Bödexen

Ostereiermarkt in Bödexen

Buntes Angebot: Ob Stoff, Leinen oder Garn - Kerstin Siegmann gibt Tipps rund um die Nadel. | © FOTO: PATRICIA SPEITH

Patricia Speith
30.03.2015 | 30.03.2015, 10:11

Bödexen. Ob gekratzt, bemalt oder betupft, ob bedruckt, bepinselt oder perforiert: In Bödexen drehte sich an diesem Wochenende alles um's Ei. Das lockte viele Besucher an. Mit Oma und Opa an der Hand besuchten auch Klara, Elise und Johann aus Bevern das kunterbunte Osterparadies in der ehemaligen St.-Anna-Kirche.

"Wir kommen bereits zum dritten Mal nach Bödexen", erzählte Christel Dörnemann, "uns gefällt es sehr gut hier." Das Angebot ist großartig", ergänzte Opa Friedrich Dörnemann. Eine Fingerpuppe sei schon in die Einkaufstüte gewandert.

Fein gemalte Motive auf winzig kleinen und großen Eiern lockten Staunen hervor. Nur wenige Zentimeter von der Nasenspitze entfernt lagen Kunstwerke, die Geschichten erzählten - wie bei Gisela Schade aus Nieheim: Hier konnten die Besucher Szenen aus dem wohl bekanntesten Bilderbuch des Jahrhunderts, die Häschenschule von Fritz Koch-Gotha und Albert Sixtus, bestaunen, die Hühner- und Gänseeier zierten. Neben Monogrammen, Janosch-, Vogel-, Blumen und Sternzeichenmotiven präsentierte Schade wahre Hingucker der Eierkunst. "Auf dem Ostereiermarkt bin ich von Anfang an dabei", erzählte die gebürtige Marburgerin.

Kunstvoll bemalte Schätze, von Zwergwachteleiern bis zum Straußenei, zeigte Irmgard Fernando aus Fritzlar. Vor 15 Jahren entdeckte sie die Kunst der Eierbemalung für sich. "Mit der Faszination für Schale und unserem Hobby Malen fing alles an", berichtete Fernando. Gemeinsam mit ihrem Mann werden Eier perforiert, gekratzt und ihnen mit frischen Farben Fröhlichkeit verliehen. "Es gibt so viele Möglichkeiten", schwärmte die Künstlerin, "es macht Spaß sich mit anderen auszutauschen, denn jeder hat seine eigene Handschrift in der Eierbemalung."

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Eine runde Sache

Auch österliche Dekorationen, Kulinarisches und Strickkunst fanden ein Plätzchen in der St.-Anna-Kirche. Hannelore Lauritis aus Holzminden bot selbst gemachte Heu- und Muschelkränze. Kleine handgearbeitete Bollerwagen aus Holz zierten ebenfalls den Stand der Holzmindenerin. "Es fing als Hobby an und ist dann ausgeartet", sagte Lauritis lachend.

Lavendelbeutel, Nadelkissen, gehäkelte Topflappen und Leinendecken fanden sich am Stand von Kerstin Siegmann aus Heinsen. Kreative Bastel- und Handarbeiten begeisterten und überraschten Besucher gleichermaßen. Ketten, gezaubert aus Knöpfen, weckten Interesse, farbenfrohe Loops und Schals ließen leidenschaftliche Strickkünstler über Muster und Garne fachsimpeln.

Zum ersten Mal auf dem Markt und begeistert von den vielfältigen Möglichkeiten ein schlichtes Ei zu verzieren, zeigten sich Franz Manderscheid und Astrid Hedergott aus Lippoldsberg. Sie hatten schon andere Märkte besucht und bekannte Gesichter wiedergetroffen So wie Reinhard Magdeburg aus Hann. Münden, der als Aussteller von Anfang an dabei ist und sein Fachwissen auf bis zu sechs Märkten zu Ostern teilt. "Man kennt sich von anderen Märkten", bestätigte Manderscheid.

Vor 30 Jahren fing alles an. Heute verkauft der Mündener 20 verschiedene Sorten Rohlinge. Ob Baumwachtel-, Emu-, Fasan-, Nandu-, Pfauen- oder Zwerghuhneier, am Stand vom leidenschaftlichen Händler war die Auswahl groß." Ich verkaufe nur Brutausfälle und Überschüsse", erklärte Magdeburg, "also Eier, die nicht befruchtet wurden." Um die Hygiene zu erhalten, werden die Eier vor der Behandlung gekehrt, gewaschen und tiefgefroren." Danach werden sie akkurat gekocht, ausgeblasen und erneut gewaschen", erläuterte Reinhard Magdeburg den Vorgang.

24 Aussteller brachten die Besucher in vorösterliche Stimmung. Die genossen neben kreativen Kostbarkeiten auch das schmackhafte Kuchenbuffet, mit dem der Förderverein "Historische Kirchengebäude Bödexen" aufwartete.