eine sehr gute Resonanz und viele Anregungen", betont Bürgermeister Daniel Hartmann. Zuletzt hatten die Stadt Höxter und die Technische Hochschule OWL einen Ideenwettbewerb gestartet. Gesucht werden sollte ein Vorschlag für die inhaltliche Gestaltung des Schriftbandes im geplanten Wandelgang, welcher entlang eines Abschnittes der östlichen Klostermauer verlaufen soll. 10.000 Quadratmeter Garten entstehen Gewonnen hat der Vorschlag der Brenkhäuser Bürgerin Freya Vieth (57). &bdquo;Ich bin evangelische Christin aber in der katholischen Kirchengemeinde in Brenkhausen engagiert und naturgemäß ökumenisch sehr interessiert." Das Klostergartenprojekt verfolge sie von Anfang an und sie habe sich viele Gedanken zu der textlichen Gestaltung gemacht, sagt die Gewinnerin. Ihr Vorschlag, den sie im Namen der katholischen Kirchengemeinde Brenkhausen eingereicht hat, sieht zunächst vor, die Besucher in vielen verschiedenen Sprachen willkommen zu heißen. &bdquo;An der großen Wand soll das Bibelzitat: Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen stehen und dazu die Beneditksregel, dass man besonders den Pilgern Ehre erweise", erklärt Vieth. Im 17. Jahrhundert war das Kloster von Corveyer Benediktinern übernommen worden. Über Corvey führt auch der westfälische Jakobsweg durch den Kreis Höxter und viele Pilger machen Abstecher zum Kloster in Brenkhausen. Für 200.000 Euro soll der östliche Teil des 10.000 Quadratmeter großen Areals in einem Landschaftsbauprojekt der Stadt Höxter in Kooperation mit dem Höxteraner Standort in einen Garten der Begegnung und einen Ort für Bildung und nachhaltige Entwicklung umgestaltet und entwickelt werden. Dafür bekommt die Stadt 174.000 Euro EU-Mittel aus dem Efre-Fonds für regionale Entwicklung. So soll das Ganze aussehen Die unter der Leitung von Hochschulprofessor Hans-Peter Rohler erarbeitete Entwurfsplanung wurde in einem von Stadt und Hochschule moderierten Online-Bürgerforum diskutiert. Parallel zur Kreisstraße soll entlang der alten Klostermauer ein gut 50 Meter langer, neuer Wandelgang entstehen. Er soll mit Weinranken und Rosen bepflanzt werden. Es gibt darin offene Passagen, die den Blick auf das Klostergebäude und einen geplanten Kräuter- und Gemüsegarten lenken sollen. Eine Besonderheit sind zwei vertikal und horizontal über den Köpfen der Besucher verlaufende Spruchbänder. Hierfür war der Ideenwettbewerb ausgerufen worden, den Freya Vieth aus Brenkhausen nun gewonnen hat. Im südlichen Bereich des Areals soll auf der westlichen Seite eine Streuobstwiese angelegt werden, die durch den Brenkhäuser Schäfer Carsten Arndt beweidet werden soll. Auf große öffentliche Zustimmung stieß das Vorhaben, hinter der Kirche am nördlichen Zugang einen Platz der Kontemplation mit verschiedenen Sitzgelegenheiten zu schaffen. Auch die Schaffung neuer Wegeverbindungen durch das Areal wurde begrüßt. Aktuell wird die Umsetzungsplanung erarbeitet, denn das Projekt soll noch in diesem Jahr realisiert werden, damit es zum Ortsjubiläum im kommenden Jahr in jedem Fall fertig ist. Die Erneuerung und Revitalisierung des Brenkhäuser Klostergartens ist eines von sechs Efre-Projekten in der Stadt, für die insgesamt 1,78 Millionen Euro Fördergelder zur Verfügung stehen. Sie sollen im Umfeld der LGS das Stadtbild grüner und lebendiger gestalten. Weitere Vorhaben sind die Erneuerung der Außenanlagen im Schulzentrum der Naturerlebnisbereich Grüne Mühle, der Nachbarschaftsgarten an der Neuen Straße, der Botanische Garten an der TH und das grüne Klassenzimmer am Bielenberg.

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