Der höchste Verkehrspolizist im Kreis Höxter geht in Ruhestand

Höxter. Er erinnert sich noch an den ersten Tag. Das war 1975. In der Polizeischule in Stukenbrock. Da war er 16. Heute ist sein letzter Tag. Heute bekommt er nach 46 Dienstjahren in Uniform die Urkunde zur Versetzung in den Ruhestand. &bdquo;Die Zeit verging so schnell", sagt Norbert Lammers. 14 Jahre war er zuletzt in Höxter bei der Kreispolizei im Dienst, davon die letzten sechs als Leiter der Direktion Verkehr. Aber: Das lachende und das weinende Auge wird es bei ihm nicht geben, sagt der 61-Jährige, der offiziell zum 30. September mit dann 62 Jahren und 46 Dienstjahren ausscheidet. &bdquo;Ich bin morgens mit zwei lachenden Augen zur Arbeit gekommen – und ich gehe mit zwei lachenden Augen in den Ruhestand." Sein Nachfolger steht schon in den Startlöchern und ist ein bekanntes Gesicht im Kreis: Markus Tewes aus Natzungen übernimmt – ein Mann mit viel Erfahrung in den Verkehrsthemen, ehemals Leiter des Verkehrsdienstes, wie Lammers sagt. &bdquo;Mein Wunschkandidat." Er erzählt auch, dass er künftig seinen Lebensmittelpunkt wieder in die alte Heimat im Münsterland verlegen will. Und sich mächtig darauf freut. Denn dort sind Familie und Freundeskreis. &bdquo;Wir möchten gern reisen", sagt der 61-jährige Erste Polizeihauptkommissar über die Pläne für den neuen Lebensabschnitt. Mit dem Wohnmobil. &bdquo;Deutschland, Europa, vor allem die skandinavischen Länder." &bdquo;Ein Reisetourer, keine Heizmaschine" Norwegen haben er und seine Frau vor drei Jahren mal vier Wochen lang mit dem Motorrad erfahren. Das ist ein Ziel. Und auch ein Hobby: das Motorradfahren. Für Lammers seit 1979, derzeit mit der BMW 1150. &bdquo;Ein Reisetourer, keine Heizmaschine." Lammers bezeichnet sich selbst als &bdquo;ausgeglichenen Fahrer": &bdquo;Beim Auto nutze ich gern den Tempomaten. Das rollt." Aber: &bdquo;Ich muss auch ehrlich sein: So wie ich schon für andere Autofahrer aufgepasst und gebremst habe, so haben das andere auch schon für mich getan. Jeder Autofahrer macht Fehler." Die und ihre Folgen zu minimieren, das war sein Auftrag. Und Pedelecs haben sie sich gekauft. Inklusive Hundeanhänger für Mischling Laika. Aber auch das gemütliche Frühstücken ohne Termindruck will er genießen. Und das Lesen. Sachbücher von Philosoph Richard David Precht oder von Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim stehen dann auf seiner Bücherliste. &bdquo;Nur ganz selten Romane – und wenn Unterhaltungsliteratur, dann solche, die lustig ist." Aber auch die Verkehrsthemen, die ihm während des ganzen Berufslebens so sehr am Herzen lagen – &bdquo;die Stelle in Höxter war für mich die absolute Wunschverwendung" –, werden ihn sicherlich begleiten. Wenn auch nicht mehr so intensiv. "Polizeiarbeit ist vielfältig und interessant" Eigentlich wollte Lammers etwas Handwerkliches im Werkzeugmacher- oder Maschinenbau-Bereich machen. Ein Freund wollte sich bei der Polizei bewerben, Lammers folgte – und blieb im Job. &bdquo;Immer was Neues. Polizeiarbeit ist vielfältig und interessant", wirbt er. Nach der Ausbildung in Stukenbrock waren Köln (inklusive Studium für den Gehobenen Dienst), die Autobahnpolizei Münster, das Polizeidezernat der Bezirksregierung und die letzten 14 Jahre Höxter seine Stationen. Als Leiter der Direktion Verkehr – er übernahm im September 2015 von Anton Niggemann – ging es ihm vor allem darum, die Straßen sicherer zu machen. Sprich: Unfallhäufungspunkte zu entschärfen und Geschwindigkeiten so zu tarieren, dass Unfälle gar nicht erst entstehen oder ihre Folgen gemindert werden, dass Straßen leistungsfähiger werden und der Verkehr besser fließt. Denn die Verkehrsdichte habe zugenommen, die Sicherheitseinbauten der Autos auch. Aber dennoch sind 3.500 Verkehrstote in Deutschland pro Jahr für Lammers als Mitglied der Kreis-Unfallkommission immer noch 3.500 zu viele.

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