Neben der Stadthalle in Höxter entsteht besonderer Wohnraum

Höxter. Menschen mit Behinderungen möchten wohnen wie andere Menschen auch. &bdquo;Für eben diesen zentralen Aspekt sozialer Teilhabe macht sich die Stiftung Bethel seit Jahren stark und es ist unser Ziel, das Bild der Städte in NRW inklusiv zu verändern", sagte am Donnerstag Stiftungsgeschäftsführer Stefan Helling-Voß aus Bielefeld, zuständig für den Bereich Bethel-Regional, anlässlich des offiziellen Spatenstichs. In den kommenden Wochen rollen die Bagger an. Die Fertigstellung ist für Herbst 2022 vorgesehen. Das Investitionsvolumen gibt Bethel mit 3,5 Millionen Euro an. &bdquo;Die Zusammenarbeit mit der Stadt Höxter war von Anfang an sehr vertrauensvoll und mit diesem Grundstück haben wir die Möglichkeit, ein zukunftsweisendes Bauvorhaben zu verwirklichen", erklärte Helling-Voß. Auf der großen Wiese links neben der Stadthalle wird ein Gebäudekomplex mit 24 Wohneinheiten errichtet. &bdquo;Das Grundstück in unmittelbarer Nähe zur Stadthalle eröffnet eine herausragende Teilhabequalität", betonte Helling-Voß. Schallschutz ist sehr wichtig Die Nähe zur Stadthalle hat aber auch die Planungen in besonderer Weise erschwert. &bdquo;Es gab hohe Auflagen bezüglich des Schallschutzes, die zu erfüllen waren, denn der Betrieb der Stadthalle durfte ja ebenfalls nicht eingeschränkt werden", erläuterte Baudezernentin Claudia Koch die Planungsauflagen. Stadtplanerisch sieht auch Bürgermeister Daniel Hartmann in der Wohnanlage eine Bereicherung für Höxter. &bdquo;Dieser Standort ist ja auch eine zentrale Lage für unsere Gartenschau und es gibt bereits schöne Ansätze, wie sich das Haus einbringen wird, dass wir in der Landesgartenschau auch den Gedanken der Inklusion in besonderer Weise sichtbar machen können”, sagte Hartmann.Vor sechs Jahren hat die Bielefelder Stiftung Bethel verschiedene Dienste des Höxteraner Petri-Stifts übernommen, darunter auch das bislang in der Fürstenberger Straße ansässige Oskar-Grätz-Haus. Das erfüllt aber schon lange nicht mehr die Anforderungen an eine Einrichtung für Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen und die Notwendigkeit eines Neubaus war zu diesem Zeitpunkt bereits klar. Zwölf Menschen werden dort arbeiten 21 Menschen leben dort und in dezentralen Wohnungen im Stadtgebiet. &bdquo;Wir wollen künftig alles am Standort in dem neuen Haus in der Luisenstraße 13 zusammenziehen", erläuterte Regionalleiter Raphael Voß. &bdquo;Das Areal an der Luisenstraße hat sich als für das Vorhaben besonders geeignet herausgestellt", erklärte Baudezernentin Claudia Koch. Allerdings bestand für das 1.630 Quadratmeter große Areal neben der Stadthalle als &bdquo;unbeplanter Innenbereich" bislang noch kein Bebauungsplan. Der war im Mai vom Rat der Stadt verabschiedet worden. Parallel laufen seit 2016 die Planungen für den Neubau. Dass es sich so lange hingezogen hat, liegt aber nicht daran, dass die Stadt mit dem Bebauungsplan nicht zurande gekommen wäre. Vor allem seitens des Vorhabenträgers war es immer wieder zu Verzögerungen gekommen. Ursprünglich sollte schon 2017 mit dem Neubau begonnen werden. Da war noch der Spar- und Bauverein aus Paderborn als Mitinvestor im Boot, der sich dann aber kurzfristig zurückgezogen hatte, so dass Bethel-Regional das Projekt allein stemmen musste. 2018 hätte die Betriebsgenehmigung für das Oskar-Grätz-Haus auslaufen und der Neubau fertig sein sollen. Wegen des in Planung befindlichen Ersatzbaus wurde der Weiterbetrieb behördlich weiter geduldet. Zwölf Vollzeitkräfte werden in Summe den Betrieb und die Betreuung der Bewohner im Haus Luisenstraße gewährleisten. Die Leitung hat Heim- und Pflegedienstleiterin Claudia Müller (49) aus Brakel, die seit 2019 als Leiterin des Oskar-Grätz-Hauses tätig ist. Sie freut sich auf das neue Arbeitsumfeld. Claudia Müller: &bdquo;Ohne die Verdienste von Betheldiakon Oskar Grätz schmälern zu wollen, finde für ich es richtig, dass die Einrichtung mit Haus Luisenstraße einen neuen Namen bekommt, denn auch wenn es sich um einen Ersatzbau handelt, ist es doch auch ein ganz besonderer Neuanfang."

Meistgelesen