
Beverungen. Wenn Mann und Frau zum blau-weißen Kostüm greifen, freche Punkfrisen und reichlich Glitzer tragen, dann herrscht in Beverungen nicht mehr der Bürgermeister, sondern die närrischen Tollitäten. Dann wird die Beverunger Stadthalle erneut zum Magneten für große und kleine Jecken. Gemeinsam werden akrobatische Einlagen der Prinzengarden und lachmuskelgefährdende Auftritte der Gäste bejubelt.
Mit einem dreifachen "Weserbrücke-Helau" feierte der Carnevalsverein Weserbrücke (CVWB) am Wochenende seinen allseits bekannten Sessions-Eröffnungsball. Ganz im Zeichen des Frohsinns und der Lebensfreude stand das bunte Treiben im Saal Bever. Die große Sause startete mit direktem Kurs Richtung Spaß und reichlich tänzerischen Leistungen. Über donnernden Applaus freute sich die Kinderprinzengarde ebenso sehr wie die Juniorengarde. Wer federleicht in den Spagat springen kann und beim Gardetanz Rad schlagend über die Bühne fegt, lässt auf der karnevalistischen Prunksitzung keinen Raum für Langeweile.
Fröhlich und ausgelassen ging es zu. Prinz Udo "der Ernste" Ernst und Prinzessin Elisabeth "die Heitere" Vogt, Oberhäupter aller Narren und Närrinnen, Herrscher über Beverungen und Lauenförde, richteten jecke Begrüßungsworte an das bunt gekleidete Volk. Zusammen mit Prinz Ole "der Bombastische" Tofote und Prinzessin Kayra "die Fantastische" Gülderen kleideten sie das Amt der "Unterdrücker aller Miesmacher und Trauerklöße". Die Politik wurde aufs Korn genommen und auch heimische Politiker bekamen ihr Fett weg: "Sein Name ist Haase, er weiß von nichts!" Clemens Wende vom Partnerverein Mellingen A-hoi, eigentlich Vize-Präsident, changierte zum Hoffnarr mit reichlich Schalk im Nacken und interpretierte Friedrich Schillers "Die Glocke" auf eine ganz neue Weise. Karnevalistisch und mit jeder Menge jeckem Humor. Wenn es sich um Karneval handelt, kennt man an der Weser keine Grenzen. Denn hier, wo die Weser ist dominant, wird Beverungen zur Karnevalszeit zum Narrenland.