Beverunger Forellenzucht überraschend eingestellt: Restaurant serviert keinen Fisch mehr

Beverungen. Fangfrisch kamen die Forellen im Bistro &bdquo;Fisch & mehr“ auf den Tisch. Doch damit ist nun Schluss. Überraschend haben die Betreiber Hans-Jürgen und Sibylle Böckmann das Ende des familiär geführten Fischrestaurant mit Fischzucht, eigener Räucherei und Verkaufswagen bekannt gegeben. Wirtschaftliche und gesundheitliche Gründe führten zu dem Aus kurz vor den Osterferien. Das Grundstück mit den Fischteichen und dem Restaurant, zwischen Beverungen und Dalhausen mitten in der Natur gelegen, wird in den kommenden Tagen bereits zum Verkauf angeboten. &bdquo;Wir haben diesen Job gerne gemacht und wir hätten ihn auch gerne noch ein paar Jahre weiter gemacht“, sagt das Ehepaar. Doch dann kommt das große Aber. Und dieses Aber kommt einem mittlerweile bekannt vor, wenn es um Restaurantschließungen geht. &bdquo;Wir werden mit einer Preiserhöhung nach der anderen konfrontiert. Wenn am Ende für uns noch etwas übrig sein soll, müssten wir die Preise um 25 Prozent erhöhen. Aber wie viele Kunden machen das mit?“, fragt Hans-Jürgen Böckmann frustriert. Generell habe der Abwärtstrend mit der Corona-Pandemie begonnen. 2019 sei das letzte gute Geschäftsjahr gewesen. &bdquo;Fisch & mehr“ habe zwar auch Geld aus den Corona-Fördertöpfen erhalten, ausreichend seien sie aber nicht gewesen, so die Inhaber. Seitdem seien weitere Ausbau- und Sanierungsarbeiten an der Anlage auch auf Eis gelegt worden, da der nötige Überschuss dafür fehlte. Lange Arbeitstage an der Anlage bei Beverungen Hinzu kommen persönliche Gründe, denn Sibylle und Karl-Heinz Böckmann haben den Betrieb überwiegend allein gemeistert. Zucht, Schlachterei, Küche und Service. &bdquo;Wir sind mittlerweile in einem Alter, wo es schwer wird regelmäßig zehn, zwölf Stunden am Tag zu arbeiten“, sagt Sibylle Böckmann. Die meisten Gäste kamen zur Mittagszeit oder abends, das Restaurant war aber durchgehend geöffnet. Am Verkaufswagen konnte man zudem frischen Fisch oder Fischbrötchen kaufen. Deswegen habe das Paar im Winter auch mit der Idee geliebäugelt, künftig nur noch von Freitag bis Sonntag zu öffnen. Doch das sei wirtschaftlich nicht darstellbar gewesen. Lesen Sie auch: So fing es an - Auszeit am Fischteich Zumal das Bistro auch vom Wetter abhängig war. &bdquo;Unser Hauptgeschäft lief von April bis Oktober. Im Winter war es schwieriger“, sagt Sibylle Böckmann. Und während sich Reiher und Kormorane bei jedem Wetter über einen &bdquo;gedeckten Tisch“ auf der Anlage freuten, blieben Radfahrer, Biker und Wanderer bei schlechtem Wetter fern. Das Grundstück wird verkauft Trotzdem kam die Entscheidung nun plötzlich und hat auch persönliche Hintergründe. Da Sibylle Böckman noch an den Folgen einer Operation leidet, bräuchte es hundertprozentigen Ersatz. Dieser Ersatz sei schwer zu finden und noch schwerer zu finanzieren. So hat das Beverunger Paar nun kurz vor dem Start der Außensaison den Schlussstrich gezogen. .responsive23-sOEesS2vOBCbmsyq-map-forellenzucht-bei-beverungen { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-sOEesS2vOBCbmsyq-map-forellenzucht-bei-beverungen { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-sOEesS2vOBCbmsyq-map-forellenzucht-bei-beverungen { padding-top: 142.86%; } } 2006 gaben die Böckmanns ihre bisherigen Jobs auf und bauten den Forellenzuchtbetrieb der Familie Engemann wieder auf, &bdquo;den es dort ungefähr seit den 1970er-Jahren gab“, so Karl-Heinz Böckmann. Ihr Start verlief denkbar schlecht, denn im Dezember 2006 verschmutzte ein Gülleunfall in Natzungen den kompletten Lauf der Bever und damit auch die Fischteiche der Familie Böckmann. Doch nach diesem Schock entwickelte sich der Betrieb von &bdquo;Fisch & mehr“ von Jahr zu Jahr. Gab es zunächst nur den Verkaufswagen, so wurde nach und nach ein Bistro in idyllischer Lage direkt an den Fischteichen aufgebaut. Nun sind die Teiche leer. Das ganze Grundstück wird zum Verkauf angeboten. Da vor zwei Jahren in Ovenhausen der Forellen-Zuchtbetrieb Horres geschlossen hatte, wird es im Raum Beverungen-Höxter mittlerweile schwierig, regional gehaltene Forellen zu bekommen. Unter anderem ist dies aber noch in Ottbergen möglich, bei Rainer Wittmann, der seit 2021 dort den Zuchtbetrieb &bdquo;Forellen-Höxter“ führt.

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