Grüne: „Wollen zweitstärkste Partei im Kreis Höxter werden“

Kreis Höxter. Die Kreis-Grünen haben eine Doppelspitze als Sprecherteam gewählt: Anne Rehrmann (Löwen) und Josef Schlüter (Höxter) sind beide Kreistagsabgeordnete und seit der jüngsten Wahl die kommenden zwei Jahre das Sprachrohr für gut 170 Mitglieder im Kreis Höxter. Im wichtigen Jahr der Bundestagswahl, bei der die Grünen-Regierungsbeteiligung auf Bundesebene wichtige Maßgabe des Denkens und Handelns ist. Wer Grünen-Kanzlerkandidat werden soll? Robert Habeck oder Annalena Baerbock? &bdquo;Die beiden sind ein ausgezeichnetes Team an der Spitze unserer Partei und werden gemeinsam diese Entscheidung treffen. Sie sind als Doppelspitze gewählt – und deshalb ist dieses Vorgehen konsequent", betont die Sprecherin. Und der Sprecher ergänzt: &bdquo;Ich traue beiden die Aufgabe zu." Auch die Grünen im heimischen Wahlkreis 136 werden mit einem eigenen Bundestagskandidaten ins Rennen gehen. Der sollte nach digitalen Vorstellungen der beiden Direktbewerber Reinhard Humburg (Warburg) und Nik Riesmeier (Oerlinghausen) ursprünglich bei einer Präsenzveranstaltung gewählt werden. Schwierig bis unmöglich während der Corona-Pandemie. Nun soll nach rechtlicher Änderung eine digitale Kandidatenkür mit anschließender postalischer Bestätigung stattfinden. Im April soll dann die Aufstellung bei der Delegiertenkonferenz erfolgen. Und dann geht’s in einen Hybrid-Wahlkampf. Das Wahlziel für September haben die beiden neuen heimischen Sprecher bereits fest im Visier: &bdquo;Regierungsbildung in Berlin und mindestens zweitstärkste Partei im Wahlkreis." Wer sind die beiden Neuen? Wer sind die beiden Neuen? Schlüter (54) ist Landwirt mit Biohof, verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und ist seit rund zehn Jahren Mitglied bei den Grünen. Anne Rehrmann ist 57 Jahre, lebt in einer festen Partnerschaft, ist selbstständig in der Personalberatung in Kassel und vor gut einem Jahr nach mehr als drei Jahrzehnten wieder in den Kreis Höxter zurückgezogen. Seit 2011 gehört sie den Bündnisgrünen an. &bdquo;Ich habe immer grün gewählt", sagt die Frau aus Löwen, zugleich stellvertretende Fraktionssprecherin im Kreistag. &bdquo;Für mich mit dem politischen Angebot die beste Alternative." Spielentscheidend für den Eintritt in die Partei war dann für sie die Fukushima-Katastrophe 2011, als sie Position habe beziehen müssen. Ausschlaggebend, politisch aktiv zu werden, sei schließlich der Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke 2019 gewesen, als sie Gesicht zeigen und in Verantwortung gehen wollte. Für Josef Schlüter gilt die Maxime: &bdquo;Wer lokal handeln will, muss global denken." Deshalb gelte es auch, vor Ort sich der Verantwortung zu stellen sowie Verantwortung zu übernehmen, statt diese nur auf die Bundespolitik abzuschieben. &bdquo;Das ist zu einfach", sagt der Biolandwirt, der bei den Grünen die größte Übereinstimmung mit seinem Verständnis von Politik findet. &bdquo;Das ist im Team gut zu schaffen" Beide Sprecher könnten sich mit ihren unterschiedlichen Hintergründen ergänzen, sagt er und betont, dass weder der berufliche Vollzeitjob noch die beiderseitigen Mandate im Kreistag der Sprecherrolle abträglich seien: &bdquo;Das ist im Team gut zu schaffen." &bdquo;Josef ist derjenige von uns beiden, der über Dinge tief nachdenkt. Schon allein berufsbedingt liegt ihm das Thema Landwirtschaft am Herzen. Er kann stärker als ich die Ruhe bewahren", sagt die Frau, die als selbstständige Personalberaterin in Kassel (seit 2006) an verschiedene berufliche Erfahrungen anknüpft. Vom Studium der Geschichte und Sozialwissenschaft in Göttingen (aktiv in der Friedens- und Anti-AKW-Bewegung) über Berufstätigkeit im Einzelhandel und der Personaldienstleistung bis zum nebenberuflichen Studium der Wirtschaftswissenschaften. Was Schlüter an seiner politischen Partnerin schätzt? &bdquo;Sie kann sich sehr tief in die Materie einarbeiten, auch wenn sie mit E-Mails zugeschüttet wird. Und sie kann schnell daraus folgern, was das bedeutet." Angesichts von Corona seien Wahlkampf und Wahlwerbung schwer zu stemmen, doch bedeutet ihnen beiden der Grünen-Parteiennachwuchs eine Menge: &bdquo;Wir haben im Kreisteam zwei Mitglieder der Grünen-Jugend. Zwei junge Leute, die die sozialen Medien bedienen und unser Programm ganz breit streuen", sagt der Höxteraner. Anne Rehrmann ergänzt, man wisse, dass die Grünen im Kreis verstärkt von den jungen Leuten gewählt würden, weshalb gerade diese Medien wichtig seien. Man sei sich aber auch bewusst, dass es die Grünen im ländlichen Raum schwerer hätten als in den Städten, wo die größten Zuwächse zu verzeichnen seien. Doch sehe man deutliche Zeichen von &bdquo;es wird" auch in der Region: an den Zuwächsen bei der Kommunalwahl, an den Prozentzahlen, den Anzahlen der Mandate und an den Ortsverbänden mit drei Neugründungen allein 2020.

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