
Brakel. Nach sechs Wochen harter und engagierter Arbeit ist es geschafft: Dienstagvormittag wurde das neue Kleider- und Möbellager der ökumenischen Flüchtlingshilfe Brakel in der Warburger Straße 37 (hinter der Firma Moizi) offiziell eröffnet. Platzmangel und ein undichtes Dach waren unter anderem Gründe für den Umzug aus dem alten Lager in der Lütkerlinde. Während dort 400 Quadratmeter zur Verfügung standen, sind es in dem neuen Gebäude nun 540 Quadratmeter. Kleidung, Möbel, Elektrogeräte, Haushaltsartikel, Spielsachen, Bücher und Deko-Artikel werden hier für die Bedürftigen der Stadt Brakel bereitgestellt.
„Quasi vom kleinen Löffel bis zum Sofa", meinte Michael Saalfeld, der das Kleider- und Möbellager leitet. „Die Leute kommen zu uns und suchen sich heraus, was sie benötigen und geben uns dafür eine Spende." Benötigt würden insbesondere kleinere Elektrogeräte wie beispielsweise Wasserkocher und Mixer. „Wir nehmen grundsätzlich nur Sachen in gutem Zustand an. Also die, die man auch selbst noch nutzen würde", stellte Saalfeld heraus.
»Wir sind kein Entsorgungslager«
Damit nicht einfach irgendwelche unbrauchbaren Dinge vor die Tür abgestellt werden, sei eine Videoanlage zur Überwachung installiert worden. „Wir sind schließlich kein Entsorgungslager", machte Saalfeld deutlich.

Bei seiner Arbeit wird er von elf weiteren ehrenamtliche Helferinnen und Helfern unterstützt. Ihnen galt an diesem Tag sein besonderer Dank. „Wir sind hier ein tolles Team. Fast schon wie eine Familie", betonte Michael Saalfeld.
Das Kleider- und Möbellager an der Warburger Straße (einst Lagerhalle der Firma Schulze) hat der neugegründete gemeinnützige Verein „Caritas Konferenz der Pfarrei St. Michael Brakel" angemietet. Eine Mietunterstützung gibt die Stadt Brakel. Strom und Wasser kommen von der Firma Moizi. „Was hier in Brakel für und mit den Flüchtlingen geleistet wird, ist einfach wunderbar", stellte Pfarrer Wilhelm Koch heraus, der zusammen mit seinem evangelischen Amtskollegen Pfarrer Volker Walle das neue Kleider- und Möbellager segnete.
Zentrale Lage und gute Anlieferungsmöglichkeiten
Diese Immobilie auszuwählen, nannte Bürgermeister Hermann Temme „eine gute Entscheidung". 150 Quadratmeter mehr, eine zentrale Lage und gute Anlieferungsmöglichkeiten würden die Arbeit hier erleichtern, meinte Temme und sprach allen haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern Dank und Respekt für ihr großen Einsatz aus. „Sie haben die Willkommenskultur in unserer Stadt mit Leben erfüllt", betonte Temme.
Derzeit leben 260 Geflüchtete im Stadtgebiet Brakel. 14 weitere kommen Anfang Mai hinzu.
Zum Team des Kleider- und Möbellagers der ökumenischen Flüchtlingshilfe Brakel zählen Michael Saalfeld, Rainer Greupner, Elmar Pütz, Goyton Behrne, Detlef Klemm. Uwe Kiepert, Heidrun Kiepert, Doris Disse, Sabine Dietz, Christa Schäfers, Ulla Schneider-Lüpkes und Simone Ackermann.
Das Kleider- und Möbellager in der Warburger Straße 37 (hinter der Firma Moizi) hat dienstags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 15 bis 17 Uhr geöffnet sowie nach Absprache unter Tel. (0 52 72) 3 94 22 06.