Betrüger am Telefon geben sich als Bank-Mitarbeiter aus

Kreis Höxter/Holzminden. Die Kreispolizei Höxter warnt erneut vor Betrügern am Telefon, die sich als angebliche Bankmitarbeiter ausgeben und nur eines wollen: auf betrügerische Weise ans Geld der Bürger kommen. Mehrere Fälle seien jetzt kreisweit bekanntgeworden. Die Polizei in Holzminden hat dazu ein neues Präventionsprojekt aufgelegt: eine Broschüre, die an 3.400 Bürger per Postwurfsendung verteilt wird. HÖXTER Vermehrt ist es nach Informationen der Kreispolizei Höxter in den vergangenen Tagen kreisweit zu Anrufen gekommen, bei denen Betrüger sich als Mitarbeiter von örtlichen Geldinstituten ausgaben. Angeblich sei aufgefallen, dass vom Konto des Angerufenen ein größerer Geldbetrag überwiesen worden sei. Dieses Geld sei ins Ausland geflossen. &bdquo;Nun erkundigt sich der angebliche Mitarbeitende der Bank, ob das so richtig sei“, erklärt Polizeisprecher Jörg Niggemann am Wochenende. &bdquo;Auf diese Weise versuchen Betrüger anscheinend, an Kontonummern und andere persönliche Daten zu gelangen, um sich anschließend an den Konten ihrer arglosen Opfer zu bedienen.“ In den bisher bekanntgewordenen Fällen riefen die Täter mit einer gefälschten Telefonnummer an. Im Display der Opfer erschien eine Nummer mit der Vorwahl aus dem Kreis Höxter. Niggemann warnt: &bdquo;Die Täter sind in der Lage, diese Telefonnummer technisch zu manipulieren, so dass die Vorwahlen verschiedener Kommunen im Kreisgebiet angezeigt werden können.“ Das rät die Polizei Höxter Die Polizei rät daher: Seien Sie grundsätzlich argwöhnisch, wenn Sie von fremden Menschen am Telefon aufgefordert werden, Daten preiszugeben. Sollten Sie von Mitarbeitenden eines Geldinstituts angerufen werden, und Sie kennen den Anrufer nicht persönlich, so legen Sie auf und rufen Ihre Hausbank unter der Ihnen bekannten Telefonnummer an. Sollten Sie Opfer solcher Taten geworden sein, so erstatten Sie Strafanzeige bei Ihrer Polizei. Hinweise zu der Betrugsmasche nimmt das Kriminalkommissariat in Höxter unter Tel. (0 52 71) 96 20 entgegen. HOLZMINDEN Der polizeilich korrekte Fachbegriff lautet &bdquo;Phänomenbereich SÄM“, organisierte Straftaten zum Nachteil älterer Menschen. Diese Delikte zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass die meist hochgradig organisierten Täter die besonderen Umstände und Schwächen älterer Menschen gezielt ausnutzen und die Senioren mit Betrugs- und Diebstahlsdelikten am Telefon oder an der Haustür zum Teil um ihre gesamten Ersparnisse bringen. Beispielhaft für immer neue Maschen der Täter sind Betrugshandlungen wie der Enkeltrick, falsche Polizeibeamte, Gewinnversprechen am Telefon und Trickdiebstähle. So kam es laut Polizei im vergangenen Jahr allein im Landkreis Holzminden zu mehr als 100 Straftaten in diesem Deliktbereich, von denen die meisten glücklicherweise erfolglos blieben. &bdquo;Zusätzlich zu den angezeigten Fällen gibt es ein hohes Dunkelfeld, viele Delikte werden gar nicht erst angezeigt“, so die Polizei in Holzminden. &bdquo;Neben den materiellen Schäden, die die Opfer erleiden, sind emotionale und psychische Belastungen, Selbstvorwürfe, Schamgefühl und erhöhte Kriminalitätsfurcht häufig die Folge für die Opfer.“ So informiert die Polizei Holzminden Mit Ausbreitung des Corona-Virus sei es gerade die ältere Generation, die sich aus dem öffentlichen Leben mehr und mehr zurückziehe. Nach Umfragen bezieht jedoch nur ein sehr geringer Anteil dieser Generation Präventionsbotschaften aus den sozialen Medien. So entstand die Idee, allen Senioren über 70 Jahre relevante Informationen durch Präventionsbroschüren zusammenzustellen und diese als Postwurfsendungen persönlich durch die örtliche Polizei in die Briefkästen zu verteilen. &bdquo;Die Fälle derartiger Delikte haben in den letzten Jahren auch im Landkreis Holzminden deutlich zugenommen, obwohl die Polizei hier viel tut“, erläutert der Leiter des Polizeikommissariats Holzminden, Burkhard Schramm, und hat deswegen das Projekt nach Holzminden geholt. Der zuständige Sachbearbeiter für Prävention, Polizeihauptkommissar Christian Rusniok, hat das neuartige Präventionsprojekt mit Leben gefüllt. Dabei erhielt er Unterstützung von der Opferhilfe &bdquo;Weißer Ring“ sowie dem Senioren- und Pflegestützpunkt des Landkreises Holzminden als Kooperationspartner. Die Polizei Holzminden startet nach einer intensiven Vorbereitungszeit, in der die Broschüren in Umschläge verpackt und mit persönlichen Anreiben versehen wurden, mit der Verteilung der Postwurfsendungen im Stadtgebiet. Somit werden rund 3.400 Bürger erreicht. Auskünfte erteilt die Polizei Holzminden über den Sachbearbeiter Prävention, Polizeihauptkommissar Christian Rusniok, unter Tel. (0 55 31) 95 80.

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