Brakel/Kreis Höxter

Erster Spatenstich für Um- und Ausbau der Kreisleitstelle in Brakel

Der Kreis Höxter investiert in Brakel 1,3 Millionen Euro in den Bevölkerungsschutz

Bei den Baumaßnahmen wird unter anderem die erste Etage der Kreisleitstelle mit einem Anbau vergrößert. | © Kreis Höxter

17.11.2019 | 17.11.2019, 16:30

Brakel/Kreis Höxter. An der Kreisleitstelle in Brakel finden derzeit Baumaßnahmen statt. Unter anderem wird die erste Etage mit einem Anbau vergrößert. Dort sollen in Zukunft mehr Disponenten-Arbeitsplätze verfügbar sein, an denen die eingehenden Notrufe angenommen werden. Auch das Erdgeschoss wird saniert und optimiert. „Mit der Baumaßnahme reagieren wir auf die neuen Aufgaben, vor denen der Bevölkerungsschutz steht", sagt Landrat Friedhelm Spieker beim Startschuss der Arbeiten.

In deren Zuge wird das Obergeschoss der Kreisleitstelle ausgebaut und um eine Fläche von rund 400 Quadratmetern erweitert. Dies geschieht im laufenden Betrieb in mehreren Bauabschnitten.

„Bei diesem Bauvorhaben wurde ein Sicherungsmaßnahmenplan entwickelt, um die durchgehende Notrufversorgung der Bürger im Kreis Höxter zu gewährleisten", sagt die Architektin Ines Koßmann.

Technisch auf dem neuesten Stand

Während der Arbeiten entsteht unter anderem ein großer funktionaler Leitstellenraum. „Die Ausstattung wird technisch auf dem neuesten Stand sein. Auch in räumlicher Hinsicht werden wir alle Anforderungen erfüllen, die jetzt und in Zukunft an eine moderne Einsatzleitung und -koordination gestellt werden", sagt Matthias Kämpfer, Leiter des Fachbereichs Öffentliche Sicherheit und Straßenverkehr des Kreises Höxter. Herzstück des neuen Leitstellenraumes wird der Disponenten-Arbeitsbereich mit bis zu sieben Einsatzleitplätzen sein. Bisher wurden Notrufe von maximal vier Disponenten gleichzeitig angenommen.

Zudem wird ein neuer Sozialtrakt unter anderem mit Umkleide, Dusch- und Ruhemöglichkeiten für die Disponenten im 24-Stunden-Dienst entstehen. Die bisherigen Aufenthaltsräume werden zu Büroräumen und Räumen für EDV-Technik umfunktioniert. Darüber hinaus werden im Erdgeschoss Räume für technische Mitarbeiter der Kreisfeuerwehrzentrale hergerichtet.

Interkommunale Zusammenarbeit vorantreiben

Mit dem Umbau der Kreisleitstelle werde die interkommunale Zusammenarbeit im Bevölkerungsschutz weiter vorangetrieben, sagte Spieker beim symbolischen ersten Spatenstich. „Die gesellschaftliche Entwicklung im ländlichen Raum verlangt eine immer engere Zusammenarbeit über Kreisgrenzen hinweg. Deshalb sind die Leitstellen der Kreise Höxter, Lippe und Paderborn stärker vernetzt worden. Fällt beispielsweise eine Leitstelle aus oder ist der Notruf überlastet, springen die Partner-Kreise ein. Der Bürger, der die 112 wählt, merkt davon nichts. Alles läuft automatisch im Hintergrund. Damit können die betroffenen Bürger der drei Kreise, also rund 814.000 Menschen, auch in Ausnahmesituationen auf bestmögliche und vor allem auf schnelle Hilfe vertrauen."

Auch Kämpfer verdeutlicht, wie sich die Einsatzzahlen verändert haben, die von der Kreisleitstelle aus koordiniert werden. „Im Jahr 1998 hatten wir insgesamt 15.000 Einsätze. In 2016 waren es schon 25.000 – und bis heute mit steigender Tendenz. Diese Entwicklung sehen wir auch in anderen Kreisen", erklärt er. Ein Grund sei der demografische Wandel. „Wenn die Gesellschaft insgesamt älter wird, nehmen auch die altersbedingten Krankheiten zu. Das bedeutet etwa für den Rettungsdienst mehr gesundheitliche Notfälle." Der erste Bauabschnitt des Leitstellen-Umbaus soll aller Voraussicht nach im Sommer beendet werden.

INFORMATION


Investition

Die Kosten der Baumaßnahme an der Kreisleitstelle belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro. „Dies ist Teil eines Investitionsprogramms zur Steigerung des Bevölkerungsschutzes und der öffentlichen Sicherheit im Kreis Höxter. Dabei sind auch die Rettungswachen in Peckelsheim, Warburg, Beverungen und Bad Driburg neugebaut worden", erklärte der Landrat. Noch folgen werden die Neubauten der Rettungswachen in Steinheim sowie in Brakel, dort zusätzlich mit einer Rettungsdienstzentrale. „Das sind sinnvolle Investition in die Zukunft."