Bielefeld: Bethel will 24 barrierefreie Wohnungen in der Innenstadt bauen

Bielefeld. Vor zwei Jahren schlugen die Wogen hoch. Damals wurde bekannt, dass die Besitzer eines Fachwerkhauses an der Beckhausstraße 235 ihr Grundstück an Bethel verkauft haben. Von Abriss war die Rede. Dagegen machte sich unter anderem der Heimatverein stark. Dennoch schuf der Abrissbagger im November 2023 Fakten. Lediglich einige Eichenbalken des historischen Bauwerks befanden sich bis vor einigen Wochen noch auf dem Grundstück. Nun werden die Pläne der neuen Grundstückseigentümer konkreter. &bdquo;Wir hoffen, dass wir in diesem Jahr noch mit dem Neubau beginnen können“, sagt Stefan Helling-Voß. Dabei macht der Geschäftsführer von Bethel-Regional noch einmal deutlich, dass vom ursprünglichen Fachwerk des Hauses kaum noch etwas übrig gewesen sei. Teilweise sei es aufgemalt worden. Auch habe das Gebäude mehrfache Umbauten erlebt. Der Abbruch sei nicht zuletzt deshalb nötig geworden, weil die geplante Anzahl der Wohnungen im Altbau von 1849 nicht hätte realisiert werden können. Nicht erfüllbar gewesen sei zudem das geforderte Brandschutzkonzept mit den Rettungswegen. Da die Balken, zu denen ein halber Torbalken mit Inschrift gehörte, über einen längeren Zeitraum auf dem Grundstück lagen, hatte sich Hartwig Hawerkamp Sorgen gemacht. Der Vorsitzende des Heimatvereins befürchtete, dass die Wettereinflüsse dazu führen würden, dass sich die Balken zersetzen und damit verloren sind. &bdquo;Das ist Hausfriedensbruch“ Er transportierte den Torbogen schließlich ohne Rücksprache mit Bethel ab. &bdquo;Wir freuen uns, dass der Heimatverein Interesse daran hat, waren aber entsetzt, als der Torbogen plötzlich weg war. Das ist Hausfriedensbruch und Diebstahl“, betont Stefan Helling-Voß. Schließlich habe niemand gewusst, wer den Balken entfernt habe. &bdquo;Wir waren schon kurz davor, die Polizei einzuschalten.“ Auf Nachfrage teilte Hawerkamp schließlich mit, dass er den Torbogen in eine Garage in der Nachbarschaft abgelegt habe. Lesen Sie auch: Streit um Abbruch: Fachwerk an Bielefelder Haus war nur aufgemalt Der Bethel-Regional-Geschäftsführer weist darauf hin, dass die Eichenbalken auch vorher schon der Witterung ausgesetzt gewesen seien. Inzwischen seien sie in einer Scheune eingelagert und sollen &bdquo;dekorativ“ in den Neubau eingebaut werden. Dies hatten die Bauherrn vor dem Abriss zugesichert. Bauvorschriften haben sich gewandelt Nach Absprache mit dem Landschaftsverband (LWL) und dem Bauministerium NRW sollen nun 24 Wohnungen in einem Gebäude entstehen. Vorher war von zwei Gebäuden die Rede, die durch einen gläsernen Mittelteil miteinander verbunden werden. &bdquo;Die Bauvorschriften haben sich gewandelt. Menschen mit Assistenzbedarf haben einen Anspruch darauf, zeitgemäß zu wohnen. Außerdem muss ausreichend Platz für Rollstuhlfahrer und Pflegebetten vorhanden sein“, sagt Helling-Voß. Die barrierefreien Wohnungen an der Beckhausstraße sollen rund 35 Quadratmeter groß werden und einen Balkon erhalten. Außerdem soll es Gruppenräume und Dienstzimmer sowie einen Snoezelraum geben. &bdquo;Wir wollen auch in das Quartier hineinwirken und richten deshalb einen Begegnungsraum ein“, berichtet Helling-Voß. Nachbarn seien eingeladen, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen. Mehr Informationen: Entscheidung gegen Denkmalschutz – einzigartiges Bielefelder Fachwerkhaus wird abgebrochen Eine Anwohnerin, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite wohnt, möchte wissen, ob die Obstbäume erhalten werden. &bdquo;Wir haben großes Interesse daran, den Gartenbereich ansprechend zu gestalten und Grünflächen zu schaffen“, sagt der Geschäftsführer. Wie es mit einzelnen Obstbäumen aussehe, könne er jedoch nicht sagen. Zunächst müsse das Baugenehmigungsverfahren abgewartet werden. Bethel hofft, dass die Genehmigung bis zum Sommer erteilt ist, sodass dann erste Visualisierungen des Gebäudes, das auf einem 1.867 Quadratmeter großen Grundstück entsteht, gezeigt werden können.

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