Brakeler Millionenprojekte sollen Arbeitsplätze schaffen

Brakel. 2022 soll das Jahr der Rekordinvestitionen werden – so sieht es zumindest der Brakeler Haushaltsentwurf vor. 26,5 Millionen will die Verwaltung in die Hand nehmen, um zu sanieren, modernisieren und zu bauen. Ein paar Projekte stechen dabei heraus – entweder durch das Investitionsvolumen oder durch die Bedeutung für die Stadt. Brakel will Gewerbe, Gewerbe wollen Platz. Dementsprechend soll das Gewerbegebiet &bdquo;Brakel-West-Riesel“ erweitert werden. Und zwar nicht nur geringfügig. &bdquo;Die geplante Erweiterungsfläche in Größe von 107.000 Quadratmetern wird eine Gewerbefläche von rund sieben Hektar beinhalten“, heißt es seitens der Verwaltung. Ein Hektar wird zur Veranschaulichung immer gerne in ein Fußballfeld umgerechnet, wobei so ein Rasen meist &bdquo;nur“ 0,7 Hektar groß ist. Ausgehend von diesem statistischen Durchschnittsplatz sollen also zehn Fußballfelder für Gewerbe entstehen. Das kostet. Allein für die Bauschritte vier und fünf kalkuliert die Stadt mit 5,17 Millionen Euro. 2,8 Millionen steuert davon das Land Nordrhein-Westfalen bei. In diesem Jahr steht Bauabschnitt vier auf dem Plan. Der beinhaltet Notwendiges, damit die Flächen später gewerblich genutzt werden können. Straßen- und Verkehrsflächen sollen entstehen, Kanäle und Leitungen verlegt werden. Der fünfte Bauabschnitt – Ringerschließung und Anbindung an die bestehende Zufahrt zur Bundesstraße 252 – soll im kommenden Jahr realisiert werden. »Die Nachfrage nach neuen Grundstücksflächen ist sehr groß« &bdquo;Das Gewerbegebiet Brakel-West-Riesel übernimmt eine wesentliche Entwicklungs- und Bereitstellungsfunktion von Wirtschaftsflächen in Brakel“, wird Bürgermeister Hermann Temme in einer Mitteilung zitiert. &bdquo;Die Erweiterung der Fläche erfolgt mit der Zielsetzung, das Flächenangebot für Gewerbe- und Industriebetriebe sowie den Ausbau von weiteren Arbeitsplätzen zu sichern.“ Und wo zusätzliche Arbeitsplätze entstehen, da wächst vielleicht auch der Bedarf an Wohnraum. Also, noch mehr als ohnehin schon. In Brakel sei attraktives Bauland &bdquo;nach wie vor gefragt“, heißt es von der Stadt. &bdquo;Gerade junge Familien möchten ein Eigenheim errichten, die Nachfrage nach neuen Grundstücksflächen ist sehr groß“, sagt Temme. Praktischerweise hat die Stadt Brakel auch hier einiges vor. Geplant ist, am Bohlenweg neues Bauland zu schaffen. In den kommenden Monaten soll das Baugebiet erschlossen werden. 375.000 Euro lässt sich die Stadt das 2022 kosten. Wer ein Eigenheim baut, will natürlich, dass es sicher ist. Das gilt nicht nur für die kommenden Bewohnerinnen und Bewohner des Baugebiets am Bohlenweg. Auch alle anderen Brakeler wollen sich vor Hochwasser geschützt fühlen. &bdquo;Der Hochwasserschutz und somit der Schutz der Bevölkerung liegt uns sehr am Herzen“, sagt der Rathauschef. Gerade die Ereignisse in Ahrtal hätten gezeigt, wie fatal die Folgen sein können. Daher werde die Stadt Brakel auch im Jahr 2022 erneut in Hochwasserschutzmaßnahmen investieren. Eine davon ist die Renaturierung der Nethe – zugunsten vor allem der Ortschaft Hembsen, die durch einen natürlichen Flussverlauf vor einem Hundertjährigen Hochwasser geschützt werden soll. Gleichzeitig würde sich auch der ökologische Zustand der Nethe verbessern.Einem Fluss sein altes Bett zurückzugeben, ist allerdings nicht billig. Insgesamt 2,4 Millionen Euro wird das geplante Projekt kosten – auf die Stadt kommt dabei ein Eigenanteil in Höhe von rund 470.000 Euro zu. Apropos Wasser: Die Kläranlage der Stadt wird für rund zehn Millionen Euro ausgebaut. 6,7 Millionen davon kommen aus Fördertöpfen – der größte Förderscheck, den Bürgermeister Temme je entgegennehmen durfte. Mit dem Ausbau soll sichergestellt werden, dass auch Rückstände von Medikamenten und Mikroschadstoffe aus dem Schmutzwasser gefiltert werden können. Bisher gelangen diese nämlich in Nethe und Brucht, in die wiederum das Wasser nach den Runden durch die Kläranlage eingeleitet wird. Gut für die Natur ist das freilich nicht. Im Bereich des Wasserwerkes steht der Bau einer zentralen Enthärtungsanlage für das Trinkwasser auf der Agenda. Bis Ende 2023 werden dafür 5,7 Millionen Euro investiert. Im selben Zeitraum sollen 4,5 Millionen Euro für den neuen Trinkwasserhochbehälter am Galgenberg ausgegeben werden.

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