Katastrophen-Hochwasser: BGZ hält an Atommüll-Lager für Würgassen fest

Beverungen-Würgassen. Ein Atommüll-Zwischenlager in einem Flusstal, radioaktive Abfälle neben einem großen Strom – für die Bürgerinitiative Atomfreies Drei-Ländereck angesichts der aktuellen Hochwasser-Katastrophe unvorstellbar. Doch die Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) stellt ihr Großprojekt in Würgassen auch nach den jüngsten Ereignissen im Westen Deutschlands nicht in Frage. &bdquo;Aus jetziger Sicht ändert das nichts daran, was wir planen", so Sprecher Hendrik Kranert-Rydzy. Nach wie vor sei die Hochwasser-Risikokarte des Landes NRW maßgeblich, die weise für den Standort eine geringe Überflutungsgefahr aus. &bdquo;Nur bei einem 10.000-jährigen Extremhochwasser würde das Grundstück überflutet, das lässt sich durch eine Aufschüttung des Geländes lösen", sagt Kranert-Rydzy. Im Laufe des Genehmigungsverfahrens werde es zum Hochwasserschutz weitere gutachterliche Prüfungen geben. &bdquo;Wir kümmern uns um den Hochwasserschutz", verspricht der BGZ-Sprecher. Manches müsse man noch näher untersuchen, zum Beispiel den Zufluss durch kleinere Bäche und Flüsse und die Wirkung des &bdquo;Prallhangs" auf der anderen Weserseite. BGZ wird am Vorhaben festhalten Kranert-Rydzy ist sicher, dass die BGZ am Vorhaben in Würgassen festhalten wird. &bdquo;Sonst hätte ja damals dort auch das Kernkraftwerk nicht gebaut werden können." Das von der BI beschworene Szenario, der Baugrund unter der Zentralen Bereitstellungshalle könne im Ernstfall ähnlich wie bei dem Erdrutsch am Kieswerk in Erftstadt weggeschwemmt werden, nennt der BGZ-Sprecher &bdquo;abenteuerlich". Schließlich werde das Lager auf Betonpfähle gestellt, die bis zum Buntsandstein im Untergrund reichen, argumentiert er. &bdquo;Dass da 18 Meter Lehm und Kies weggespült werden, kann meiner Meinung nach nicht passieren, aber das wird die Hydrologie beurteilen", erläutert Kranert-Rydzy. Darauf würden sicherlich auch die Genehmigungsbehörden achten: &bdquo;Das wird uns niemand genehmigen, wenn da was weggespült werden könnte, da werden die mit Argusaugen drauf schauen", ist sich der BGZ-Sprecher sicher. Denkbar sei zum Beispiel, dass die Atommüll-Behälter im Zentralen Bereitstellungslager am Boden festgeschraubt werden müssten – für den Fall, dass doch Wasser in die große Halle eindringt. &bdquo;Das könnte eine behördliche Auflage werden, damit die nicht wegschwimmen, wobei das bei dem tonnenschweren Gewicht der Container sehr unwahrscheinlich ist." Auf Sand gebaut Kranert-Rydzy verweist auf Greifswald-Lubmin, wo ein Atommüll-Lager sogar auf Sand gegründet wurde. Dort werde anders als in Würgassen nicht nur schwach- und mittelradioaktive Abfälle, sondern auch hoch radioaktiver Müll eingelagert. &bdquo;Das ist sicherheitstechnisch noch viel anspruchsvoller als in Würgassen". Natürlich sei der Untergrund in Würgassen nicht &bdquo;total kompakt", aber technisch sei vieles machbar. &bdquo;Der Boden ist in Würgassen nicht die Sahnetorte mit Kirsche oben drauf, sondern eher der trockene Bienenstich, aber wir können damit arbeiten", zieht der BGZ-Pressesprecher einen bildlichen Vergleich heran. Dass beim geplanten Bau des Umschlagplatzes für schwach- und mittelradioaktiven Müll aus dem gesamten Bundesgebiet viel Fläche versiegelt werde und sich die Abfluss-Situation verändert, stellt Kranert-Rydzy nicht in Abrede. Die Rede ist dabei von 50.000 Quadratmetern. &bdquo;Das ist schon ein Rieseneingriff, das bestreiten wird gar nicht."

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