12.12.2018 | 12.12.2018, 11:00
Höxter
Der Hamburger Autor Dirk Meyhöfer und der Höxteraner Historiker Michael Koch beleuchten die Geschichte des Welterbes und der Stadt
Druckfrisch: Die beiden Buchautoren Dirk Meyhöfer (vorne, v. l.) und Michael Koch präsentieren ihr Werk. Erste Exemplare erhielten Kreisdirektor Klaus Schumacher (dahinter, v. l.), Bürgermeister Alexander Fischer, Josef Kowalski vom Kirchevorstand St. Stephanus und Vitus sowie Buchhändlerin Susanne Weide von der Buchhandlung Brandt. | © Mathias Brüggemann
Höxter. Dirk Meyhöfer hat eine besondere Beziehung zu Höxter. Der Hamburger Stadtplaner, Architekturkritiker, Hochschuldozent und Buchautor hat durch seine Frau, die aus Höxter stammt, die Stadt und die Umgebung kennen- und schätzengelernt. Mittlerweile hat das Ehepaar Meyhöfer in der Kreisstadt sogar seinen zweiten Wohnsitz. Und Dirk Meyhöfer, der schon mehrere Bücher – zuletzt einen Architekturführer über Hamburg – veröffentlicht hat, wollte „unbedingt mal etwas über Höxter machen", wie er erzählt.
Und da lag es natürlich nahe, das Welterbe Corvey in den Fokus zu rücken. Mit dem Historiker und Höxteraner Stadtarchivar Michael Koch und dem Hamburger Fotografen Thomas Hampel fand er Mitstreiter, die sich an diesem Projekt beteiligten. Nach eineinhalb Jahren Arbeit liegt es jetzt vor – das Buch mit dem Titel „Welterbe Corvey. Mit Höxter und Umgebung. Geschichte und Gegenwart einer Kulturlandschaft."
Am Dienstagmittag präsentierten die Buchautoren das Werk vor geladenen Gästen und am Abend in der Buchhandlung Brandt der Öffentlichkeit.
Auf 164 Seiten mit mehr als 150 Abbildungen, die meisten davon wurden von Thomas Hampel exklusiv für dieses Buch neu aufgenommen, vermitteln die Autoren den heutigen Forschungsstand zur Geschichte von Höxter und Corvey. „Es ist ein Buch, das wissenschaftlichen Kriterien standhält und dennoch leicht verständlich geschrieben ist", wie Meyhöfer betont.
Meyhöfer stellt in seinem Beitrag das karolingische Westwerk und seine Nachbarschaft vor. Er geht darin unter anderem auf die Bodendenkmäler Civitas im Klosterbezirk und die spätmittelalterliche Stadtwüstung im Weserborgen ein. Meyhöfer beschreibt, wie aus dem karolingischen Kloster ein Barockschloss wurde, zeigt auf, dass Corvey auch im 19. Jahrhundert ein Zentrum der Kultur war und wirft einen Blick in die Zukunft bis zum Jahr 2022, in dem Corvey das 1.200-jährige Jubiläum feiert und ein Jahr später Teil der Landesgartenschau wird.
„Höxter und Corvey: Eine 1.200-jährige Schicksalsgemeinschaft" ist der Beitrag vom Michael Koch überschrieben, in dem Koch die Geschichte Höxters und Corveys von der Karolingerzeit bis ins 21. Jahrhundert beleuchtet. „Auch wenn es heute vermessen klingt: Die charmante, aber recht beschauliche Stadt Höxter an der Weser war einmal als eine Weltstadt ihrer Zeit zu betrachten", schreibt Koch und zeigt den Weg Corveys und Höxters von der Gründung über die Blütezeit im Mittelalter und die schreckliche Blutnacht von Höxter im Dreißigjährigen Krieg bis hin zum Aufschwung durch Preußen im 19. Jahrhundert.
Den beiden Beiträgen schließt sich eine Chronik von Corvey und Höxter an und stellt ausgewählte touristische Höhepunkte der Kulturlandschaft rund ums Kloster vor.
Bürgermeister Alexander Fischer, der zusammen mit Kreisdirektor Klaus Schumacher als einer der ersten ein druckfrisches Exemplar erhielt, fand es „klasse, dass es jetzt dieses Buch gibt. Corvey kann nicht losgelöst von Höxter betrachtet werden. Dieses Buch stellt die Verbindung heraus."
Auch Kreisdirektor Schumacher betonte, dass Stadt und Welterbe zusammengehören und zeigte sich angetan von dem Buch, das „leicht lesbar wie ein Reiseführer geschrieben ist".
Das Buch, das in der Hamburger „Elbe & Flut Edition" in einer Auflage von 2.000 Stück erschienen ist, ist ab sofort in der Buchhandlung Brandt in Höxter zum Preis von 14,95 Euro erhältlich.
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