Nikolaus, Advent & Baum: Wofür stehen die Weihnachtssymbole?

Brakel. Das ganze Jahr Weihnachten – wovon manch kleines Kind träumt, ist in der Kirche St. Michael in Brakel Realität. Zumindest ein bisschen. &bdquo;Weihnachten ist ein wunderbares Fest", findet Pfarrer Willi Koch. Und deshalb stehen auf dem Altar auch 365 Tage im Jahr drei Weihnachtssterne. Und die leuchten immer. &bdquo;Einer für Sie, einer für Ihre Lieben und einer für die Toten", erklärt er. Advent Der Begriff Advent kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Ankunft. &bdquo;Es ist schön, langsam zu merken: es geht los", sagt Pfarrer Willi Koch: &bdquo;Früher war das wie die Fastenzeit, eine strenge Zeit. Es durften keine Feiern stattfinden. Das ist gelockert worden." Dass es ausgerechnet vier Adventssonntage sind, habe die Kirche festgelegt. Koch trägt zu den Adventsmessen violette Talare – so ist es vorgeschrieben. &bdquo;Der dritte Sonntag ist der rosa Sonntag, da wird das strenge Violett unterbrochen", erklärt er: &bdquo;Das soll die Freude fördern: gaudete – freuet euch." Passend dazu symbolisiert die dritte Adventskerze die Freude. Die anderen stehen für Prophezeiung, Frieden und Liebe. Der Adventskalender greift die Funktion des Kranzes auf und macht auf das näherrückende Fest aufmerksam. Beide haben ihre Wurzeln im evangelischen Christentum und wurden von den Katholiken übernommen. Nikolaus Ob sie nun einen roten Mantel tragen, lilafarben gewandet oder in Regenbogenpapier gewickelt sind – &bdquo;meterweise nur Weihnachtsmänner", erklärt Koch und denkt an die Supermarktregale, in denen sich die maskulinen Schokofiguren stapeln. Denn der Nikolaus sei nur echt mit der Mitra, der traditionellen Kopfbedeckung von Bischöfen. Das historische Vorbild der Vollmilchmänner ist Nikolaus von Myra. Er lebte wohl im dritten und vierten Jahrhundert nach Christus. Und &bdquo;hat sich um die Armen und Bedürftigen gekümmert", weiß Willi Koch. Der Todestag des Heiligen ist gleichzeitig sein Gedenktag: der 6. Dezember. Ein weiteres Erkennungsmerkmal &bdquo;echter" Nikoläuse sind drei goldene Äpfel. Sie symbolisieren die Mitgiftspende. Laut der Legende soll der Bischof verhindert haben, dass ein mittelloser Vater seine Töchter als Mägde oder Prostituierte (wohl abhängig vom Adressaten der Geschichte) verkauft. Nachts soll Nikolaus drei Goldklumpen durchs Fenster geworfen haben. So konnte der Vater die drei Frauen verheiraten. Weihnachtsbaum Der Weihnachtsbaum ist ein heidnischer Brauch. Dennoch sind die grünen Zweige und die Lichter Symbole, die auch zum christlichen Weihnachtsfest passen. &bdquo;Gott wird Mensch und schenkt uns in der Hoffnungslosigkeit Gottes Sohn", erklärt der Pfarrer. Eigentlich soll der Baum bis Lichtmess, das am 2. Februar gefeiert wird, in der Wohnung stehen. &bdquo;Früher war das so", erinnert sich der 67-Jährige: &bdquo;Und bei uns stehen die Bäume auch die volle Zeit." 40 Tage sind allerdings eine knackige Zeit, in der so ein Tannenbaum ziemlich viele Nadeln verlieren kann. Vielleicht wurde diese Regel deshalb ein bisschen aufgeweicht. &bdquo;Heute sagt man auch, bis zu den Drei Königen", so Koch. Christkind Die Geschenke bringt das Christkind – zumindest so lange die Kinder noch klein sind. Und das Christkind ist niemand anderes als Jesus – &bdquo;das ist doch das Schöne", meint Koch. Und wie sieht es wohl aus? &bdquo;Wie Sie", sagt er. Aber auch wie er selbst und wie alle Menschen. Einmal glaubte er, das himmlische Wesen entdeckt zu haben. &bdquo;Heilig Abend vor der Christmette spielte die Kapelle", erinnert der Geistliche sich an seine Kindheit. Gemeinsam mit dem großen Bruder wurde er zu dem Konzert geschickt. Die Zeit nutzten die Eltern, um daheim alles vorzubereiten. Er habe aus der Ferne zum Elternhaus zurückgeschaut und das Christkind erblickt, das Geschenke brachte. Dessen war er sich damals wenigstens sicher: &bdquo;Jesus, und da gab’s einen Legokasten."

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