Verkehrswacht Höxter gibt Tipps für die dunkle Jahreszeit

Höxter. Morgens auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule, abends noch eine Runde joggen oder mit dem Hund raus – gerade in der dunkeln Jahreszeit kann das zur Gefahr im Straßenverkehr werden. Doch mit einfachen Mitteln kann sich jeder schützen, um gesehen zu werden. Auch wenn das nicht immer von jedem umgesetzt wird. &bdquo;Oft geht die Ästhetik vor der Sicherheit", wissen die beiden Experten Oliver Thöne und Thomas Kruse von der Verkehrswacht des Kreises Höxter. Sie werden deswegen nicht müde, vor allem Schüler auf die Gefahren im Herbst und Winter aufmerksam zu machen und auch die Eltern mit ins Boot zu holen. &bdquo;Ohne die Eltern geht es nicht, sie müssen Vorbilder sein", sagt Oliver Thöne, Geschäftsführer der Verkehrswacht und Fachanwalt für Verkehrsrecht. Dabei kann so einfach sein, sich zu schützen. &bdquo;Alles, was leuchtet, ist gut", sagt Thomas Kruse, Schatzmeister bei der Verkehrswacht und Verkehrssicherheitsberater bei der Kreispolizeibehörde Höxter. Helle Kleidung und etwas Reflektierendes helfen dabei, in der Dämmerung gesehen zu werden. Denn auch wenn im Winter häufig auf dunkle Kleidung zurückgegriffen wird, können schon kleine Klappbänder, reflektierende Schnürsenkel oder auch spezielle Zipper für die Jacke ausreichend sein. Es gibt sogar einen neongelben Regenschirm, um auch bei Regen gesehen zu werden. Für Schüler gibt es spezielle Überzüge für den Tornister. &bdquo;In der Grundschule funktioniert das noch ganz gut, ab der weiterführenden Schule wird das schon schwieriger", weiß Thomas Kruse. Besonders schwierig sei, dass Kinder immer eher eingeschult werden. &bdquo;Sie entwickeln meist erst ab dem achten Lebensjahr die erforderliche Wahrnehmung für den Verkehr", so Oliver Thöne. Daher sei es gut, dass sich in einigen Orten bereits ein Walking-Bus etabliert habe. Dabei gehen einige Kinder, die in der Nähe wohnen, gemeinsam zu Fuß zur Schule, sicher begleitet von einem Elternteil. &bdquo;Das ist eine tolle Entwicklung und eine gute Alternative zu den Eltern-Taxis", freut sich Thomas Kruse. Kleine Anstecker mit großer Wirkung Doch er weiß, dass sich das nur selten auch in der weiterführenden Schule fortsetzt. Bei den Mädchen und Jungen sei es umso wichtiger, dass Eltern ihre Kinder auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam machten und für Sicherheit sorgten. &bdquo;Wenn wir mit den Schülern sprechen, dann hilft das immer nur recht kurzfristig", weiß Thomas Kruse. Ältere Schüler meiden Leuchtartikel und auch die Aufmerksamkeit sinkt, vor allem, wenn sie für den Schulweg ein Handy dabei haben. &bdquo;Dabei können schon kleine Anstecker eine große Wirkung haben", sagen die Experten. Gleiches gelte auch, wenn Schüler mit dem Fahrrad unterwegs seien. Doch auch dabei werde häufig eher auf das teure, schicke Fahrrad gesetzt, anstatt auf die Verkehrssicherheit, wodurch oftmals auf Leuchtartikel komplett verzichtet werde. &bdquo;Dann ist es zwar ein tolles Mountainbike, aber man wird damit im Dunkeln nicht gesehen", ärgert sich der Verkehrsexperte. Dabei gebe es doch auch für Fahrräder einfache Hilfsmittel wie Katzenaugen oder Speichenhülsen. Allgemein habe sich der Umgang mit dem Rad bei Kindern und Jugendlichen verändert. &bdquo;Es spielt nicht mehr so eine große Rolle wie früher", sagt Thomas Kruse. Das merke er auch beim Radfahrtraining in der vierten Klasse. &bdquo;Die Kinder können viel am Computer oder Handy, Radfahren aber immer weniger." Reflektoren am Fuß Doch nicht nur Schüler sollten sich in der dunklen Jahreszeit besonders schützen. Auch bei Erwachsenen merken die Experten immer häufiger, dass sie in der dunkeln Jahreszeit den gleiche Fehler machen: &bdquo;Sie ziehen sich nicht hell genug an", so Oliver Thöne. Für Hundehalter gebe es beleuchtete Halsbänder und Leinen für ihre Tiere. &bdquo;Gerade jetzt wo die Fitnessstudios geschlossen sind, joggen viele Menschen", weiß Thomas Kruse und rät auch dabei zu reflektierender Kleidung, beleuchteten Armbändern oder einer Stirnlampe. &bdquo;Es ist hilfreich, Reflektoren am Fuß anzubringen, weil der Lichtkegel des Autos nach unten abfällt und sie so am besten vom Licht erfasst werden", rät der Verkehrsexperte. Ansonsten gelte es, sich an die Verkehrsregeln zu halten. &bdquo;Man sollte Fußgängerüberwege und Ampeln nutzen anstatt einfach über die Straße zu gehen", sagt Oliver Thöne. Ist dies nicht möglich, sind gut ausgeleuchtete Stellen zu nutzen. Dabei ärgern sich die beiden Experten von der Verkehrswacht häufig über Fußgänger im Bereich der Brenkhäuser Straße zwischen der Kreuzung zur Bundesstraße 64 und dem Berliner Platz in Höxter. &bdquo;Dort gibt es alles für Fußgänger, um sicher die Straße zu überqueren: einen Zebrastreifen, eine Ampel und eine Überquerungshilfe – alles auf diesem kurzen Stück. Trotzdem gibt es einige, die so über die Straße laufen – häufig auch noch genau da, wo der Verkehr vierspurig verläuft", berichtet Thomas Kruse. Auch an der Weser- und Westerbachstraße werde ein solches Verhalten häufiger beobachtet. Rücksicht nehmen Nicht nur an die Regeln halten, auch aufmerksam sein gehört für alle Verkehrsteilnehmer zum Alltag. Besonders aufmerksam müssen Fußgänger und Radfahrer derzeit im Bereich der Lütmarser Straße sein. &bdquo;Durch die Baustellen an der Petrischule und am Hallenbad ist es dort schon sehr eng. Dort müssen alle aufpassen, besonders, wenn es dunkel ist und der Berufsverkehr zusätzlich auf den Straßen rollt", sagt Thomas Kruse. Doch nicht nur Fußgänger müssen sich an die Regeln halten und sich schützen. Für einen sicheren Verkehr sind in den Herbst- und Wintermonaten auch die Autofahrer in der Pflicht: &bdquo;Das heißt auch, alle Scheiben vor Fahrtantritt vom Eis befreien, Scheinwerfer sauber halten und richtig eingestellt haben und natürlich aufeinander achten und Rücksicht nehmen", so Thomas Kruse.

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