Kreative Ideen im Kreis Höxter für die Adventszeit in der Pandemie

Kreis Höxter. Corona macht kreativ. Jedenfalls haben die Menschen im Kreis Höxter viele Ideen entwickelt, wie die Adventszeit unter Pandemie-Bedingungen verlaufen kann. Da gibt es beispielsweise den &bdquo;kontaktlosen" Nikolaus in Vörden, das &bdquo;Blind Date" mit dem Tannenbaum in Riesel oder auch neue liturgische Angebote wie &bdquo;Frohe Botschaft – Gute Mucke" an der Klus Eddessen bei Borgholz/Dalhausen. In Willebadessen organisiert die Feuerwehr einen Nikolaus-Drive-In. &bdquo;Krisenzeiten haben ein Gutes: Man probiert Sachen aus", sagt Gemeindereferent Matthias Hein, der für die Klus zuständig ist. An den Adventssonntagen sind dort insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene eingeladen – bei Einbruch der Dunkelheit ab 16.30 Uhr. Geboten wird Liturgie und Live-Musik bei stimmungsvoller Beleuchtung, zuhören kann man draußen vor der Kapelle am Stehtisch. &bdquo;Wir haben ein großzügiges Außengelände", sagt Matthias Hein. Ziel sei es, ein neues Format speziell für junge Leute in der Corona-Zeit zu finden. Die Stehtische haben einige Vorteile: &bdquo;Wenns kalt ist, ist Stehen besser als Sitzen", betont Hein. Außerdem können so die Abstände gut eingehalten werden. Die Besucher dürfen sogar Getränke mitbringen: &bdquo;Zum Aufwärmen eine Thermoskanne mit Glühwein oder Tee", da hat der Gemeindereferent nichts dagegen. Nur anschließend noch Zusammenstehen ist eben nicht erlaubt. Zum Auftakt gibt's Akustik-Punk Zum Auftakt ist am Sonntag, 29. November Akustik-Punk von Ronny Negro zu hören, in der Region bekannt als Stimme des &bdquo;Scunks". Um eine Anmeldung zum Gottesdienst am ersten Advent wird gebeten unter info@dekanat-hx.de oder Tel. (0 52 72) 3 94 62 00. Auf dem Gelände herrscht Maskenpflicht. Matthias Hein will auch für die kommenden Sonntage Künstler aus der Region verpflichten: &bdquo;Die Kulturschaffenden freuen sich, sie haben jetzt ja keine Auftritte." Und die Kirche sei ja momentan die einzige Institution, die überhaupt noch öffentliche Angebote machen darf. So profitieren beide Seiten: &bdquo;Ohne Corona hätte das wahrscheinlich nie geklappt", vermutet Hein. In Riesel sorgt die Schützenbruderschaft St. Georg für ein &bdquo;Blind Date" mit dem Tannenbaum. Der sonst übliche kleine Weihnachtsmarkt auf einem Rieseler Fachwerkhof mit Tannenbaumverkauf, Reibekuchen, Glühwein und Blasmusik fällt Corona-bedingt aus. Wer will, kann sich aber am 12. Dezember eine Nordmanntanne einfach von den Schützen vor die Haustür stellen lassen. &bdquo;Ungesehen und eingenetzt – schließlich kann man sich jeden Baum auch schön schmücken", wie Oberst Hartwig Lück augenzwinkernd sagt. Wie der Baum aussieht, ist also eine Überraschung. Im Umkreis von 15 Kilometern liefern die Rieseler Schützen sogar aus. &bdquo;Die Resonanz ist gut. Wir haben schon viele Bestellungen aus Riesel und auch von weiter her bekommen, zum Beispiel aus Peckelsheim", verrät der Oberst. Bezahlt werden muss der Tannenbaum im voraus – und man muss die gewünschte Größe und seine Adresse angeben. Näheres dazu ist nachzulesen unter www.riesel.de. Der Nikolaus kommt mit Abstand Auch in Vörden kommt der Nikolaus in diesem Jahr – aber mit Abstand. Sonst fährt er mit seiner Kutsche am Haus des Gastes vor, stattdessen besucht er die Kinder am 6. Dezember Zuhause. Zwei Meter vor der Haustür soll ein Licht entzündet werden, dort legt der &bdquo;Heilige Mann" dann seine Gaben ab. Eltern können vorher ein Paket für ihre Kinder im Haus des Gastes in Vörden abgeben. &bdquo;Die Eltern können auch vermerken, wenn der Nikolaus etwas Persönliches zu den Kindern sagen soll", sagt Thorsten Hölting. Die Zukunftswerkstatt arbeitet eine Route aus. Die Eltern werden per E-Mail informiert, wann der Nikolaus in etwa bei ihnen eintrifft. Infos unter Tel. (0 52 76) 443. Ähnlich wie in Vörden wird es auch in vielen anderen Ortschaften des Kreises gemacht. »Auch die Kinder mussten sich deutlich einschränken« In Willebadessen haben sich die Ausbilder der Jugendfeuerwehr eine andere Idee zum Nikolaustag ausgedacht. Die Feuerwehr organisiert dieses Jahr erstmalig einen Drive-In auf dem Platz vor der Stadthalle an der Borlinghauserstraße in Willebadessen. Von 16 bis 18 Uhr können die Mädchen und Jungen am 6. Dezember im Auto dem Nikolaus zuwinken und ihre Geschenktüte in Empfang nehmen. Normalerweise veranstaltet die Jugendfeuerwehr jedes Jahr eine Nikolausfeier mit dem Nikolaus als Ehrengast in der Pfarrkirche St. Vitus. Doch dieses Jahr mussten sie sich etwas Neues einfallen lassen, zumal &bdquo;der Nikolaus in seinem hohen Alter definitiv zur Risikogruppe gehört", wie Jugendwart Jugendwart Dirk Peters augenzwinkernd bemerkt. Sascha Sauerland, stellvertretender Jugendwart, fasst die Motivation für den Nikolaus zum Mitnehmen zusammen: &bdquo;Dieses Jahr sind schon so viele Veranstaltungen ausgefallen und auch die Kinder mussten sich deutlich einschränken. Wir hoffen, dass wir gerade in der Vorweihnachtszeit zeigen können, dass wir eine Gemeinschaft sind, die zusammenhält. Es wäre schade, wenn durch die Coronakrise einige liebgewonnene Traditionen nicht mehr stattfinden würden." Gutscheine für eine Nikolaustüte können für fünf Euro bis Dienstag, 1. Dezember, bei Hake IT-Medienservice in der Langen Straße und im Familienzentrum Zipfelmütze gekauft werden. Und der Nikolaus hat im Vorfeld verraten, dass er sich über ein selbstgemaltes Bild sehr freuen würde. Wohlige Advents- und Weihnachtsstimmung Das Jugendhaus Hardehausen hat sich ebenfalls für die besondere Adventszeit unter Corona-Bedingungen einiges ausgedacht: &bdquo;Es gibt wunderbare Angebote, bei denen ich auch in diesem seltsamen Jahr garantiert in wohlige Advents- und Weihnachtsstimmung komme", heißt es auf der Homepage. Dazu zählen zum Beispiel an den Adventssamstagen begleitete Kirchenraumerkundungen mit Impulsen zur Spiegelkrippe. In Hardehausen gibt es nämlich in diesem Jahr ein Krippe mit lebensgroßen Figuren aus Spiegelglas, in denen sich der Betrachter selbst wiedererkennt. Darüber hinaus gibt es einige liturgische Angebote unter der Überschrift &bdquo;Komm ins Licht". Zum Beispiel sind am vierten Adventssonntag (20. Dezember) sowie an Heiligabend jeweils um 17 Uhr Open-Air-Highlights geplant, die bei Live-Musik im Freien stattfinden. Das komplette Programm ist nachzulesen unter www.go-hdh.de. Die Bewohner von Rösebeck können zwar nicht wie gewohnt das Aufstellen des Weihnachtsbaum an der Kirche zusammen feiern. Stattdessen ist jeder in diesem Jahr aufgerufen, seinen Beitrag zum Schmücken zu leisten. Alle Dorfbewohner können bis zum Fest den Baum mit etwas Selbstgebasteltem oder mit Wünschen behängen. So wird es doch noch etwas mit dem Gemeinschaftserlebnis zum Fest.

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