Demo an Weserwiesen Beverungen für Demokratie und Solidarität

Beverungen. &bdquo;Gemeinsam gegen Neonazis und Rassismus" steht auf dem Banner, das Tobias Böker und Marco Behler aus Dalhausen am Weserradweg in den Weserwiesen entrollt haben und hochhalten. Ihr Statement bei der Veranstaltung, &bdquo;weil man die AfD nicht unkommentiert machen lassen darf", sagen die beiden T-Mania-Macher. Und wenn sie schon nicht beim Festival in Dalhausen das Banner ausrollen können, dann bei dieser Veranstaltung am Weserufer, zu der Tim Vollert (SPD) mit dem Bündnis für Demokratie und Toleranz im Kreis und die SPD Beverungen eingeladen haben. Rund 80 Menschen – darunter viele Gewerkschafter der IG Metall aus dem nahen Drenke – sind dieser Einladung zu einem Fest der Demokratie gefolgt. Während vor gut einem Dutzend Menschen etwas entfernt auf dem Rathausplatz der AfD-Kreisverband auf dem Marktplatz seine Kundgebung zum Thema Freiheit und Grundrechte veranstaltet. Dort spricht unter anderem Kreisvorsitzender Norbert Senges über Ängste und Zwänge in Sachen Corona-Maßnahmen und die Befürchtung, dass die Bundesregierung dies ausnutzen könnte, damit der Bürger in der Pandemie zu allem &bdquo;Ja und Amen" sage: Man wolle nicht, dass das Grundgesetz wegen der Pandemie mit Einschränkungen und Verboten beschnitten werde. Wo immer mehr Wissenschaftler doch sagten, dass das so nicht stimme, wie es nach außen getragen werde. &bdquo;Demokratie lebt vom Mitmachen" Am Weserufer hingegen macht man sich bei einer &bdquo;geschmackvolleren Veranstaltung" (O-Ton Roger van Heynsbergen, SPD, nicht nur mit Blick auf die Grillwürstchen) deutlich, dass man der AfD die Straße nicht überlassen werde, so Vollert, der beeindruckt ist vom Zusammenhalt gegen Rechtsextremismus. &bdquo;Wir sind die Mehrheit", sagt er zufrieden. Ricardo Blaszczyk vom Bündnis für Demokratie und Toleranz macht deutlich, dass man Demokratie nicht als selbstverständliches Geschenk ansehen dürfe, sondern ständig an ihr und für sie arbeiten müsse. &bdquo;Wir dürfen nicht in Lethargie verfallen", mahnt er, dass man keineswegs stillhalten dürfe. &bdquo;Sondern für Demokratie und ihre Werte einstehen muss." Und von den Grundrechten auf Freiheit und Gesundheit dürfe man sich nicht eines von beiden herauspicken und damit Stimmung machen, sondern müsse stets beide Seiten gleichberechtigt für den Zusammenhalt der Gesellschaft betrachten. &bdquo;Demokratie lebt vom Mitmachen", lautet seine Aufforderung an alle. Auch für SPD-Bundestagskandidat Ulrich Kros und SPD-Kreischef Helmut Lensdorf muss die Freiheit der Demokratie – &bdquo;dass wir hier frei sprechen, dass frei berichtet werden kann" – jeden Tag neu erstritten werden. Mit dieser Freiheit und Toleranz ertrage man auch Andersdenkende. Doch an Intoleranz und Ausgrenzung werde man sich nie gewöhnen, sondern aufstehen und gegenreden. Man sei sensibel und wehre den Anfängen. Kros: &bdquo;Nie wieder Faschismus!" &bdquo;Es kann nur eine Antwort geben" &bdquo;Es kann nur eine Antwort geben: Klare Kante gegen Rechts", mit diesen Worten hinterlassen auch die IG-Metaller, die in Drenke tagen und bei der Veranstaltung starken Eindruck hinterlassen, Grüße aus Calden und vom VW-Werk Baunatal. Ein Satz bleibt hängen: &bdquo;Die AfD gehört hier bei uns nicht rein." Die Leiterin des Bildungszentrums, Ferdije Rrecaj, macht mit starken Worten deutlich, dass das Bildungszentrum genau diese politische Bildung als Auftrag habe: &bdquo;Nicht einfach Meinungen hinzunehmen, Dinge zu hinterfragen, Position zu beziehen mit Rückgrat." Deshalb sei es für Gewerkschafter wichtig, für Toleranz, Solidarität, Respekt und Frieden einzutreten &bdquo;und solchen Entwicklungen Einhalt zu gebieten", die unter dem Deckmantel bürgerlicher Parteien agierten, aber &bdquo;niemals in der Gesellschaft eine Alternative sein können": &bdquo;Wir sind mehr – und wir werden immer mehr sein", sagt sie unter Beifall.

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