Der dunkle Weißstorch aus dem Kreis Höxter ist zurück – in weißer Pracht
Mittlerweile hat die besondere Storchendame ihr weißes Federkleid natürlich zurück und in einem Brakeler Ortsteil eine Heimat gefunden. Jetzt gilt es, die Daumen für Nachwuchs zu drücken.
Brakel-Beller/Erkeln. Einen wirklichen Namen hat sie noch nicht, dafür aber vielleicht bald Nachwuchs. Die dunkle Weißstörchin ist zurück im Brakeler Land und hat mit einem Partner den Horst in Erkeln bezogen. „Das vertraute Verhalten des Storchenpaares um und auf dem Horst deutet darauf hin, dass es sich um das Storchenpaar aus dem Vorjahr handelt“, erklärt Storchenfreund Gerd Guse aus Gehrden gegenüber der „NW“. Guse hat beobachtet, wie sich das besondere Tier verhält und hält für möglich, dass es brütet.
Noch mit dunklem Federkleid hatte die Störchin, die vor rund einem Jahr in Beller entdeckt wurde, in Erkeln ihr Herz verloren. Ihre Färbung jedoch gab Rätsel auf. Die Statur des Vogels wies auf einen Weißstorch hin, das Gefieder allerdings war dunkelbraun. Gerd Guse wollte herausfinden, was es mit dem komischen Vogel auf sich hatte, und stellte gemeinsam mit Ornithologe Michael Jöbges Nachforschungen an. Eine Feder des Storchs wurde außerdem bei Eurofins-Umwelt-Nord in Göttingen untersucht.
Die Analyse ergab, dass die Storchendame verschmutzt war. Es deutete „vieles auf eine farbverändernde Flüssigkeit, zum Beispiel von einem intensiven Sprühnebel aus Mineralölkohlenwasserstoffen, hin“, fasste Gerd Guse die Untersuchungsergebnisse damals zusammen.
Störchin „Blacky“ bräuchte eigentlich einen neuen Namen
Jeder, der sich schon einmal die Haare gefärbt hat, weiß: Farbe wächst sich aus. Im Falle eines Storches mausert sie sich raus. Und so erstrahlte das Federkleid der Störchin schon im vergangenen Jahr wieder im typischen Weiß.
Wegen ihrer Färbung nannten die Belleraner die Störchin „Blacky“. Als offiziell ist der Name aber nicht zu betrachten – und er passt ja auch nicht mehr. Wenn es nach Guse geht, suchen die Menschen in Erkeln ihr einen richtigen Namen aus. Denn dort hat sie sich ja niedergelassen, die namenlose, einst dunkle Storchendame. Ganz frühlingshaft frisch verliebt in ihren Weißstorch-Partner.
Neues Storchenpaar in Brakel gesichtet
Sie sind aber nur eines von vielen Storchenpaaren im Kreis Höxter. „Ein weiterer Horst in Brakel ist aktuell von einem Storchenpaar besetzt“, weiß Gerd Guse zu berichten: „Seit gut zwei Wochen hat sich in der Nähe der Bruchtwiesen auf dem in 2021 errichteten Horst am Sepkerweg ein Storchenpaar niedergelassen und richtet sich dort das Nest zur Freude aller Beteiligten und auch der Anwohner ein.“
Gerd Guse liebt die großen Vögel. „Ein Storch ist einfach ein Symboltier für viele“, ist er überzeugt. „Man freut sich einfach, wenn man einen Storch sieht.“