Warum dieser Borgentreicher froh ist, im Rückspiegel Blaulicht zu sehen

Borgentreich. Da ist er sich sicher: Mit geringem Aufwand könne man sein Eigentum schützen, sagt Christian Wulfhorst und berichtet vom Einbruch in seiner Autoverwertungs-Firma in der vergangenen Woche. Da hatte die Polizei drei Einbrecher auf frischer Tat erwischt. Er habe die Sicherheit nicht dem Zufall überlassen, sagt Wulfhorst. Der Einbruch auf das Betriebsgelände im Borgentreicher Gewerbegebiet Keggenriege war vom Eigentümer am Donnerstag, 18. Juni, exakt um 21.21 Uhr bemerkt worden. Das Smartphone hatte ihm ungewöhnliche Bewegungen am Zaun gemeldet. Er alarmierte die Polizei. Die rückte mit mehreren Einsatzfahrzeugen aus, um das Gelände zu umstellten. &bdquo;Die Beamten wollten die Täter an der Flucht hindern", sagt Polizeisprecher Jörg Niggemann. Einer der drei Tatverdächtigen hatte sich da bereits im Fluchtauto entfernt. &bdquo;Den Rest erledigten die Polizeibeamten souverän" &bdquo;Aufgenommen von mehreren installierten Kameras rund um mein Gelände, hatte ich die beiden Einbrecher schon Sekunden nach dem Sprung über den 2,20 Meter hohen Zaun live auf meinem Smartphone", berichtet Wulfhorst. Bis die Polizei kam, wollte er die Diebe nicht aus den Augen lassen. Aus sicherem Abstand beobachteten Wulfhorst, sein Bruder und &bdquo;ein zufällig vorbeikommender Passant", so Wulfhorst, aus ihren Fahrzeugen das Gelände. Sie beschatteten auch einen VW-Transporter, der ihnen verdächtig erschien. Noch vor dem Eintreffen der Beamten habe dieser die Flucht ergriffen, sagt Wulfhorst. Spontan nahm er die Verfolgung auf, hielt übers Handy die Leitstelle auf dem Laufenden. &bdquo;Ich war froh, im Rückspiegel endlich Blaulichter zu sehen", erinnert er sich. &bdquo;Den Rest erledigten die Polizeibeamten souverän." &bdquo;Alles live auf Video" Mehrere Polizisten umstellten derweil das Firmengelände, der Zugriff erfolgte. &bdquo;Durch die Kameras konnte ich die Diebe teilweise live verfolgen", berichtet der Firmenchef. &bdquo;Da sie noch auf dem Gelände waren, konnte ich lokalisieren, wo sie sich befinden." Suchten sie zunächst Schutz hinter Palettenstapeln, &bdquo;wählten sie dann die Variante aus, sich unter den Autos zu verstecken". Das gehaltene Telefonat mit dem Transporter-Fahrer half den beiden nichts. Sie wurden von der Polizei gestellt. &bdquo;Alles live auf Video, sogar mit Ton, in Top-Qualität", ist Wulfhorst von der Technik sichtlich begeistert. Der Unternehmer lobt das Vorgehen der Polizei. &bdquo;Hätten die Beamten nicht so schnell und clever agiert, wären die Verbrecher schnell wieder über alle Berge gewesen", hält er fest. Wulfhorst denkt an aktuelle Meldungen, die davon berichten, wie Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungssanitäter immer häufiger Opfer von Angriffen und Gewalt werden. &bdquo;Wenn man selbst in so einer Situation ist, weiß man, wie wichtig die Ordnungshüter sind, und wie gut diese aufgestellt sind", betont er. &bdquo;Zwei Scheunen weiter geschnappt" Wulfhorst ist davon überzeugt, dass es möglich sei, seinen Besitz selbst zu schützen. &bdquo;Bezahlbare Kameras, die über WLAN oder über ein mobiles Netz Alarm auf das Handy geben, können dank Akku-Betrieb und ohne großes Fachwissen oder handwerkliches Geschick überall auf dem privaten oder firmeneigenen Gelände aufgestellt werden", meint er. Gut 40 Kameras hat Wulfhorst auf dem Betriebsareal seiner Autoverwertung in der Keggenriege installiert. Denn gebrauchte Autoteile sind begehrt: &bdquo;In den vergangen Monaten ist mehrmals bei mir eingebrochen worden", erzählt der Unternehmer. Die Abendstunde kurz nach 21 Uhr sei allerdings eine Zeit, in der er einen weiteren Versuch nicht erwartet habe. &bdquo;Nicht im Sommer", sagt er. Vor Wochen weckte ihn sein Smartphone nachts um 4 Uhr. Da trieb sich ein Jugendlicher auf dem Firmengelände herum. Der sei &bdquo;zwei Scheunen weiter geschnappt" worden, bemerkt Wulfhorst. Wieder auf freiem Fuß Da das Trio war in einem Kastenwagen mit Bremerhavener Kennzeichen unterwegs. Nicht auszuschließen, dass es ihr erster Bruch gewesen sei. "Sie werden auch überregional agiert haben", vermutet der Borgentreicher. Die Einträge der drei beschuldigten jungen Männer bulgarischer Herkunft seien noch nicht gravierend gewesen, hält Polizeisprecher Jörg Niggemann nach den weiteren Ermittlungen fest. Auch hätten sie einen ständigen Wohnsitz in Deutschland nachweisen können. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft seien sie wieder auf freien Fuß gesetzt worden.

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