Brakel

Pfarrer Wilhelm Koch veröffentlicht sein erstes Buch

Eröffnung: "Hände" stehen im Mittelpunkt der Ausstellungsreihe "Kunst im Pfarrhaus", die die Künstlerin Edith Wulf eigens für das Meditationsbuch gezeichnet hat

Langgehegtes Vorhaben: Parallel zur Ausstellung "Kunst im Pfarrhaus" stellt Pfarrer Wilhelm Koch sein Meditationsbuch "Ich weiß, dass du mein Vater bist" vor, in dessen Mittelpunkt das Gebet des Vertrauens steht. | © Helga Krooß

23.11.2016 | 23.11.2016, 08:12
Wirkungsvoll: Die von Edith Wulf gemalten verschlungenen Hände in Graphit- und Aquarelltechnik sollen Vertrauen ausdrücken. - © Helga Krooß
Wirkungsvoll: Die von Edith Wulf gemalten verschlungenen Hände in Graphit- und Aquarelltechnik sollen Vertrauen ausdrücken. | © Helga Krooß

Brakel. Es war ein langgehegter Wunsch, der sich jetzt für Pfarrer Wilhelm Koch erfüllt. Er hat ein kleines Meditationsbuch verfasst, in dessen Mittelpunkt das "Gebet des Vertrauens" von Bernhard Bartmann (1860-1938) steht. "Es ist ein schönes und tiefsinniges Gebet, das in meinem Elternhaus immer gebetet wurde und mich schon seit meiner Kindheit begleitet", erzählt Pfarrer Koch.

Zu seinem Meditationsbuch unter dem Titel "Ich weiß, dass du mein Vater bist" haben ihn die vielen Gespräche mit den Menschen in der Gemeinde, insbesondere in den Altenheimen inspiriert. Es sind Worte des Trostes, Worte der Aufmunterung und der Zuversicht, die er bei seinen Besuchen spricht. "Und häufig wird der Wunsch geäußert, gemeinsam das Gebet des Vertrauens zu sprechen", sagt der Brakeler Pfarrer. So sei bei ihm vor etwa sechs Jahren die Idee gereift, zu jeder Zeile dieses bedeutenden Gebetes eine Meditation zu schreiben.

Texte, die zum Nachdenken anregen, trösten, Mut machen und Hoffnung geben

In einem zweiten Teil seines 60 Seiten starken Buches greift der Pfarrer Gedanken aus dem Leben auf. Es sind allesamt berührende Texte, die zum Nachdenken anregen, trösten, Mut machen und Hoffnung geben. Aber auch die speziell zu den einzelnen Meditationen gezeichneten Hände hinterlassen einen tiefen Eindruck. Die bekannte Paderborner Künstlerin Edith Wulf hat die Zeichnungen gefertigt.

Mit viel Sensibilität und einem Blick für das Wesentliche hat sie in Graphit- und Aquarelltechnik verschiedene Ausdrucksweisen der Hände herausgearbeitet. Hände, die zum Gebet gefaltet sind, Hände, die trösten, die Geborgenheit, Beistand, Freude, Zuversicht, Respekt und Vertrauen vermitteln. "Ich war selbst ganz erstaunt, wie charaktervoll Hände sein können und welche Wirkung sie haben", gesteht Edith Wulf. Die Menschen zu den Händen müsse man sich allerdings denken. Aber gerade das lasse auch viel Spannung im Bild zu, sagt sie. Es sind Hände von ihren Verwandten und Freunden, die Wulf in einer bestimmten Haltung fotografiert und dann gezeichnet hat. Ein paar der Zeichnungen stellen auch ihre eigenen Hände dar. Pfarrer Kochs "Gedanken aus dem Leben" hat die 81-jährige Künstlerin mit religiösen Motiven illustriert. Die in dem Meditationsbuch abgebildeten Zeichnungen sind auch in der Ausstellung "Kunst im Pfarrhaus" zu sehen, die am kommenden Freitag unter dem Titel "Ich weiß, dass du mein Vater bist" eröffnet wird.

Neben den 28 Handzeichnungen präsentiert Edith Wulf eine Reihe farbintensiver abstrakter Arbeiten. Parallel zur Ausstellung erscheint das Meditationsbuch von Pfarrer Koch. Es ist für 5 Euro im Pfarrbüro erhältlich. "Ich will aber damit kein Geld verdienen", betont Koch. Der Reinerlös sei für die Kinder der Von-Galen-Schule in Frohnhausen für neues Spielzeug und das Kinderspital in Bethlehem.

Information

Die Künstlerin

  • Edith Wulf wurde 1935 in Köln geboren. Sie studierte Grafik und Design in Bielefeld und Dortmund, übte diverse Lehr- und freiberufliche Tätigkeiten aus und präsentierte ihre Arbeiten in vielen Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen.
  • 1991 entstand ihr bekanntes Werk „Paderborner Bilderbogen", 1993 erschien der Bildband „Malerischer Kreis Paderborn" mit Illustrationen und Aquarellen von Edith Wulf.
  • Insbesondere mit den Kreisen Höxter und Paderborn verbindet sie eine enge künstlerische Zusammenarbeit. So ist sie beispielsweise Mitglied des Kunstvereins „Art D Driburg". 2003 erhielt sie den Kulturpreis der Stadt Lichtenau. Ihre Stärken sind die Illustration und die Auseinandersetzung mit religiösen Fragen.