Vermisstes Mädchen (10) aus Brakel nach Stunden gefunden – 66-Jähriger in U-Haft

Kreis Höxter/Brakel. Das vermisste zehnjährige Mädchen aus Brakel ist nach mehreren Stunden gefunden worden. Ein 66-jähriger Mann aus Baden-Württemberg befindet sich inzwischen in Untersuchungshaft, da gegen ihn der dringende Tatverdacht besteht, für das Verschwinden der Zehnjährigen verantwortlich zu sein. Das teilte die zuständige Paderborner Staatsanwaltschaft am Freitagnachmittag mit. Mehr sagt sie nicht dazu - auch nichts zum Inhalt des Haftbefehls und nichts über den Hintergrund des 66-Jährigen oder eine mögliche Verbindung zur Familie des Kindes. Was nach einem glücklichen Ende einer Vermisstensuche aussah, wirft weitere Fragen auf und erscheint sehr mysteriös. Zumal nun die Polizei Bielefeld und die Staatsanwaltschaft Paderborn die Ermittlungen in der Sache aufgenommen haben und sich nur vorsichtig und zurückhaltend äußern. Was wissen wir? Dem Kind gehe es &bdquo;den Umständen entsprechend gut“, es sei wieder in der Obhut der Eltern. Ein &bdquo;dringend Tatverdächtiger“ sei im Zusammenhang mit dem Verschwinden des Mädchens am Donnerstag vorläufig festgenommen worden. Und zwar - so ergänzte Oberstaatsanwalt Christoph Zielke die gemeinsame Erklärung von Polizei und Staatsanwaltschaft – in Rheinland-Pfalz, also noch einmal rund 250 Kilometer vom Auffindeort des Mädchens entfernt. Dem Vernehmen nach soll es sich um eine Stadt im Hunsrück handeln. Am Freitag wurde dann bekannt gegeben, dass der Mann aufgrund von &bdquo;zielführenden Hinweisen umsichtiger Zeugen“ in den Fokus der Ermittlungsbehörden geriet und so in der Nacht auf Donnerstag festgenommen wurde. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Paderborn wurde der dringend Tatverdächtige am Freitag der zuständigen Haftrichterin des Amtsgerichts Paderborn vorgeführt. Diese erließ einen Untersuchungshaftbefehl gegen den 66-Jährigen. Mit Rücksicht auf die Persönlichkeitsrechte des Kindes und der Familie könnten keine weiteren Auskünfte zum Inhalt des Haftbefehls erteilt werden. Die Behörden betonten aber, dass keine Gefahr für die Allgemeinheit bestehe. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft bitten zudem darum, sich nicht an Spekulationen über die Tat zu beteiligen. &bdquo;Bitte löschen Sie bisher geteilte Fotos des Kindes“, so ihr Appell. Was war passiert? Weil die Zehnjährige am Mittwoch gegen 13 Uhr nicht von der Schule zurückkehrte, wurde eine Vermisstensuche gestartet. Am Mittwochabend wurde sie im 80 Kilometer entfernten Fritzlar in Nordhessen (Schwalm-Eder-Kreis) wiedergefunden. Als klar wurde, dass das Mädchen verschwunden war, startete die Polizei Höxter einen öffentlichen Aufruf und Suchaktionen. Bereits in der Nacht habe es länderübergreifende Ermittlungen gegeben, teilt die Polizei Höxter auf Anfrage mit. Zuvor war mit großem Besteck – Polizeihubschrauber, Suchhund, DLRG, DRK und Feuerwehr, Familie, Freunden und Bürgern – nach der Zehnjährigen gesucht worden. Auch über Social-Media-Kanäle verbreitete sich die Vermisstensuche schnell, gab es zahlreiche Hinweise – inklusive vieler Spekulationen. Auch vor Ort wurde ermittelt, unter anderem auf dem Schulweg des Kindes, das als sehr zuverlässig und zurückhaltend beschrieben wird. Offenbar war ein Hinweis so detailliert, dass die Polizei eine Spur hatte und das Kind am späten Mittwochabend in Nordhessen fand. Offenbar verletzt in einem Krankenhaus. &bdquo;Lebend“, wie die Polizei nur kurz dazu schreibt. Mehr nicht. Was wissen wir nicht? Auch dass die Polizei in Bielefeld nun die Ermittlungen übernommen hat und sich mit der Staatsanwaltschaft abstimmt, was mit Blick auf die Persönlichkeitsrechte des zehnjährigen Kindes an Details an die Öffentlichkeit kann und darf, wirft Fragen auf. Und vor allem: Gibt es eine Verbindung des 66-Jährigen zur Familie des Mädchens? Wie konnte die Spur zu ihm so schnell ausfindig gemacht werden? Welche Rolle spielt ein roter Kastenwagen, von dem die &bdquo;Bild“-Zeitung schreibt? Wie ist die Achse Brakel - Fritzlar - Hunsrück zustande gekommen? Einige von vielen Fragen, die die Polizei nun klären muss. Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel wurde mehrfach aktualisiert.

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