Nach 32 Jahren: Josef Lammers in den Ruhestand verabschiedet

Kreis Höxter/Brakel. Ehre wem Ehre gebührt: Josef Lammers, 32 Jahre lang Geschäftsführer der Kreisstellen Höxter, Lippe und Paderborn der Landwirtschaftskammer NRW, wurde von vielen Weggefährten als genialer Netzwerker gelobt. Bei der Abschiedsfeier im Schafstall der Kulturstiftung Marienmünster waren denn auch viele Gäste dabei, die mit der Landwirtschaftskammer und damit auch mit Josef Lammers zu tun hatten. Gaby Beckmann, Vorsitzende des Kreislandfrauenverbandes, hatte für Lammers eine Auszeichnung dabei, die erstmals in der 22-jährigen Geschichte der Landfrauen vergeben wurde: eine Edelstahl-Biene an der Stange, die Lammers schmunzelnd entgegennahm. Beckmann lobte die offene Art, mit der Lammers den Landfrauen in seiner Amtszeit begegnet sei. Eine Partnerschaft auf Augenhöhe sei das gewesen, wenngleich damals zu Beginn seiner beruflichen Karriere viele im Kreis Höxter dem neuen Leiter mit Skepsis begegnet sein. &bdquo;Schließlich kam er doch hinter der Egge weg", spielte sie augenzwinkernd auf die Herkunft aus Hörstel an. Lammers habe schnell den Wert der Landfrauen als Managerinnen für die Familie und Betriebe erkannt, die Zusammenarbeit sei hervorragend gewesen. Draht zur Kommunalpolitik Landrat Friedhelm Spieker attestierte Josef Lammers &bdquo;mit Fug und Recht eine positive Bilanz. Auch Ihrem Nachfolger hinterlassen Sie ein gut bestelltes Feld", sagte Spieker, der sich zuversichtlich zeigte, dass mit Stefan Berens ein Nachfolger gefunden wurde, der den Draht zur Kommunalpolitik weiter pflege. In den rund drei Jahrzehnten seiner Tätigkeit habe sich Lammers mit einem Netzwerk von Akteuren für eine positive Entwicklung des ländlichen Raums stark gemacht. Dabei habe er eine Reihe von Herausforderungen gemeistert, wie den grundlegenden Strukturwandel in der Landwirtschaft oder die Energiewende. Konstruktiv habe Josef Lammers an einem Ausgleich der Interessen von Landnutzung und Naturschutz mitgewirkt. Dabei stellte der Landrat auch die großen Infrastrukturvorhaben wie die B64/B83 heraus, an denen Lammers engagiert mitgewirkt habe. &bdquo;Zuletzt haben Sie ein zukunftsweisendes Projekt zum Erhalt von Grünland auf den Weg gebracht", bilanzierte Spieker. "Positive Zurückhaltung" Bilanz zog auch Martin Berges, Direktor der Landwirtschaftskammer, der ein profunder Kenner der Region ist. Drei Jahre arbeitete Berges als Referent in der Landvolkshochschule Hardehausen, in deren Kuratorium Josef Lammers lange Zeit mitwirkte. Im Bewerbungsverfahren waren sich Berges und Lammers damals begegnet. Vor der Laudatio hatte Berges in die &bdquo;dünne Personalakte" geblickt und dabei einige Besonderheiten gefunden. &bdquo;Positive Zurückhaltung" stand darin als besonderes Merkmal, das hat auch Martin Berges in der vertrauensvollen Zusammenarbeit erfahren. Josef Lammers habe allerdings seine Zurückhaltung abgelegt, wenn es um die Interessen der Landwirtschaft gegangen sei, die er mit Nachdruck verfolgt habe – insbesondere mit Blick auf die bäuerlichen Familien. Dank eines weitverzweigten Netzwerkes, das er in persönlichen Gesprächen stets gepflegt habe, sei Lammers ein Garant dafür gewesen, den ländlichen Raum zu stärken. Mit Stefan Berens sei jetzt auch ein Nachfolger gefunden worden, der diese Netzwerkarbeit mitgetragen habe und die Strukturen genau kenne. &bdquo;Ich bin überzeugt davon, dass es mit Stefan Berens als Kenner der Szene bestens weiter geht", sagte Martin Berges. "Zünftig, zackig, erdverbunden" Die Arbeit des jetzt pensionierten Geschäftsführers Josef Lammers, der die von Martin Berges vorgelegte Entlassungsurkunde nach einem erfüllten Berufsleben unterschrieb, würdigten auch die Kreislandwirte Heinz Gabriel (Kreis Höxter), Johannes Giesguth (Kreis Paderborn) und Reinhard Petig (Kreis Lippe) in einer aufeinander abgestimmten Lobrede. &bdquo;Zünftig, zackig, erdverbunden", auf diese Formel brachte Heinz Gabriel das Wesen des langjährigen Dienststellenleiters. Auch in Sachen Öffentlichkeitsarbeit habe Lammers einiges bewegt und das Bild der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit positiv mitgestaltet. Als Beispiel nannte Gabriel die Entwicklung des Erntedankmarktes in der Oktoberwoche. &bdquo;Das ist ein Publikumsmagnet geworden", stellte er heraus. Waldbauern zeigen sich dankbar Dass Lammers auch die Waldbauern kräftig unterstützte, unterstrich Beatrix Boekstegers, Bezirksvorsitzende im lippischen Waldbauernverband und Mitglied im Landesvorstand. Sie lobte den Einsatz von Josef Lammers im Kampf gegen die Nationalpark-Pläne. Eine kunstvoll geschnitzte lippische Rose aus Holz war die Anerkennung für die gute Zusammenarbeit. Auch im Unterhaltungsprogramm hatte Lammers seine Spuren hinterlassen. Bei der Gründung der Acker-Demiker, einer Blaskapelle mit elf Landwirten und einem Eisenbahner, hatte Lammers seine Kontakte spielen lassen. Dieter Micus aus Auenhausen, selbst Posaunist in einer Blaskapelle, hat Musiker aus anderen Kapellen um sich geschart und diese Band gegründet. Zum Abschied durften auch Jagdhornbläser nicht fehlen. Begeistert wurden auch die Stacheligen Landfrauen gefeiert, die eine kurze Kostprobe ihres Könnens gaben.

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