
Höxter. Für Sportvereine in Höxter könnte sich künftig einiges ändern. Das Sportstättenkonzept, das im Rat Höxter vorgestellt wurde, bietet Ideen, wie sich die Sportlandschaft mit Hallen und Sportplätzen zukunftsorientiert aufstellen kann. Wegen der zunehmend älter werdenden Bevölkerung und des demografischen Wandels werden Vereine künftig enger zusammenarbeiten müssen, ist sich Wolfgang Schabert vom beauftragten Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (ikps) aus Stuttgart sicher. Die Errichtung von Sportzentren für mehrere Orte wird empfohlen.
An der Entwicklung des Konzeptes waren Vertreter verschiedener Vereine, der Verwaltung, Politiker und der Stadtsportverband beteiligt. In Workshops wurden Stärken und Schwächen erörtert, Diskussionen geführt und Modelle für die Zukunft erarbeitet. Die kooperative Planungsgruppe formulierte schließlich gemeinsam mit ikps konkrete Handlungsempfehlungen. „Diese sind aber nicht in Stein gemeißelt. Es handelt sich um einen dynamischen Prozess", so Schabert.
Sportplätze

Bei Sportplätzen gebe es eine Tendenz zur Überversorgung. Im Winter würde es aber zu Engpässen in den Hallen kommen, wenn dort das Fußballtraining stattfindet, berichtet Schabert. Da es langfristig grundsätzlich weniger Vereine geben würde – und auch weniger Mitglieder – wird empfohlen, einige Plätze aufzugeben und Sportzentren zu errichten. So könnten Kunstrasenplätze geschaffen werden und das Training auch im Winter draußen stattfinden, was die Hallen entlaste. Im Konzept vorgesehen sind:
Zentrum Nord-Ost für Albaxen, Stahle und Lüchtringen mit einem gemeinsam genutzten Kunstrasenplatz in Albaxen. Die Trainingsplätze in Albaxen und Lüchtringen sollen aufgegeben werden.
Zentrum West für Brenkhausen, Bosseborn, Lütmarsen und Ovenhausen. Sanierung des Tennenplatzes in Lütmarsen, Aufgabe des Platzes in Bosseborn sowie Senkung der Pflegeintensität bei der vorgelagerten Trainingsfläche in Ovenhausen.
Zentrum Süd für Ottbergen, Bruchhausen und Godelheim. Plätze in Ottbergen sollen erhalten bleiben, Aufgabe der Platzanlage in Godelheim und Verlagerung des Trainings- und Spielbetriebs auf andere Standorte.
Zentrum für Fürstenau, Bödexen und die Kernstadt – hier sind keine Veränderungen vorgesehen.
Hallen
Auch bei den Sporthallen gebe es die Tendenz zur Überversorgung. Es fehlten aber ballspieltaugliche Hallen. Bei den Mehrfeldhallen sei die Versorgung ausreichend. Grundsätzlich müsse ein Plan zur sinnvollen Nutzung der Hallen erstellt werden, betrachtet nach Sportart und Bedarf. Zudem müsse ein Sanierungskonzept der Hallen mitsamt Prioritätenliste erstellt werden. Das soll laut Maria Schmidt, Erste Beigeordnete der Stadt Höxter, in der Sommerpause geschehen.
Es ist auch eine engere Zusammenarbeit der Sportvereine erforderlich. Hierbei sei Kirchturmdenken hinderlich: „Die Veränderungsbereitschaft ist hier nicht so ausgeprägt wie in anderen Kommunen." Es gehe aber nicht darum, eine Wunschliste zu erstellen, „sondern ein realistisches Konzept für die Zukunft", betont der Planer. „Die Vereine müssen sich offensiver mit ihrer eigenen Zukunft auseinandersetzen." Zudem empfiehlt ikps, die Transparenz zur Sportförderung zu erhöhen. Laut Maria Schmidt ist man in anfänglichen Gesprächen mit dem Stadtsportverband für einen Pakt des Sports. Im Herbst sollen die Umsetzungspläne dann in den Fachausschuss und letztlich in den Rat gehen.