Boffzen plant Hallenbad – mit Hintertürchen

Derental. Die Samtgemeinde Boffzen treibt das Projekt Hallenbad und Dorfgemeinschaftshaus Derental weiter voran. Der Rat der Samtgemeinde Boffzen hat sich bei vier Enthaltungen deutlich dafür ausgesprochen, die Detailplanungen für die Sanierung anzugehen. Die Möglichkeit, aus den Planungen auszusteigen ist jedoch weiter gegeben, zudem wird sich ein Hintertürchen gelassen, nur eine Modernisierung des Dorfgemeinschaftshauses umzusetzen. Denn Zweifel, das hat die fast 75-minütige Diskussion gezeigt, sind bezüglich der Reaktivierung des Hallenbades vorhanden. &bdquo;Wichtig sei es jetzt, erst dem Vergabeverfahren zuzustimmen und somit die Entwurfs- und Genehmigungsplanung zu starten", so die mehrheitliche Meinung im Rat. Diese Planung kostet die Samtgemeinde zwar auch rund 110.000 Euro, sie sei aber der Schlüssel für alle weiteren Entscheidungen. Bisher wissen die Ratsmitglieder sicher, dass die Samtgemeinde über das Bundesförderprogramm &bdquo;Sanierung Sport-, Jugend-und Kultureinrichtungen" 2,2 Millionen Euro erhalten würde, um das Sport- und Gemeindehaus sowie das Hallenbad zu ertüchtigen. Eine aktuelle Schätzung vom Planungsbüro Vision 12 hat ergeben, dass die Gesamtkosten bei rund drei Millionen Euro liegen könnten, wenn nicht sogar noch höher. Baukosten steigen immer weiter &bdquo;Trotzdem sei die Förderhöhe von 2,2 Millionen Euro ein grandioser Erfolg für die Samtgemeinde. Man sei es nun den Antragsbeteiligten und Unterstützern schuldig, zumindest noch einen Schritt weiter zu gehen und die Detailplanung zu starten", sagten Ratsmitglieder von SPD, Grünen und FDP. Die Reißleine könne dann immer noch gezogen werden. Zudem warnten sie davor, weiter Zeit zu verlieren, da die Baukosten aktuell immer weiter steigen würden. Die Baukosten sind ein Argument der Mahner. Selbst wenn es bei drei Millionen Euro bliebe, liege der Eigenanteil bei rund 750.000 Euro. Hinzu kommen die Unterhaltungskosten und eine veränderte Sachlage mit dem neuen Hallenbad in Höxter und den Hallenbad-Planungen in Beverungen. Grundschüler aus Lauenförde und Boffzen hätten somit auch Alternativbäder in unmittelbarer Nähe. Dass die Baukosten sich noch weiter erhöhen könnten, konnte und wollte Wolfgang Hein vom Planungsbüro Vision 12 nicht ausschließen. Gerade beim Dach und Beton-Beckenboden können die Kosten erst nach einem Aufmaß genau kalkuliert werden. &bdquo;Sollte sich die Sanierung dann tatsächlich eher auf vier Millionen Euro zubewegen, dann könnte ich ihnen allerdings nur den Abriss des Hallenbades empfehlen", so Hein. Bei den Unterhaltungskosten könne zum einen durch die neue Technik gespart werden, zum anderen soll viel ehrenamtliche Leistungen mit einfließen, die einen Schwimmmeister ersetzt. &bdquo;Entsprechende Signale hat es bereits aus dem Förderverein in Derental gegeben", sagt Samtgemeindebürgermeister Tino Wenkel. Ein Betreibermodell müsste entsprechend noch erarbeitet werden. Trotzdem müsse die Samtgemeinde mit jährlichen Unterhaltungskosten von rund 50.000 Euro ausgehen. Klare Entscheidung Mit 14 Ja-Stimmen bei vier Enthaltungen ist schließlich die ganzheitliche Planung für das Sport- und Gemeindezentrum inklusive Hallenbad beschlossen worden. Die Ausschreibung muss europaweit erfolgen. &bdquo;Sie müssen das Gebäude als Einheit sehen", warb Wolfgang Hein für die ganzheitliche Planung. Zudem wird nun geprüft, ob weitere Förderprogramme noch für eine Kostenreduzierung sorgen können. Entscheidungen darüber sind allerdings erst im Jahr 2022 zu erwarten. Sollte der Samtgemeinderat nach der Entwurfs- und Genehmigungsplanung zu dem Entschluss kommen, dass die Reaktivierung des Hallenbades nicht gewollt ist, dann wären die Kosten für die Planung nicht völlig umsonst gewesen. &bdquo;Denn diese Pläne könnten auch für eine Sanierung herangezogen werden, ausschließlich für das Dorfgemeinschaftshaus. Dafür könnte Fördergelder beim niedersächsischen Programm &bdquo;Zuwendung zur integrierten ländlichen Entwicklung" (ZILE) beantragt werden, aber natürlich ohne Gewähr auch Zuwendungen.

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