Zukunft des Musikfestivals Orange Blossom Special ist gesichert

Beverungen. Alle Bands für das Musikfestival Orange Blossom Special (OBS) in Beverungen sind gebucht – und die Spielzeiten für die 23. Auflage stehen fest. Damit gehen für Festivalorganisator Rembert Stiewe nervenaufreibende Wochen zu Ende. Die großen Strapazen waren allerdings nicht den Musikern geschuldet, sondern der Infrastruktur. Die Glitterhouse-Immobilie, Gastgeberort für das bundesweit bekannte Festival, kam unter den Hammer. Zudem gab es Veränderungen in der Nachbarschaft, wodurch Pachtverträge für das erweiterte Festivalgelände neu verhandelt werden mussten. Das alles habe einige schlaflose Nächte gekostet, sagt Stiewe. Doch nun könne er einen entspannten Strich unter die letzten Wochen machen. Letztendlich habe sich die Situation sogar verbessert. Zwangsversteigerung des Geländes Aufgrund der Insolvenz des Hausbesitzers hatte der Hauptgläubiger, die Nord LB, den Antrag auf Zwangsversteigerung für die Liegenschaft gestellt. &bdquo;Leider war es nicht möglich, die Immobilie direkt zu kaufen", sagt Stiewe, der im Amtsgericht drei Mitbietern gegenüberstand. &bdquo;Das war ein unangenehmes Gefühl, da man deren Absichten auch überhaupt nicht kannte", beschreibt Stiewe die Gefühlslage. Zwei stiegen schnell aus, ein Vertreter von MAC Immobilien aus Lauenförde blieb jedoch beharrlich, wodurch der Preis in die Höhe ging. Letztendlich bekam Stiewe bei 112.000 Euro den Zuschlag. &bdquo;Mein Plan A war es, die Immobilie alleine zu kaufen. Und der Plan hat funktioniert. Es hätte aber auch noch Plan B und C gegeben, falls der Preis noch immens nach oben gegangen wäre", berichtet Stiewe. Die pittoreske Villa und das Gelände sind nicht nur Heimat des Festivals, sondern auch die Heimat von Glitterhouse Records mit Label und Mailorder, wo Stiewe als A&R-Manager angestellt ist. Das Unternehmen hat dort als Mieter seinen Sitz. Zusammen mit Glitterhouse Records veranstaltet Stiewe wiederum das OBS. &bdquo;Das hätte sich auch alles ganz schnell erledigt haben können", verdeutlicht er. Durch neue Besitzverhältnisse musste Stiewe zudem den Pachtvertrag für das Nachbargelände erneuern, welches für das Festival unbedingt gebraucht wird. Nach einigem Hin und Her hat es auch dort eine zufriedenstellende Lösung gegeben. Letztendlich stehen Stiewe nun noch mehr Quadratmeter zur Verfügung. Dadurch können einige Zuschauer mehr das Festival genießen. Es ist Platz für zwei weitere Imbissbuden sowie eine Getränkebude. Auch Platz für ein Wickelzelt ist nun vorhanden. Und die Herrentoilette bekommt einen neuen, dezentraleren Standort. Line-Up mit australischem Schwerpunkt Und so kann sich Stiewe nun wieder entspannt der Musik widmen. 28 verschiedene Künstler und Bands werden an den drei Tagen vom 7. bis 9. Juni auftreten. Nun hat sie der Festivalchef auch genau terminiert. &bdquo;Ich bin mit dem Line-Up sehr zufrieden. Wir haben unsere Genres gut abgedeckt. Für Entdecker und Trüffelsucher werden es tolle Tage werden." Gleich drei Bands aus dem australischen Melbourne werden in diesem Jahr zu Gast sein. &bdquo;Das ist mir auch erst bewusst geworden, als ich die Bands gebucht habe. Sie haben nichts miteinander zu tun." Zudem kommen die Bands The Sheepdog und Gunner & Smith aus dem kanadischen Saskatoon, ebenfalls ein Zufall. Der Frauenanteil in diesem Jahr ist sehr hoch. Große Stücke hält Stiewe dabei auf die Sängerinnen Angie McMahon und Laurel. Dass Stiewe einen guten Riecher besitzt, bewies er auch im vergangenen Jahr mit dem Frauenduo Steiner & Madlaina. In Beverungen spielten sie 2018 ihr erstes Festival überhaupt, 2019 ist das Duo schon bei großen deutschen Festivals wie Hurriccane und Lollapalooza unter Vertrag. &bdquo;Es kommt nicht häufig vor, dass Bands in zwei aufeinander folgenden Jahren zum OBS eingeladen werden. Diesmal lag es aber einfach auf der Hand", so Stiewe.

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