Bürger im Kreis Höxter sind Spitzenreiter im Müllvermeiden

Kreis Höxter. 379,5 Kilogramm Abfall produzierte jede Privatperson im Kreis Höxter im Jahr 2019. Das sind rund neun Kilo mehr als im Jahr davor – aber jeweils rund 90 Kilo weniger als die Menschen im Bundes- und Landesdurchschnitt. Diese Zahlen nannte Josef Weskamp (Abteilung Umweltschutz und Abfallwirtschaft des Kreises) im Kreis-Umweltausschuss. Der Kreis ist als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger laut Landesabfallgesetz verpflichtet, für sein Entsorgungsgebiet bis zum Ende des ersten Quartals eine Abfallbilanz für das zurückliegende Jahr zu erstellen. BIOMÜLL/HAUSMÜLL Größter Batzen sind dabei die getrennt erfassten organischen Abfälle (143,6 Kilo pro Jahr und Einwohner). Allein mit 136,2 Kilo Abfällen füllt jeder Kreis-Höxteraner seine Biotonne jährlich. Das sind deutlich mehr als in NRW (67 Kilo in 2018) und in Deutschland (59 Kilo in 2017). Dieser kreisweit hohe Anteil an Biomüll – und damit der Effekt der Mülltrennung – schlägt sich in anderen Bereichen positiv nieder. Denn an zweiter Stelle folgt der Hausmüll mit 94,4 Kilo pro Kopf und Einwohner des Kreises – ein Wert ähnlich dem des Vorjahres. Aber auch hier sind die Höxteraner im Vergleich zu Land und Bund spitze – diesmal im Vermeiden: So produzierte bundesweit im Jahr 2017 jeder Bürger 158 Kilo Hausmüll, landesweit sogar 175 Kilogramm. ABFALLMENGEN Insgesamt kamen laut Josef Weskamp im vergangenen Jahr kreisweit 13.960 Tonnen Restabfall und 19.326 Tonnen Bioabfall aus privaten Haushalten zusammen, die vom Kreis entsorgt wurden. Mengen, die ähnlich denen der Vorjahre (14.017 Tonnen/18.453 Tonnen) sind. Leicht zurückgegangen ist der Bereich des Restabfalls bis zum 240-Liter-Behälter: von 12.214 auf 12.011 Tonnen; angestiegen der Wert für Restabfall mit 1,1 Kubikmeter Menge: von 680 auf 805 Tonnen. Insgesamt bewegte sich die Gesamtmenge des Restabfalls im Kreis in den vergangenen zehn Jahren auf einem Niveau zwischen etwa 13.000 und 14.000 Tonnen. DEPONIE Interessant ist der Bereich der Abfallmengen auf den Deponien: So hat die Deponie Wehrden 2019 rund 10.022 Tonnen Material bekommen – im Jahr davor waren es 8.262 Tonnen gewesen. 5.282 Tonnen waren nicht verwertbarer Bauschutt (2018: 4.177 Tonnen), 1.938 Tonnen Gips (1.871), 989 Tonnen Asbest (599), 151 Tonnen Dämmmaterial (104), 152 Tonnen Bodenaushub (384) und 1.510 Tonnen sonstige Abfälle wie Glas (1.126). An der Boden- und Bauschuttdeponie in Borgentreich kamen im vergangenen Jahr 2.079 Tonnen Material an, deutlich mehr als im Jahr davor mit 1.310 Tonnen. ELEKTROSCHROTT An Elektronikschrott entsorgten die Bürger im Kreis Höxter an der Übergabestelle in Wehrden ordnungsgemäß 1.036 Tonnen Schrott (2018: 1.049). An E-Schrott hat also jeder Einwohner des Kreises 7,30 Kilogramm gesammelt, so Weskamp. Der Mengenwert liegt seit dem Jahr 2014 jenseits der 1.000-Tonnen-Marke jährlich – vor zehn Jahren waren es noch 803 Tonnen gewesen. An erster Stelle stehen 2019 dabei Bildschirme, Monitore und Kleingeräte kleiner als 100 Quadratzentimeter mit 404,3 Tonnen insgesamt, gefolgt von Wärmeüberträgern (225,5 Tonnen), Großgeräten (209,3 Tonne), Bildschirmen, Monitoren und Geräten größer als 100 Quadratzentimeter (190,6 Tonnen). RECYCLING An den Recyclinghöfen kamen 2019 20.321 Tonnen an (2018: 17.402 Tonnen), von denen in Borgentreich 7.502 und in Wehrden 9.825 Tonnen recycelt werden konnten. Recyclingmaterial wurde aus Wehrden (3.775 Tonnen) und Borgentreich (2.148 Tonnen) wieder abgegeben. Zur weiteren Verwertung kamen Abfälle aus privaten Haushalten an die Kleinanlieferstation an der Deponie oder an dezentrale Sammelstellen beim Kreis an: 150,9 Tonnen Metall, 2.104,2 Tonnen Holz sowie 1.035,8 Tonnen Elektronikschrott – macht insgesamt eine Menge von 23,1 Kilo pro Einwohner und Jahr. Der Wert von 2018 liegt mit 3.368,1 Tonnen Gesamtmenge und 23,6 Kilo pro Einwohner etwas darüber.

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