Der neue Chef der Leitstelle hat rund um die Uhr die Feuerwehr im Kopf

Kreis Höxter/Brakel. &bdquo;Ich kann nichts anderes als Feuerwehr“, sagt Jürgen Romund und lacht. Sympathisch. Offen. Herzlich. &bdquo;In der Feuerwehr bin ich zuhause. Das liegt mir einfach.“ Eloquent ist er. Pragmatisch. Humorvoll. Dass der 46-Jährige eine ganze Mange drauf hat und mit ganzem Herzen dabei ist, zeigt auch die Tatsache, dass der Brakeler neuer Leiter der Kreisleitstelle und der Kreisfeuerwehrzentrale in Brakel geworden ist. &bdquo;Obwohl das so gar nicht geplant war“, wie er zugibt. Ein Berufsfeuerwehrmann, der sogar noch Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr an der Nethe ist. Der Nachfolger von Johannes Ritter ist gelernter Kfz-Elektriker und kam schon während der Ausbildung zur Feuerwehr. &bdquo;Weil mein Chef mich mitgenommen hat.“ Danach Bundeswehr, dann Berufsfeuerwehr in Düsseldorf. Was ihn bis heute daran begeistert? &bdquo;Die Technik, die Herausforderung des Teamworks. Und dass Plan A oftmals nicht ausreicht, sondern man in Gedanken schon Plan B und C parat haben muss.“ Dass er einmal da landet, wo er jetzt ist, kann er selbst nicht ganz fassen: &bdquo;Ich hatte nicht das Ziel, eine Führungskraft zu werden.“ In vielen Momenten des Lebens passierte genau das Richtige, weshalb er jetzt da ist, wo er ist. Und glücklich darüber. 2020 insgesamt 30.000 Einsätze bearbeitet Romund war seit 2016 Ritters Stellvertreter und ist auf dem Areal am Brakeler Galgenberg Chef von 28 insgesamt Mitarbeitern in beiden Bereichen. Ein verantwortungsvoller Job, bei dem kein Tag ist wie der dandere: Von der Leitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst des Kreises wurden 2020 insgesamt 30.000 Einsätze bearbeitet, davon rund 28.000 Einsätze des Rettungsdienstes und 2.000 Einsätze der Feuerwehr.Düsseldorf, das sei beruflich eine der schönsten Zeiten gewesen, erinnert sich der Vater von zwei erwachsenen Söhnen. &bdquo;Ich profitiere noch heute von dieser guten Ausbildung dort.“ Dazu kamen Rettungsdienst und Feuerwehrtaucher. Auch das zufällig und ungeplant, wie er mit einem Schmunzeln bekennt. &bdquo;Nach der Ausbildung kam die Frage: Höhenretter oder Taucher? Und weil ich gerade auf der Wache mit Tauchern zusammentraf – ich hatte vorher überhaupt keine Berührungspunkte mit dem Tauchen: Also gucken wir mal. Ich kann allerdings nur Feuerwehr-Tauchen“, bekennt er lachend.2008 kam der Wechsel nach Brakel in die Heimat. Romund grinst: &bdquo;Auch nie geplant.“ Freie Stelle, Bewerbung, Gespräch, binnen einer Woche war das Ding geritzt – &bdquo;und ich hatte keine andere Wahl mehr“, sagt er augenzwinkernd. Von Anfang an kümmerte er sich um Sonderaufgaben, betreute beispielsweise die Brandsimulationsanlage, war bereit, Verantwortung und Führung zu übernehmen und sich in Dinge rein zu fuchsen: &bdquo;Probleme lösen“, sagt er schlicht in seiner lockeren Art.Was die größten Herausforderungen in der nächsten Zeit sind Und das sprach sich rum, er rutschte in die Führungsebene – &bdquo;natürlich nicht geplant“ – , wurde 2016 stellvertretender Leiter. &bdquo;Johannes Ritter hat mir in der Zeit schon freie Hand gelassen bei der Weiterentwicklung der Leitstelle. Auch heute noch gehen wir zusammen frühstücken, haben ein familiäres Verhältnis“, freut er sich. Nun also Chef. Brandamtmann lautet derzeit sein Dienstgrad.Was die größten Herausforderungen sind? &bdquo;Der technische Aspekt ist immer mehr geworden, aus drei sind sieben Serviceplätze geworden, früher waren wir 15, heute sind es 28 Mitarbeiter auf dem gesamten Gelände.“ Dazu kommt die kreisübergreifende Zusammenarbeit und Koordination mit Lippe und Paderborn, für die es ein zentrales Einsatzleitsystem geben wird, &bdquo;um schneller reagieren zu können“. Das werde der Anrufer beim Notruf gar nicht merken. Dazu die unterschiedlichen Strukturen in den drei Kreisen, die zusammengeführt werden müssen. &bdquo;Die Technik ist das kleinste Problem, der Faktor Mensch ist es.“Aber genau diese &bdquo;herausfordernde Abwechslung“, wie es Romund nennt, begeistert ihn: &bdquo;Es ist nie langweilig. Ich bin überzeugt davon: Es ist gut und richtig. Es macht Spaß.“ Auch konkret beim Umbau der Leitstelle, wo im zweiten Quartal 2022 die neue Technik in Betrieb geht. Und wenn die Baustelle abgeschlossen ist? Romund lächelt: &bdquo;Dann werden wir eine schöne neue Baustelle aufmachen.“

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