Jecke Weiber übernehmen das Zepter in den Rathäusern im Kreis Höxter

Kreis Höxter. Die heiße Phase der Karnevalssession hat begonnen. Kreisweit übernahmen an Weiberfastnacht die Frauen das Zepter. Die rasenden Weiber stürmten die Rathäuser, jagten Krawatten und feierten närrische Partys. Nieheim Elfenneunzig Elfen belagerten an Weiberfastnacht das Rathaus der Stadt Nieheim, um pünktlich um 11.11 Uhr dem Kommando des NKG-Vorsitzenden Friedrich Simon folgend, die Herausgabe des Tempelschlüssels zu fordern. Bürgermeister Rainer Vidal, der sich vergeblich bemühte, im Tross der närrischen Weiber als Solotanzmariechen unterzutauchen, wurde sogleich am Gang erkannt und zum Showtanz auf der Käseallee verdonnert. Nicht ganz freiwillig, jedoch seiner hörbaren Kurzatmigkeit geschuldet (&bdquo;zu wenig Training"), ließ er sich schon nach wenigen Runden des Schlüssels und der Krawatte berauben. Nun im Besitz des Sitzungssaals, ließen es sich Elfen, Feen, Schönheiten und die in Wahrheit prägenden Köpfe unserer Gesellschaft bei &bdquo;flüssigem Manna" und toller Musik von DJ Kamelle gut gehen. Den Service übernahm das Rathaus-Team mit dem Personalratsvorsitzenden und Wassermeister Günter Blanke. Stellvertretend für alle Helfer wurde ihm vom NKG-Präsidenten Josef Schunicht der &bdquo;Verdienstorden des Präsidenten" überreicht. Hier geht's zur Fotostrecke des Rathaussturms in Nieheim. Steinheim Bei so viel Frauenpower ist Gegenwehr zwecklos: Kampflos ergab sich Steinheims Bürgermeister Carsten Torke beim Rathaussturm und übergab pünktlich um 11.11 Uhr Weibersprecherin Anke Rüsenberg (Standesbeamtin der Stadt Steinheim) den symbolischen Schlüssel zur Stadt. Mit dem Rathaussturm wird der Steinheimer Straßenkarneval offiziell eröffnet, der seinen Höhepunkt im Rosenmontagsumzug (14.11 Uhr) findet, zu dem jedes Jahr bis zu 25.000 Besucher erwartet werden. Der Donnerstag aber gehört dem Weiberkarneval. Man sagt, dass in Steinheim die Frauen immer besonders schick kostümiert sind. Diesem Ruf wurde die Steinheimer Damenwelt wieder gerecht. In fantasievollen Gruppenkostümen vom Karl-Lagerfeld-Outfit über den Orient und Afrika, als Paradiesvögel, im Badeschaum-Kostüm oder als 14-köpfige-Krümelmonsterbande zeigten die Steinheimer Frauen Geschmack und Kreativität. &bdquo;Wenn die fünfte Jahreszeit in der Stadt ansteht und sich alles um uns Weiber dreht, wenn wir unsre tollen Kostüme zeigen und die Männer sich die Augen reiben, dann, ihr Frauen, ist es wieder soweit: Heut ist unser Tag, heut ist unsere Zeit", rief Weibervolk-Sprecherin Anke Rüsenberg den Närrinnen vor dem Rathaus zu, bevor die Frauen dann tatsächlich alle ins Rathaus stürmten. Hier geht's zur Fotostrecke des Rathaussturms in Steinheim. Höxter Die Höxterschen Frauen wissen, wie gefeiert wird. In der Stadthalle wurde ordentlich gefeiert. Bunte Kostümierungen, gute Laune und Frauenpower standen auf der Tagesordnung. Neben zahlreichen akrobatischen Tanzeinlagen der Funkenmariechen und der &bdquo;dufte Puppen" sorgte das DJ-Team Markus und Marcus für närrische Stimmung. Das Highlight des Abends war erneut der Auftritt des Männerballetts aus Brakel. Die Frauen hatten besonders viel Freude an der Show. Um 21.11 Uhr wurde auch den Männern die Tür zur jeckschen Veranstaltung geöffnet. Hier geht's zur Fotostrecke der Weiberfastnacht in der Höxteraner Stadthalle. Beverungen Mit einem Tänzchen auf dem Kellerplatz stimmten sich die Beverunger Weiber auf den Rathaussturm vor. Die schmucken &bdquo;Schneeflöckchen" tanzten bei frühlingshaften Temperaturen einen flotten Schneewalzer, ehe dann Till Eulenspiegel die Frauenschar zum Rathaussturm in den Rathaussaal führte. Dort hatten Bürgermeister Hubertus Grimm und der Bauamtsleiter Ludger Ernst als Häuptlinge Winnetou und Winnetouch, wie beim Schuh des Manitou gewandet in plüschigem Rosa, mit der Garde der Beverunger Bunten Brückenbauer eine wehrhafte Linie aufgebaut, die aber angesichts der charmanten Angriffsvariante schnell die Herrschaft an die Frauschaft übergab. Paula Jochheim übernahm mit ihrem Team das lockere Regiment, nachdem sich die Häuptlinge ergaben und den Rathausschlüssel übergaben. Barbara Hartmann nahm als Schalknarr Till Eulenspiegel gekonnt die Politik auf Bundes- und Kommunalebene aufs Korn. Die jung gebliebene &bdquo;Alte Garde" ehrte beim Rathaussturm zwei feste Größen im Team, die mit dazu beigetragen haben, dass der Karneval in Beverungen eine so große Bedeutung hat: Seit 50 Jahren ist Helga Kohl dabei, sie wurde mit einer goldenen Schärpe ausgezeichnet. Präsidentin Paula Jochheim, die gerade erst ihren 80. Geburtstag feierte, erhielt ein schmuckes silbernes Krönchen für 25 Jahre Mitgliedschaft. Hier geht's zur Fotostrecke des Rathaussturms in Beverungen. Brakel So mir nichts dir nichts können die Jecken in Brakel das Rathaus nicht stürmen. Da muss man erst an der recht kreativen Sekretärin des Bürgermeisters in Person von Regina Werneke vorbei. Und das ist nicht so einfach. So hatte Karnevalsprinz Stefan III. mit Unterstützung seiner Prinzessin Anja I. einen &bdquo;Bierathlon" zu bewältigen. Mit Ski-Schuhen, Helm und einem mit Bier gefüllten Nachttopf ausgestattet, sollte er im Slalom (verschiedene Schwierigkeitsgrade) um die aufgestellten Bierflaschen laufen. Und er hat’s geschafft. Mit einem dreifachen &bdquo;Brakel Radau" bejubelten die jecken Weiber den Sturm auf das Rathaus und feierten stimmungsvoll nebenan in der Alten Waage weiter. Hier geht's zur Fotostrecke des Rathaussturms in Brakel. Bad Driburg Um 18.01 fing die Party an, um 18.02 Uhr wurde schon auf Tischen und Bänken getanzt. Von Null auf Hundert in Nullkommanichts: Schneller kommt die Stimmung kaum irgendwo auf den Siedepunkt. Rund 350 originell kostümierte närrische Weiber brachten die Bad Driburger Schützenhalle beim Frauenkarneval der Rot-Weißen-Garde zum Kochen. Ein Höhepunkt im Showprogramm war die extra aus Köln angereiste Tanzgruppe der Rezag-Husaren. In ihren grün-weißen Uniformen zeigte die Compagnie herausragende Tanzkunst. Für Unterhaltung sorgten außerdem die Glamour Girls, die Pümmissen Eleven, die 12 Tornados, die Drohndancer und Schlagersänger Noel Terhorst. Hier geht's zur Fotostrecke des Rathaussturms in Bad Driburg.

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