Gold geht in den Kreis Höxter: Lütgeneder siegt beim Landeswettbewerb

Lütgeneder. Das Dorf ist klein und fein – und der Jubel ist groß: Lütgeneder ist Landesgolddorf. Beim Landeswettbewerb &bdquo;Unser Dorf hat Zukunft“ holte der 400-Einwohner zählende Ortsteil von Borgentreich die Goldmedaille. Landesministerin Silke Gorißen und Landwirtschaftskammer-Präsident Karl Werring gaben das am Sonntag in Haus Düsse in Bad Sassendorf bekannt. Bronze gab es für die beiden weiteren Teilnehmer aus dem Kreis Höxter, Godelheim und Dringenberg. &bdquo;Absolut überraschend“ sei es Gold geworden, erklärte Lütgeneders Ortsvorsteher Peter Wille am Sonntagnachmittag im Gespräch mit der NW. Noch ein bisschen überwältigt. Und mächtig stolz. &bdquo;Richtig stolz auf die Dorfgemeinschaft und das Dorf“, sagte er. &bdquo;Denn das ist kein Einzelpreis. Das geht nur, wenn im Dorf richtig was los ist. Und das hat die Bewertungskommission anerkannt.“ Gespannt wartete die Delegation von mehr als 30 Lütgenederern samt Borgentreichs Bürgermeister Nicolas Aisch bei der Bekanntgabe auf die Nennung ihres Ortes: &bdquo;Mehr als Bronze“, das habe man schon holen wollen. Doch als dann 28 von 32 teilnehmenden Orten für Bronze und Silber ausgerufen worden waren – und Lütgeneder noch immer nicht mit dabei war, da war allen klar: &bdquo;Es ist Gold, wir sind dabei“, so Wille. Und damit hat sich sein Heimatort für den Wettbewerb auf Bundesebene qualifiziert. &bdquo;Jetzt können wir singen: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“, jubelte Klaus Reddemann in den Sozialen Medien. Borgentreichs Bürgermeister Nicolas Aisch schrieb mit Hände-Klatschen-Emojis: &bdquo;GOLD für Lütgeneder“ und &bdquo;herzlichen Glückwunsch!“ Viel hat sich getan in den vergangenen drei Jahren Es sei viel passiert in Lütgeneder in den vergangenen drei Jahren, sagte der Ortsvorsteher und nannte als Beispiele dafür die Aufforstung des Waldes, die Pflege des Dorfgrüns und die Arbeiten an der Franziskushütte in Eigenregie. Oder die Rückmeldung eines Privatmannes, der vor der Begehung durch die Kommission auf Knien liegend das Unkraut am Friedhof gezupft habe – ohne großes Trara im Vorfeld, sondern: &bdquo;einfach machen“. Beim Rundgang seien spontan 70 Einwohner auf die Einladung &bdquo;Kommt doch“ dazugekommen. Früh morgens, mitten in der Woche. Ja, man habe in Bad Sassendorf schon ein bisschen gefeiert. Und ja, man habe daheim in Lütgeneder den Sekt schon hingestellt gehabt. &bdquo;Das gebe ich zu“, meinte Wille schmunzelnd. Spontan wollte man den bei einer Party am Abend nun beseitigen. Was er sich von dem Landessieg erhofft? &bdquo;Man ist auf uns aufmerksam geworden. Die Menschen wollen hier leben, wir brauchen ein neues Baugebiet. Und jetzt wird man künftig wohl weniger leicht an uns vorbeikommen.“ Enttäuschung in Godelheim In Godelheim war Ortsvorsteher Hans-Josef Held zunächst ein bisschen enttäuscht: &bdquo;Wir wollten nicht Gold, aber einen mehr als Bronze“, bekennt er zur ersten Teilnahme auf Landesebene. Um dann fair den Lütgenederern zu gratulieren. Und den Godelheimern zu danken: &bdquo;Das haben wir uns mit ganz tollen Menschen hier vor Ort in den vergangenen 15 Jahren erarbeitet.“ Einmal habe er das Dorf auf Landesebene vertreten wollen – das hat geklappt. Mit vier Vertretern war Godelheim bei der Bekanntgabe in Haus Düsse. Noch mehr werden bei der Urkundenverleihung am 5. November an gleicher Stelle dabei sein, verspricht er. Was man gelernt hat daraus? &bdquo;Vielleicht ein, zwei Punkte weniger. Und nicht so schnell sein.“ 90 Minuten haben die Orte – &bdquo;und schon allein die B 64 für die Überquerung der Delegation abzusperren, das kostet Zeit.“

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